Auflösen

Gedicht

von  juttavon

die friedhofsmauer neigt sich
tore springen auf
tränenflut
entgleist den wächtern
für einen kurzen moment
ist windstille

die karren fahren ins beet
zwischen stiefmütter
aufgewirbelte blätter entspannen sich
zu erde
kerzen verfallen
zu licht

am grabstein zerfließt die schrift
niemand sah es

wir bleiben aufrecht
und stumm


Anmerkung von juttavon:

- wiedergefunden -

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Kommentare zu diesem Text

Agnete (66)
(25.07.21)
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 juttavon meinte dazu am 14.08.21:
...eine Art des Lesens.
Danke!

HG Jutta

 AlmaMarieSchneider (25.07.21)
Ich habe erst meinen geliebten Mann verloren. Ja, aufrecht und stumm obwohl man daran zerbrechen möchte. Dein Gedicht hat mich sehr berührt.
Liebe Grüße
Alma Marie

 juttavon antwortete darauf am 14.08.21:
Danke für Deine persönlichen Zeilen.
Alles Gute Dir!
HG Jutta

 franky (25.07.21)
Hi liebe Juttavon

Habe in meinem relativ langem Leben, schon viele Menschen kommen und gehen sehen.
Du fängst die Stimmung mit Gefühlvollen Worten ein.
Jeder von Ihnen nimmt seinen eigenen Tod mit ins Grab, das wird viel zu oft vergessen.

Liebe Grüße von Franky

 juttavon schrieb daraufhin am 14.08.21:
Ja, da stimme ich Dir zu.
Danke Dir!

HG Jutta
wa Bash (47)
(25.07.21)
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 AchterZwerg äußerte darauf am 26.07.21:
Dem schließe ich mich gern an. :)

 juttavon ergänzte dazu am 14.08.21:
Vielen Dank Euch fürs Hineinlesen.
HG Jutta

 AchterZwerg (26.07.21)
Du schilderst überbordende Trauer - bis fast zur Ohnmacht und das auf eine sehr anrührende Weise.
"Man" weiß jedoch, was sich gehört.

Liebe Grüße
der8.

 juttavon meinte dazu am 14.08.21:
Danke für Deine Lesart.

HG Jutta

 Alazán (23.09.21)
erinnert mich an Teile von Celans Todesfuge, freilich in einem ganz anderen Kontext, und weit hergeholt, aber irgendwie "schön"

 juttavon meinte dazu am 15.10.21:
Vielen Dank!
HG Jutta
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