Türkei: Westliches Neu-Oghusistan

Kalendergeschichte zum Thema Vergänglichkeit

von  Terminator

Ein großartiges Volk, diese Eisenschmiede vom Altai. Sie schmiedeten eben halt Eisen für die Verbrecherbande der Rouran, dann besiegten sie diese Räuber und gründeten das Göktürkenreich. Aus dem westlichen Teil entstand später Khasaristan, großer Bruderstaat des russischen Khanats. Die Türken, also die Turkvölker als Nachfolger der legendären Himmelstürken, dienten erst als Soldatensklaven für und versklavten dann selbst die islamische Welt, retteten diese von Ägypten aus 1260 von den Mongolen, und regierten sie ab dem 16. Jahrhunderts als Kalifen von Konstantinopel aus. Die heutige Türkei ist eine rückständige Diktatur, die das Coronavirus nicht nur leugnet: selbst das Wort Coronavirus ist in diesem Land verboten. Deshalb liegt die wöchentliche Inzidenzzahl seit einem Jahr konstant bei Null.

Die Rede war natürlich von der wahren Türkei, dem Stammland der Oghusen, aus denen erst die großen Seldschuken und dann die noch größeren Osmanen hervorgegangen sind. Deren Nachfolgestaat ist die Republik Türkei, als antiislamisch gegründet, als islamistisch wieder zur Großmacht geworden. Von den Vorfahren, den solaren Himmelstürken, ist mentalitätsmäßig nicht mehr viel da. Das dionysische Anatolien lunarisierte das seit 900 Jahren dort residierende Vielvölkervolk, das das bergige Hinterland mit den durch und durch lunaren Kurden, einem viel älteren aber weniger kriegerischen Volk, nicht so richtig teilen möchte. Sollen die sich in den Elam verziehen, ihr Stammland seit 4000 Jahren? Oder soll man lieber eine ehrliche Volkszählung in Anatolien durchführen und dann das Völkerrecht anrufen?

Größe zeichnete die alten türkischen Reiche aus, insbesondere in Form von kultureller und religiöser Toleranz. Deshalb nahmen die Turkvölker einst den universalistischen Islam an. Der Islam ist lange nicht mehr das, was er (kurz) mal war, die Türken sind es auch nicht mehr. Aber die Lieblingsvölker der Philosophen, die Griechen und die Deutschen, sind eben halt auch halt einfach eben halt nicht mehr, was sie einmal waren. Alles ändert sich, und, anstatt in aktuelle politische Diskussionen einzusteigen, gucken wir an dieser Stelle mit Heraklit und Laotse einfach mal zu.

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