Mit cunty fingers Sonntag morgens im Bett in Hannover: Frederick Seidel, ein in Deutschland völlig unmöglicher Autor

Ode zum Thema Luxus

von  toltec-head

Ich lebe ein Leben des guten Geschmacks und ja, es stimmt
Ich lebe ein Leben voller Privilegien in Hannover:
Sonntag morgens mit Buttercroissants und fotzigen Fingern im Bett.
Wie bitte?
Ich habe ein Gesetz - niemals, wirklich never ever
Organisationen etwas zu geben
Die in Fußgängerzonen das schlechte Gewissen von Gutmenschen bedienen.
Schwules Äquivalent zu cunty fingers: boyfotzig?
Oder Burroughs anal mucus - lecker :)
Aber es ist ja leider alles nicht wahr!
Ich bin ein schwuler Angestellter mittleren Alters aus Hannover
Der auch schon Sonntags um 7 in seinem Wohnklo wach liegt
Ich komme aus dem Land Luthers, Schillers und aller gegenwärtigen Moraltrompeter
In dem ein Mann guten Geschmacks wie Frederick Seidel völlig unmöglich ist
Und fotzige Finger egal ob hetero oder schwul keinerlei Tradition haben
Auch ich schreibe Gedichte hauptsächlich, weil ich Kommata hasse
In meinem Land hat man aber klare Vorstellungen wie ein Gedicht aussehen soll:
Jedenfalls nicht so!!!
Hier beschreiten Dichter seit jeher immer brav den Weg einer invertierten Ökonomie
Und blenden Fragen des Geldes systematisch aus
Hier ist ein anderer literarisch vollkommen anerkannter Weg
Mitten im Kapitalismus eine gesicherte finanzielle Position
Gern auch an einer Universität, zu ergattern:
Kapitalismuskritik, nein Seidel ist niemand
Den man sich auf einem Podium mit Durs Grünbein vorstellen kann
Widening money inequality - Gedichte heißen in Schland einfach nicht so
Ja, die Kluft zwischen Literatur und unseren Kleist-Preisträgern ist groß
Noch ein Beispiel gefällig?
A naked woman my age ist just a total nightmare
Könnte man sich vielleicht bei Houellebecq vorstellen
Aber bei einem/einer unserer Autoren/Autorinnen?
Das schwule Äquivalent ist übrigens noch viel schlimmer.


Anmerkung von toltec-head:

 https://www.poetryfoundation.org/poems/89533/widening-income-inequality

Die cunty fingers sind von Henry Green geklaut. Im deutschen Wikipedia-Eintrag zu "The Butler" liest man als Übersetzung:

„Nichts genieße ich mehr […] als am Sonntagmorgen bei offenen Fenstern im Bett zu liegen, den Kirchenglocken zuzuhören und mit nach Fotze riechenden Fingern gebutterten Toast zu essen.“

Ist es nicht so, dass die ganze Misere der deutschen Literatur in der Übersetzung von cunty fingers mit nach Fotze riechenden Fingern verborgen liegt?

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Kommentare zu diesem Text


 Oskar (17.03.21)
Jüdischer Opa in Tel Aviv zu Arbeitskollegen: Warum hat Hitler sich erschossen? Rotes Gesicht auf Deutscher Seite. Ihr macht keine Witze über Juden? Wie kommt ihr denn dann damit klar.

Arbeite übrigends jetzt mit UmAs. Die Prostituiertenhilfe hat mir Corona genommen. Aber eigentlich ganz Töfte, so eine Pandemie, wenn man Garten aber keine Kinder hat.

 toltec-head meinte dazu am 17.03.21:
wann likest du mich wieder, süsses?

 toltec-head antwortete darauf am 17.03.21:
und schick mir mal ein paar umas nach hannover😋

 Oskar schrieb daraufhin am 17.03.21:
Wenn Pinocchio gecancelt wird.

Mußte schon nach Köln kommen. Obwohl. Bekomme bald einen Auto mit Kasten hinten dran. 250 Tacken. Schneller Tansfer.

Wenn ein Vormund die Arbeit aufnimmt, nennt man das Bestallung.

 toltec-head äußerte darauf am 17.03.21:
Wir ostwestfälische Aristokraten bevorzugen junge Syrer, die wie Alain Delon in Rocco und seine Brüder aussehen. Vielen Dank.

 Oskar ergänzte dazu am 17.03.21:
Das wird teurer. Syrer sind derzeit rar. Sorry.

 toltec-head meinte dazu am 17.03.21:
😳😳😳
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