Schurwolle muss sein!

Alltagsgedicht zum Thema Humor

von  niemand

Der Herbst kommt bald
und Mutter strickt schon Socken -
das ist entbehrlich
in den Breitengraden,

doch Mutter meint,
das könnte gar nicht schaden,
denn Vaters Freigang
käm dadurch ins Stocken -

zuweilen geht der Alte
nämlich fremd.
Ein dicker Socken
hemmt dann seine Taten,

denn jucken erst die Füße
dann geraten,
die andern Glieder
nicht mehr so in Schwung.

Und Vater ist ja ohnehin
nicht jung.
So hat sie sich, 
wie jedes Jahr, geschworen:

Der kommt mir nicht davon,
  so  ungeschoren ...

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Kommentare zu diesem Text


 Létranger (10.08.21)
Hallo Niemand,

dieses Reimschema mit den eingestreuten Reimen jeweils vom vierten Vers zum zweiten Vers der Folgestrophe ist sehr originell, hatte ich noch nie gesehen.

Und die Story ist vergnüglich.

Gruß Lé.

 niemand meinte dazu am 10.08.21:
Mit Reimen [auch mit Sprache sonst] lässt es sich gut spielen.
Man muss nur aus starrer Regel hinaus. Die Musikalität der
Worte hören ... dann
Mit liebem Dank und lieben Grüßen zurück, niemand

 plotzn (11.08.21)
Hallo Irene,

jetzt müsste man noch die Socken festkleben können, um ihn zu bändigen...

Das Versmaß gefällt auch mir, wobei ich (mit Ausnahme des ungereimte "fremd") am Anfang eine Sonettstruktur zu erkennen glaubete (wenn man jeden zweiten Zeilenumbruch auflöst).

Zwei Alternativen sind mir beim Lesen durch den Kopf gegangen:

Wenn man das "fremd" noch mit einem (Binnen)Reim beglücken wollte, könnte man

ein dicker Socke
hemmt bei solchen Taten

schreiben. Und der Schluss klingt mit der Inversion und dem "nimmer" für mich nicht wirklich rund. Alternativ vielleicht:

Der kommt mir nicht davon so
ungeschoren

Jetzt aber Schluss mit den Verschlimmbesserungen...

Liebe Grüße
Stefan

 niemand antwortete darauf am 11.08.21:
Die Verschlimmbesserungen sind gut und gebongt, lieber Stefan.
Besonders das Ende, damit war ich nicht so ganz zufrieden,
denn es floss ziemlich zäh Ich danke Dir herzlich und grüße
lieb zurück, Irene

 niemand schrieb daraufhin am 11.08.21:
@ blauefrau
@ Peer

Danke! Euch für das Bemerken des Flüchtigkeitsfehlers.
Sogar Stefan hat ihn nicht bemerkt -
das beruhigt mich doch ziemlich

Mit lieben Grüßen, Irene
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