Jerusalem

Skizze zum Thema Reisen

von  DanceWith1Life

Es gab, obwohl ich in der letzten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgewachsen bin, kaum eine Stadt deren Name öfter erwähnt worden wäre. Das lag zum einen Teil am Schulunterricht mit seinen Religionsstunden, zum anderen Teil an den Nachrichten dieser Zeit.
Als ich dann die Gelegenheit hatte dort hinzufahren, war ich unglaublich neugierig.
Mein Musikerforschungsdrang hatte inzwischen die Musikrichtung verändert, hatte Yes, Genesis, Gentle Giant, Deep Purple, King Crimson, u.a. beiseite gelegt und war nach einem Ausflug zu Weather Report, Earl Klug, Chick Corea, Herbie Hancock u.a. bei Joan Armatrading, Penguin Cafe Orchestra, Thomas Dolby, Peter Gabriel, Laurie Anderson und Sting gelandet, der gerade dieses Doppellivealbum mit dazugehörigem Film herausgebracht hatte.
Das Hotel war ziemlich im Zentrum Jerusalems, die Tagung in Tel Aviv.
Zwischenlandung auf Zypern.
Das Mittelmeer, das ich noch nie über die Grenzen Spaniens, Südfrankreichs und Italiens hinaus gesehen hatte,
Jerusalem immer mal wieder streckenweise gesperrt, mit dezentem Weiterwinken von für eine Innenstadt ziemlich gut bewaffneten Soldaten.
Die Stimmung, also sowas hatte ich noch nie auf dem Radar.
Das kannte ich nur aus dem Kino.
Ich weiß nicht mehr, ob ich eine dieser Explosionen tatsächlich gehört habe, aber ihre Möglichkeit war zu spüren.
Mein Begleiter hatte noch zu tun, also zog ich allein los und fand eine Disco in der Nähe des Hotels.
Im Vorraum grosser LCD mit Live-Mitschnitt "Sting-Bring on the Night", davor die Bar, das nahm alle Fremde, augenblicklich.
Grosser Nebenraum , Kellergewölbe, Tanzfläche, alle locker am Tanzen. Kommt eine Gruppe Soldaten, stellt ihre MGs in die Mitte als wolle sie ein Tippi bauen und tanzt mit.
Das knisterte fast wie ein Lagerfeuer.
Ich weiß noch, wie ich aus den Augenwikel alle Mittänzer beobachtete, um herauszufinden, ob das jetzt seltsam oder Standard war.

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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (03.03.21)
jerusalem scheint eine reise wert
wohin heut keiner mehr zu kreuze fährt.
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