Zakhira und der leuchtende Mann auf dem Friedhof

Anekdote zum Thema Mystik

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

Ihr habt mich nicht erwählt; sondern ich habe euch erwählt (Johannes 15,16)
Zakhira Ahmad war eine junge,strenggläubige und glühende pakistanische Muslima, als sie sich zum Djihad meldete, um genauso wie schon der jüngerer Bruder, ihr Leben für Allah hinzugegeben und ins versprochene Paradies zu gelangen.
    Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.

Eines Nachts hatte sie einen Traum. Sie befand sich auf einem Friedhof und wußte, dass sie gerade im Djihad ihr Leben gelassen hatte: 

Alles um mich herum war in Finsternis gehüllt - ich konnte sie förmlich schmecken. Ich wollte unbedingt dort weg und suchte vergeblich nach einem Ausweg
. „Allah“, rief ich, „bitte erbarme dich!"
Ich suchte weiter nach einem Ausgang, doch ich hielt inne, als ich in einiger Entfernung ein einzelnes Licht gewahr wurde. Je näher das Licht kam, umso klarer konnte ich es sehen. Es leuchtete heller als alles, was ich jemals gesehen hatte.
    Als das Licht noch näher kam, erkannte ich, dass es ein Gesicht, Hände und Füße hatte. Es war nicht nur ein Licht, sondern eine Person. Ein Mann. Und er sprach: „Komm, und folge mir!"
Dieser leuchtende Mann führte sie letztlich aus dem Friedhof heraus und antwortete auf Zakhiras Nachfrage, wer er denn sei: Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben!

Als sie aus dem Traum erwachte, fühlte sie einen tiefen, noch nie empfundenen Frieden. Aber sie konnte sich keinen Reim auf das im Traum Erlebte machen. Wer war der Mann nun wirklich und was hatte der Traum zu bedeuten?
    Es brauchte dann noch eine ganze Weile und einige Irrungen und Wirrungen, bis sie herausfand.

Sie hatte mit John, einem befreundetem und verborgen praktizierenden Christen, - den sie kurz nach dem Traum kennegelernt hatte - heimlich in der Bibel gelesen und ihm von ihrem Traum erzählt:

„Gepriesen sei Gott“, flüsterte er, „ er hat dich erwählt!“ „Was meinst du?“ „Lies das“, sagte er und zeigte mit dem Finger auf einen Vers. ... meine Stimme erfüllte den Raum, als ich las: „Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich!“ (Johannes 14,6)
    Ich sah zurück auf John, dem die Tränen nun ungehindert über die Wangen flossen. „Es ist eine große Ehre, dass Jesus Christus, der Herr der Herren und König der Könige, dir selber erschienen ist.“ Nun war ich an der Reihe zu weinen.


Anmerkung von Bluebird:

Die beiden Zitate sind dem Buch "Die Glaubenskriegerin" entnommen:  hier

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (22.04.21)
Wenn man nur wüsste, wie Birdy seine "tiefen Einsichten" findet, könnte man wenigstens überprüfen, was er alles weglässt.
Dass dieses Vokabular nun auch seine Fantasiegeschichten würzt, wirkt eher befremdend, als der "einzig wahren Traube" das Wasser zu reichen.
Man könnte auf den Gedanken kommen, er bereitet die nächsten Kreuzzüge vor.
Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten.

 Bluebird meinte dazu am 22.04.21:
Sollte dir die Anmerkung unter dem Text entgangen sein?

Antwort geändert am 22.04.2021 um 07:29 Uhr

 DanceWith1Life antwortete darauf am 22.04.21:
sollte dir der Sinn meiner Worte tatsächlich nicht verständlich sein?

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 22.04.21:
"Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten."
Her damit! - ich kann noch eins verkraften.

Antwort geändert am 22.04.2021 um 15:11 Uhr

 Dieter Wal (22.04.21)
"Christliche Erbauungstraktate" werden immer blöder. Doch der Trailer ist professionell mit überwiegend Frauen zwischen 16 und 95 und "besorgten männlichen Lesern" aus Evangelikalien als Zielgruppe, dass vermutet wird, das zu Beginn der Pandemie herausgebrachte Buch findet viele Leser, die solche Krimis als "Sachbuch" lieben.

 Graeculus (22.04.21)
Erinnert mich an meinen Kommunions- und Firmunterricht: sorgfältig und hemmungslos einseitig ausgewählte Geschichten über Märtyrer und Bekehrte.
Heute weiß ich, daß z.B. Moslems in ihrem Religionsunterricht die gleichen Geschichten vorgesetzt bekommen, natürlich mit umgekehrtem Vorzeichen: Christen, die sich zum 'wahren Glauben' des Islam bekehrt haben usw.
Und vor allem weiß ich, daß dies alles Propaganda ist, Agitprop - beliebig einsetzbar für jede beliebige Weltanschauung. Notabene: Dabei liegt der propagandistische Charakter in der gezielten Auswahl der Fälle. Den Fall einer Bekehrung zum Islam wird man bei Dir in 100 Jahren nicht zu lesen bekommen, ebensowenig wie das Scheitern einer Beziehung zu Gott.

Den ersten Satz
Zakhira Ahmad war eine junge und glühende pakistanische Muslima. Und folgerichtig meldete sie sich zum Djihad [...]
solltest Du Dir einmal durch den Kopf gehen lassen; ich jedenfalls empfinde ihn als Beleidigung aller friedlichen Moslems.

 Bluebird äußerte darauf am 22.04.21:
Vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt:
Natürlich meldet sich nicht jede junge und glühende Muslima zum Djihad, wahrscheinlich die Allerwenigsten ...
Aber glühende Leidenschaft für den Islam ist natürlich eine logische Voraussetzung für den Djihad

 Graeculus ergänzte dazu am 22.04.21:
Wobei man zwischen notwendiger und hinreichender Voraussetzung unterscheidet. Erst bei Vorliegen der hinreichenden Voraussetzung(en) kann man von zwingender Folge bzw. Folgerichtigkeit sprechen.

Bsp.: Eine Frau ist eine notwendige Voraussetzung für die Geburt eines Kindes, aber keine zureichende.

Deine Formulierung suggeriert ein bekanntes Klischee: Islam = Dschihad = Terror.
(Was manche Moslems dann natürlich - und mit gleichem 'Recht' - umgekehrt vom Christentum behaupten, denn auch das Christentum hat ja die Idee eines Heiligen Krieges hervorgebracht.)

 Soshura meinte dazu am 22.04.21:
"Aber glühende Leidenschaft für den Islam ist natürlich eine logische Voraussetzung für den Djihad.


Irrlichtenderweise erinnere ich mich, dass eine Erleuchtung, so hab ich mal gelesen, jene blendet, die blind nicht nach ihr suchen.
Das ist religionsunspezifisch gemeint. Ich glaub es trotzdem.

 Dieter Wal meinte dazu am 22.04.21:
Leider schrieb bluebird bereits auf kV in seinem Text, der Koran sei vom Teufel. Und jetzt schwafelt er butterweich, erst ein Schrittchen zurück: "Vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt: Natürlich meldet sich nicht jede junge und glühende Muslima zum Djihad, wahrscheinlich die Allerwenigsten ...", dann wieder leicht die Hüften schwingend in anmutigem Ausdruckstanz zurück auf seine alte Position: "Aber glühende Leidenschaft für den Islam ist natürlich eine logische Voraussetzung für den Djihad". Man bezeichnet es auch als Rabulistik. Selbstverständlich blickte die kokette männliche Carmen bluebird dabei ihrem Gesprächspartner Graeculus direkt in die Augen. Geliebter bluebird, Du solltest auf Deine alten Tage vielleicht doch noch einmal über eine Geschlechtsumwandlung nachdenken. Auch ein feminines Äußeres passt zu Deiner Sprache wie angegossen. Ich würde mich sehr mit Dir über Dein damit verbundenes Neues Leben freuen.

Antwort geändert am 22.04.2021 um 18:07 Uhr

 loslosch (22.04.21)
der mensch denkt und gott lenkt.
der mensch dachte und gott lachte.

 LotharAtzert (22.04.21)
Mein Zitat ist von mir und aus den Werken der Akasha- oder Ätherchronik "Der Wissenskrieger" entnommen.

"Bluebird, der Glaube an deinen Vater im Himmel sei dir unbenommen. Möget ihr euch bald in den Armen liegen, wie Vater und ich letztens am Berger Brünnchen. Ich soll dir übrigens liebe Grüße von ihm ausrichten."

Schließe mich dem an mit einem OM MANI PEME HUNG
Ätznatron, King of Kunkong

 Bluebird meinte dazu am 22.04.21:
Danke schön! Wie komme ich zu dieser Ehre?

Angesichts der erwartbaren Ewigkeit machen ein paar Jahre mehr oder auch weniger den Kohl auch nicht fetter. Man sollte es so akzeptieren, wie es kommt!

Paulus hat das übrigens mal so formuliert:
Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christo zu sein, was auch viel besser wäre; aber es ist nötiger, im Fleisch bleiben um euretwillen. (Phipper 1,23)
Diesen Satz möchte ich mir jetzt nicht zwingend zu eigen machen, zeigt aber, dass man nicht nur an sich denken sollte

Antwort geändert am 22.04.2021 um 17:08 Uhr

 DanceWith1Life meinte dazu am 22.04.21:
Du hast keine Kinder nehm ich mal an. Jeder der Kinder hat, kriegt als erste Lektion, den unterschied zwischen "Guter Hirte" und "Nervensäge" bis ins Detail beigebracht, über jeden Zweifel erhaben, ohne wenn und aber, für den Rest der Aufsichtsbefugnis usw.
@ Ätzneutron
gut dass du das erwähnst, bei der momentanen Lese und Auffassungsgabe der Bibelleser, muss man ja befürchten, dass einem Missgunst unterstellt wird.
Ich plädiere ausserdem für "Best of Bluebird", da sollte "junge und glühende Muslima" unbedingt auf die vorderen Seiten, damit der Leser auch weiß, worum es geht.

Also ehrlich.

Antwort geändert am 22.04.2021 um 18:00 Uhr

 Dieter Wal meinte dazu am 23.04.21:
"Ich fühle mich hin- und hergerissen: Ich wünschte, ich könnte sterben und bei Christus sein. Das wäre sehr viel besser."

Pauli situative depressive Verstimmung (Phipper 1,23) weniger sadomaso nach der Basis Bibel 2021.

Luther 2017 geht so: "Denn es setzt mir beides hart zu: Ich habe Lust, aus der Welt zu scheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre;"

Die Zürcher Bibel 2019 übersetzt gradlinig und bestens verständlich: "Nach zwei Seiten werde ich gezogen: Eigentlich hätte ich Lust, aufzubrechen und bei Christus zu sein; das wäre ja auch weit besser."

Die beiden Lebensthemen: Lebensüberdruss und Lebenslust hier bei Hesse in einem ironischen Gedicht über Hummer und Languste: ( Hesse: Psychologie). Vom Juni 1959. Aus den Gesammelten Gedichten bei Suhrkamp.

Antwort geändert am 23.04.2021 um 19:07 Uhr

 Dieter Wal meinte dazu am 24.04.21:
Bestellte  diese neuere Zürcher Bibel in Rot und freue mich.
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