Mozart trasforma i suoi ascoltatori in amici

Anekdote zum Thema Wahrnehmung

von  EkkehartMittelberg

Vor vierzig Jahren unternahm ich mit einem 1o. Schuljahr eine Klassenfahrt nach Wien. Ich hatte diese Reise gut vorbereitet und für die SchülerInnen Billetts für eine Theateraufführung von „Faust" im Wiener Burgtheater vorbestellt. Wie groß war unsere Enttäuschung, als sich in Wien herausstellte, dass unsere Eintrittskarten irrtümlich an andere Interessenten verkauft worden waren. Die Klasse und ich waren uns schnell einig, dass  Wien ohne Theater nicht in Frage käme.


Aber man konnte uns zu diesem Zeitpunkt „nur“ eine Oper anbieten. Das wäre bei dieser ungewöhnlich aufgeschlossenen Klasse kein Problem gewesen, wenn man uns zum Beispiel die „Zauberflöte“ in deutscher Sprache angeboten hätte. Aber es gab nur Karten für „Cosi fan tutte“ in italienischer Sprache.


Ich referierte der Klasse den Inhalt dieser Oper und konnte sie auch dafür gewinnen. Aber ein Junge wollte sich an dem Besuch der Aufführung mit dem Argument nicht beteiligen, dass er die italienische Sprache nicht verstehe. Er habe noch keine Oper gehört und gleich der erste Versuch in italienischer Sprache sei eine zu große Herausforderung. Auch das wäre lösbar gewesen gewesen, aber ich durfte den Sechzehnjährigen während der Aufführung nicht ohne Aufsicht lassen. Was jetzt tun? Ich schlug ihm vor, dass ich den Eintritt für ihn übernehmen würde. Dabei sollte es bleiben, wenn ihm die Oper nicht gefalle. Andernfalls sollte er den Preis für die Eintrittskarte selbst zahlen und mir zurückerstatten.
Nach der Aufführung kam der ehrliche junge Mann sofort auf mich zu, versicherte mir, dass ihm Cosi fan tutte sehr gut gefallen habe und zahlte sogleich sein Billett. Bei einem späteren Klassentreffen erzählter mir, dass er inzwischen Liebhaber von Mozarts Musik geworden sei.


Selbstverständlich verlaufen nicht alle Klassenfahrten so ideal wie diese. Ich habe mit den Jugendlichen in Wien ein anstrengendes Kulturprogramm absolviert. Am letzten Tage reichte es meiner Frau als Begleitperson und mir. Wir waren froh, uns ein Mittagsschläfchen gönnen zu können. Doch da klopfte es an unsere Zimmertür. Die Klasse fragte uns, was Wien ohne Schönbrunn sei. Das dürfte sie  nicht versäumen. Non tutti lo fanno in questo modo.

Anmerkung: Ich bitte die verrutschten Zeilen zu entschuldigen. Wenn ich den Text bearbeite, sind sie nicht vorhanden.
Ich kann die Ursache nicht erkennen.                                                                                                                                                                  Nach vielem Experimentieren habe ich jetzt Abhilfe gefunden, indem ich den gesamten Text um eine Zeile verschob.

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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (15.02.21)
die freundschaft hält dann lebenslang
zu mozarts klängen und gesang.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.02.21:
Vielen Dank, Henning. Mozart gehört bestimmt zu den Freunden, die man ein Leben lang ertragen kann.
LG
Ekki

 monalisa (15.02.21)
Lieber Ekki, das muss ein tolles Gefühl für einen Pädagogen sein, auf diese Art den Grundstock für Musikliebhaberei und Kunstgenuss gelegt zu haben :). Ich weiß heute nicht mehr, wie ich zu Mozart gefunden habe, zähle mich aber auch zu seinen Liebhaberinnen und lasse mir wiederholt von seinen Klängen die Seele streicheln. Unsere Tochter haben wir mit "Mozart für Babies" in den Schlaf gewiegt. Das hat prima funktioniert.

Deine Anekdote ist ein schönes Beispiel für engangierte Pädagog*innen. Manchmal sind intelligente Lösungen gar nicht so schwierig. Es muss nicht immer Zwang und Strenge sein!

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 15.02.21:
Grazie, Mona, in der Atmosphäre von Wien ist es leichter als anderswo,, junge Menschen zum Genuss der schönen Künste zu verführen, Stefan Zweig schreibt zwar von der "Welt von gestern", aber ich meine, dass diese Stadt auf eine angenehme Weise elektrisierend kunstfreundlich geblieben ist. Aber wem sage ich das?
Liebe Grüße
Ekki

 TassoTuwas (15.02.21)
Hallo Ekki,
du lieferst den Beweis, manchmal kann man mit List, und sogar ohne Tücke, einen irrationalen Widerstand ausräumen.
Bei kleinen Kindern heißt es beim Essen oft. "mag ich nicht", da hilft auch nicht, ihnen mit verzückter Miene etwas vor schmatzen.
Vielleicht kennst du da einen Trick
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 15.02.21:
Merci, Tasso, unsere Tochter wollte in einer Trotzphase immer das Gegenteil von unseren Vorschlägen. Wenn wir zum Beispiel ein Ziel über die Autobahn erreichen wollten, plädierte sie für Landstraße.. Sie hat damals den Trick nicht durchschaut, dass wir in diesem Falle sagten: "Wir fahren aber auf jeden Fall über die Landstraße "und hatten unser Ziel erreicht, dass sie die Autobahn wollte. Der Trick hat freilich nicht lange funktioniert.
Herzliche Grüße
Ekki

 AZU20 (15.02.21)
Cosi fan tutte in Wien, toll trotz aller Widrigkeiten., vor allem wenn die Schüler derart mitmachen. LG

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 15.02.21:
Spassibo, Armin, die haben in Wien auch noch bei anderen Sachen mitgemacht. Darüber könnte ich eine komische Oper schreiben.
LG
Ekki

 Thomas-Wiefelhaus (15.02.21)
Mit 16 Jahren Klassenfahrt nach Wien? Könnte ich fast neidisch werden. Meine ehemalige Klasse ist seinerzeit, als ich 14 Jahre war, wohl nach England gefahren. Ohne mich!
Da sieht man, was Erwachsene (nicht nur) in Bethel und Freistatt manchen Jugendlichen, die teilweise nichts getan haben, nicht gemeingefährlich oder ähnliches sind, mit ihrem unnötigen Einsperren antun. Das eine ist die medizinische, körperliche und seelische Gewalt. Das andere ist das Ausschließen von einem normalen Leben.

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 15.02.21:
Danke, Thomas, ich kann deine große Trauer verstehen. Es ist gut, dass du immer wieder versuchst, sie dir von der Seele zu schreiben.

 Thomas-Wiefelhaus meinte dazu am 16.02.21:
Man müsste nochmal 16 sein!

 Dieter_Rotmund (15.02.21)
Ja, der seltsame Zeilenumbruch wirkt sehr störend.
Inhaltlich ist's mir ein wenig zu betulich geschrieben, aber dennoch gerne gelesen.
Very, very oldschool: "1o".

Kommentar geändert am 15.02.2021 um 17:05 Uhr

 TassoTuwas meinte dazu am 15.02.21:
Verehrter Herr Rotmund,
Ekki hat offen geschrieben, dass er mit dem Zeilenumbruch ein Problem hat. Das lässt nur eine Erklärung zu, das Textbild verändert sich bei der Veröffentlichung.
Er hat sich dafür entschuldigt. Ich halte es für höchst überflüssig, genauer gesagt tacktlos, das zu Anlass zu nehmen "drauf zu hauen"!
Selbst wenn ihre Vorgehensweise very, very newschool ist!
TT

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 15.02.21:
Nein, Tasso, Du bist derjenige, der hier Aggressionen schürt. Ekki und ich sind uns einig bzgl. des Zeilenumbruchs. Dass ich die Geschichte trotz dieses Schönheitsfehlers schätze, hat er begriffen, denke ich. Tschüss, aus.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.02.21:
Vielen Dank, Tasso. Ich werde mich hier inhaltlich nicht äußern, weil ich es mir nicht verzeihen könnte. gegenüber Herrn Rotmund die Contenance zu verlieren.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.02.21:
Herr Rotmund, wir sind uns keineswegs einig. Sie versuchen sich hier mit Tricks aus der Affäre zu ziehen.. Ich schreibe noch einmal für die Leser, die Sie möglicherweise verwirrt haben;
Auch ich empfinde es wie Tasso als taktlos, dass Sie meinen missglückten Zeilenumbruch, für den ich mich entschuldigt habe, noch einmal erwähnen.
Ich kann auch beim besten Willen nicht erkennen, wodurch mein Text betulich sein sollte. Wie schon bei dem Vorgängertext "Tödliche Gefahr im Paradies" werfen sie ohne Nachweis am Text ein disqualifizierendes Wort in die Diskussion, in der Hoffnung, dass darauf schon jemand anbeißen wird.. Sie sind auf dem besten Wege sich als Kritiker unglaubwürdig zu machen.
Ekki

 GastIltis (15.02.21)
Lieber Ekki,
manche Beiträge beschreiben Erlebnisse, geben Fantasien zum besten, berufen sich auf Erinnerungen oder Träume. Andere lassen Menschen erkennen. So wie dein Opernbesuch. Er zeigt, ja, das ist Ekki. So kennen wir ihn. Einen anderen in der Situation könnten wir uns nicht vorstellen. Er ist es!
Faust gegen Mozart. Ein Kontrast der eigenen Art. Von „des Frühlings holden, belebenden Blick“ in ein Italienisch, das so schön klingt, auch wenn man es nicht versteht.
Das „Vergnügen“ einer Mozartoper in dieser Sprache habe ich mir als Student gegönnt. In den letzten Semesterferien hatte ich in Tschechien eine sehr liebenswerte Frau kennen gelernt, die mich im September gleich in Dresden besuchte. Ein Studienfreund, dessen Schwester im Opernchor sang, hatte mir noch zwei Karten für das Große Haus besorgt, die Semperoper war ja lange noch nicht fertig und wäre auch nicht erschwinglich gewesen. Das Vergnügen hatte ich in Anführungszeichen gesetzt, weil ich von der Oper nichts weiß, weder, wie sie hieß, noch, ob die Sängerinnen und Sänger gut waren oder die Musik. Über das Warum muss ich keine Worte verlieren.
Meine Wirtin hat die Dame übrigens mit den Worten geduldet: „Herrn M.“ (das war mein Zimmer- und Studienkollege, der zu der Zeit bereits drei Jahre verheiratet war) „habe ich es ja auch mal erlaubt. Aber dass Sie mir hier keinen Puff daraus machen!“
Ekki, viele herzliche Grüße und komm gesund durch die Zeit. Gil.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.02.21:
Lieber Freund Gil,
deine Kommentare sind immer wieder sehr hilfreich für die Lektüre meiner Texte, weil sie zum einen einen sachlichen Bezug herstellen und zum anderen über deine Erlebnisse die Neugier meiner Leser wecken und emotionale Brücken bauen. Ich danke dir dafür.
Herzliche Grüße
Ekki
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