Heimweh nach Helgoland

Elegie zum Thema Zwiespalt

von  FrankReich

An den Stegen sägen Strolche,
an den Brücken ebensolche,
auf der Lauer liegt der Knilch,
in der Frühe glitzern Dolche
über Weihern, weiß wie Milch,
doch die Zeit entbehrt der Molche,
nothing, zero, no way, zilch.

Dafür gibt es Salamander,
Lurche, Unken, Zobel, Zander
und was gar kein Wasser kennt:
Bergterrassen mit Veranda,
Wüstenstriche, voll im Trend,
sowohl durch- als auch einander,
allerdings kein Happy End.


Anmerkung von FrankReich:

Sonett und Doppelghasel, in memoriam bufo periglenes.

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Kommentare zu diesem Text


 Moja (26.05.21)
Das geht ja runter wie Öl - mein laienhafter Kommentar,
- selbst Gletscherspalten treibt es nicht zueinander

Moja grüßt!

 FrankReich meinte dazu am 26.05.21:
😂, danke, danke, aber hast Du mal die Gattung bufo periglenes ausgegoogelt? Echt schade, zumal es sich um ein verdammt schönes Tier gehandelt hat, zumindest aus meiner laienhaften Sichtweise heraus.

Ciao, Frank

 Moja (26.05.21)
:-) Nicht eine Prinzessin kam vorbei, um die goldene Kröte durch einen herzhaften Kuss zu erlösen. So starb der in dem ganzen Gold eingeschlossene Froschlurch aus.
Fazit nach Moja: Trau keinem Gold nicht!

Goldigen Gruß im Abgang,
auf nach Helgoland!

Kommentar geändert am 26.05.2021 um 12:47 Uhr

 FrankReich antwortete darauf am 26.05.21:
Das erinnert mich irgendwarum an den Spruch, dass Menschen auf alten Photos jünger aussehen,  nützt aber nichts.😉

Ciao, Frank

Antwort geändert am 26.05.2021 um 18:52 Uhr

 niemand (26.05.21)
Das ist ein Gedicht gegen das Artensterben. Allerdings wurde ich erst erleuchtet, als ich die Goldkröte googelte. Obwohl ein wenig dämmerte es mir schon am Anfang des Gedichtes. Beim Sägen an den Stegen und Brücken Und wir sägen nicht nur, wir bohren und hämmern und schlagen und kloppen ... wie soll dabei etwas erhalten bleiben
Ciao, ciao, Irene

 FrankReich schrieb daraufhin am 26.05.21:
Ach, danke auch für Dein Mitgefühl, Irene, doch eines sollten wir keinesfalls, nämlich aufgeben, bzw. den Raubbau weiter hinnehmen. 🤗

Ciao, Frank

 Didi.Costaire (26.05.21)
Sehr hübsch gereimt, wenngleich ich glaube, dass es eher in Helgaland oder so passiert... :)

Schöne Grüße,
Dirk

 FrankReich äußerte darauf am 26.05.21:
... bzgl. Helgoland hatte ich da ja mehr den Begriff "Broken English" im Sinn, um dadurch den Spagat zur Artenhinfälligkeit zu vollführen, aber Lego-, oder Neuland sind sicher auch eine Reise wert. 😂😂

Ciao, Frank

P. S.: Danke auch für Deine Empfehlung.

 AchterZwerg (26.05.21)
Die Schonäugige stirbt aus - wie schade!
Und auch der Helgoländler macht sich rar, weil laufend wer von seiner Insel abbeißt.
Da soll man nicht melancholisch werden ...

8.Zwerge gibts eh immer seltener ...

 FrankReich ergänzte dazu am 26.05.21:
Wenn alle Menschen an MCS leiden würden, wären sämtliche Umweltprobleme innerhalb kürzester Zeit bereinigt und danke, besonders für Deine Anteilnahme. 🤗

Ciao, Frank

 Möllerkies (26.05.21)
Witzige Verse mit traurigem Hintergrund. Martin

 FrankReich meinte dazu am 26.05.21:
Hallo Martin,

danke dafür und für Deine Empfehlung, besonders aber für die Korrekturen.

Ciao, Frank

 EkkehartMittelberg (26.05.21)
Hallo Frank,

du zeigst uns, dass kein Thema so traurig sein muss, dass man auf schöne Sprachspiele verzichten sollte.

LG
Ekki

 FrankReich meinte dazu am 26.05.21:
Hi Ekki,

danke für Kommentar und Empfehlung, sicher bin ich mir jetzt nicht, aber ich vermute, dass ich mir diese Eigenschaft unbewusst durch die Rezeption der Trauergedichte des Danziger Gelegenheitsdichters Johannes Plavius (ca. 1600 - 1637) angeeignet habe, er vertrat im Allgemeinen die Ansicht, dass ein beschwingt gestalteter Nachruf die Hinterbliebenen besser über den Verlust der Verstorbenen hinwegtröstete und die Erinnerung an sie wacher halte, in Einzelfällen allerdings konnte er sich auch ziemlich entrüsten, wie z. B. über die Ermordung eines Danziger Bürgers während einer Geschäftsreise, da vermittelt Plavius dem Leser nämlich den Eindruck, als würde er am liebsten selbst die Täter ihrer gerechten Strafe zuführen.

Ciao, Frank
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