Besinnungswandel

Sonett zum Thema Freiheit/ Unfreiheit

von  FrankReich

Die großen Helden dieser Zeit sind allemal gelackelt,
ihr Eigentum ist vom Konsum totalitär vermackelt,
solch Sammelsurium erquickt
nur den in seinem Heimdistrikt,
der Kern um Kern im Hochgenuss der Fähigkeit zerhackelt
und Stimmung macht nicht irgendwer, die wird stets abgenickt,
doch immerhin verzweifelt der, der das nicht überblickt.

Das Wort verrät den Gläubiger, der überdies kaum fackelt,
Gesetze sind zum Brechen da, die Ränder aufgezackelt,
aus Neu mach' Alt, bei solch Delikt
zeigt sogar der sich ungeschickt,
der im Tutu das Brezelende aus der Hand verschnackelt,
zwar nervt es leider um so mehr, dass alles zwackt und zwickt,
denn Planung fällt dort richtig schwer, wo erst die Bombe tickt.

Komplexika sind selten da, meist gickelt es und gackelt,
wenn alle Wahrheit ohne Grund schon um die Ecke dackelt,
die Toleranz klebt am Verdikt,
das Eselsohr bleibt ungeknickt
und das Unangepasste, da zu schief gewickelt, wackelt;
Konzepte hin, Konzepte her, die Wirklichkeit erstickt
in einer Woche ungefähr, es lebe der Konflikt.


Anmerkung von FrankReich:

1 1/2faches Sonett.

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Kommentare zu diesem Text


 A.Reditus (02.09.21)
Hallo Ralf_Renkking,

auch wenn ich nicht behaupten will, dem Inhalt folgen zu können, spricht mich das Gedicht alleine schon wegen seiner Sprachlichkeit an und erfüllt mindestens diesen Zweck des Sonettes: es klingt. Insofern kann ich dem letzten Vers der ersten Strophe widersprechen: das Verzweifeln gilt nicht für mich.

Die dritte Strophe gefällt mir am besten und das nicht nur wegen des absichtlich verwackelten Verses und dieser herrlich ungefähren Zeitangabe. Dieses Esels' Ohr bleibt tatsächlich ungeklickt und hört gerne mehr.

Gruß
A.Reditus

 FrankReich meinte dazu am 03.09.21:
Hi A.Reditus,

danke für Deinen Kommentar samt Wertungen?, ich denke aber, dass der Klang auf ein Sonett bezogen kein Kriterium darstellen sollte, der Danziger Sonettist Johannes Plavius wurde genau aus diesem Grund von den Opitzianern geradezu in der Luft zerrissen, seine Binnen-, Spalt- und Diminutivreime bedeuten nur für wenige ein Highlight des Barock, ich schätze mal, dass der Begriff "Klinggedicht" auch wieder nur einen der vielen missglückten Übersetzungversuche von Philipp von Zesen darstellt, der sich allerdings schon etwas mehr an Plavius orientierte als an Opitz.

👋🙂
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