Ein Berg kann sehr erhebend sein

Gedicht zum Thema Selbsterkenntnis

von  GastIltis

Der Mensch will einen Berg besteigen.
Der Berg indes hüllt sich in Schweigen.

Der Mensch erhöht sein leichtes Wollen.
Der Berg entzieht sich jedem Grollen.

Der Mensch besinnt sich seiner Stärken.
Der Berg scheint nichts davon zu merken.

Der Mensch wälzt ernsthafte Gedanken.
Der Berg hat ein zwei schwere Flanken.

Der Mensch beginnt mit ersten Plänen.
Der Berg hat nicht geplant zu gähnen.

Der Mensch fängt an, sich auszurüsten.
Der Berg weiß nicht, was andre müssten.

Der Mensch kauft Pickel, Haken, Seile.
Der Berg verläuft sich nicht vor Eile.

Der Mensch mixt Salz und Kokablätter.
Der Berg verliert kein Wort zum Wetter.

Der Mensch erdenkt das Basislager.
Der Berg verzeiht auch dem Versager.

Der Mensch sieht sich in Lager sieben.
Der Berg ist leicht zurück geblieben.

Der Mensch geht nun noch einen heben.
Schreibt dann das Buch: Der Berg - mein Leben.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Hilde, Jo-W., Didi.Costaire, niemand, franky, Sin, plotzn, EkkehartMittelberg, Moja, indikatrix.
Lieblingstext von: Sin, Hilde, Jo-W., niemand, franky, EkkehartMittelberg, Moja.
Meine Rede!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Jo-W. (83)
(19.03.21)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis meinte dazu am 19.03.21:
Danke, lieber Jo,

das mit dem Heben bekommen wir hin. Ich habe heute Mittag schon damit angefangen. Extra aus einem Abrissglas, das ein Studienfreund mal für mich besorgte, der zu Beginn seiner Tätigkeit nach dem Studium Antiquitäten gesammelt hatte. Die Gläser spüle ich eigenhändig von Hand ab, da lasse ich sonst niemand heran! Zum Buch: da tue ich mich schwer. Ich habe gerade so ein Exemplar bekommen, das im Eigenverlag entstanden ist. Da kommt man vor Bewunderung kaum zum Lesen, geschweige denn in den Schlaf. Aber das ist eine andere Liga. Bis heute Abend.

Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 Didi.Costaire (19.03.21)
Kluge Zweizeiler, Gil, die aufzeigen, wer Koch und wer Kellner ist (wobei die Redewendung hier etwas hinkt). Ich habe es natürlich auch gleich mal probiert:

Der Mensch will einen Berg versetzen.
Der Berg versagt sich Pranz und Schwätzen.

Schöne Grüße,
Dirk

 GastIltis antwortete darauf am 19.03.21:
Lieber Dirk, vielen Dank!

Du weißt ja selbst am besten, wenn man sich mit dem Gedanken an die Verse vertraut gemacht hat, wird das Niederschreiben der Zeilen zur Freude. Wenn man sich quälen muss, gelingt es nicht. Deshalb ist oft auch der Kommentar ein Spaß für sich! Aber du siehst ja bei unserem Gesundheitsminister, bis zu einer Villa reicht es immerhin! Der Wille macht es. Manchmal sollte man auch am Tor rütteln! Oder integer sein (und bleiben).

Viele Grüße in diesem Sinne von Gil.

 niemand (19.03.21)
Herrrrrrlich!
LG Irene

 GastIltis schrieb daraufhin am 19.03.21:
Danke Irene,
wenn du es findest, dann MUSS es stimmen!
Sei herzlich gegrüßt von Gil.
Sin (56)
(19.03.21)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis äußerte darauf am 19.03.21:
Danke, alter Junge,

das habe ich doch schon getan, das mit dem Umformulieren: „Man sieht die Stadt vor Häusern nicht“. Und komisch, da musst du gerade außer Landes gewesen sein, möglicherweise in einer besseren Zeit an einem besseren Ort. Auf jeden Fall ist dein Gedanke auch in andere Hinsichten überlegenswert. Wir bleiben da beide dran.

Herzlich grüßt dich der alte Gil.

 AZU20 (19.03.21)
Dieser Berg ist wohl erhebend. LG

 GastIltis ergänzte dazu am 19.03.21:
Lieber Armin,
zum Glück ist die Auswahl nicht allzu groß.
Und wir sind uns einig.
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 plotzn (19.03.21)
Servus Gil,

sehr schön beschrieben. Man möchte dem Menschen zurufen: Es lohnt sich nicht, deswegen gleich die Wände hochzugehen!

Der Mensch will ihn partout bezwingen.
Der Berg steht über solchen Dingen.

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 19.03.21:
Hallo Stefan,

wenn du den Text verfasst hättest, wir kommen später* noch darauf, müsste ich sagen, du bist es, der über den Dingen steht. Stefan for president, und dann gemeißelt als Monument! Mit Text meinte ich den gereimten Kommentar, versteht sich. Aber mehrfach mehrdeutig schon!

Vielen Dank und herzliche Grüße von Gil.

*Zeitraum ist unbestimmt.

 EkkehartMittelberg (19.03.21)
Wenn Selbsterkenntnis mit einem guten Trunk und einem Buch endet, braucht man sie nicht zu scheuen.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 19.03.21:
Danke, lieber Ekki,

ich weiß gar nicht, wie ich das mit Jo vor meiner Frau geheim halten soll. Der einzige Vorteil ist, dass sie am Abend nichts isst und im Gegensatz zu mir sehr viel Wasser trinkt. Da wird ein kleiner Schluck vom Roten wohl erlaubt sein. Außerdem ist mein Text „Ich drincke itzt den Rohten“ auch schon wieder über zwei Monate alt! Nur mit dem Buch werde ich Jo wohl hängen lassen müssen. Obwohl ich 2009, als ich noch von keinem Forum etwas wusste, schon einmal rund hundert Texte auf A5-Bögen ausgedruckt und dann sogar in Leinen binden lassen habe. Das Binden hat je Exemplar (Gesamtzahl drei) zehn Euro gekostet. Also, machbar ist alles, wenn man Berge versetzen will.

Sei herzlich gegrüßt von deinem Freund Gil.
Hilde (62)
(19.03.21)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis meinte dazu am 19.03.21:
Ja, eben, liebe Hilde!

Wo treibst du dich denn herum,
wenn solche Zeilen auf dich warten?

Nein, ernsthaft: das Licht der Erbauung soll dich immer geleiten!
Steht nirgends, ist mir gerade eingefallen.
Ich habe zu danken.

Viele herzliche Grüße von Gil.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram