Das Märchen vom Himmelsaufkleber

Skizze zum Thema Religion

von  DanceWith1Life

Es war einmal vor langer, langer Zeit, da lebte in Utopia ein Mann names Tchicis  Trad Iton, der ging jeden zweiten Tag auf den Markt seiner Heimatstadt und verkaufte die übrige Ernte seiner Felder, also alles das. was er nicht für die Ernährung seiner Familie benötigte.
Es war ein Weg von mehreren Stunden und da sein Ochsenkarren meist voll beladen war, drängte es ihn schon in den frühen Morgenstunden zum Aufbruch.
Am Marktplatz angekommen suchte er sich einen Platz, stellte den Wagen ab, brachte den Ochsen auf die Weide eines Bauern, dem er dafür etwas von seinem Gewinn abgab und begann mit dem Verkauf.
Eines Tages lief ein Bettelmönch an seinem Stand vorbei, der sehr hungrig aussah.
Tchicis nahm ein paar Äpfel und reichte sie dem Mönch mit den Worten, möge der Beschützer der Wiesen und Wälder dir einen schönen Tag bescheren, wie er ihn mir durch reiche Ernte bereits geschenkt hat.
Der Mönch, ganz offensichtlich in Gedanken versunken, mit einem Problem von einer Tragweite beschäftigt, die das Vorstellungsvermögen normaler Sterblicher übersteigt, schaute kurz auf, nahm die Äpfel schweigend in Empfang, nickte einen Dankesgruß und ging seines Wegs.
Als Tchicis zwei Tage später wieder auf dem Markt eintraf, den Ochsen auf die Weide gebracht und zu seinem Stand zurückkehrte, sah er den Bettelmönch an seinem Karren mit einem Stück Stoff hantieren, das er offensichtlich als Sonnendach anbringen wollte.
Er hatte dazu mehrere Bambusstäbe am Wagen befestigt und versuchte nun den Stoff dazwischen aufzuspannen, allein, er hatte sich in der Größe des Wagens verschätzt und der Stoff war zu klein.
Tchicis näherte sich seinem Wagen etwas unschlüssig, wie er diese Unterhaltung beginnen wollte.
Falls du den Stoff als Dach über den Wagen spannen wolltest, könntest du Stricke an den Enden festbinden und diese dann an den Bambus befestigen.
Etwas irritiert wandte sich der Mönch zu ihm um, erkannte in ihm den Besitzer des Wagens, an dem er gerade seine Dankestat anbringen wollte und rief erstaunt, das ist eine sehr gute Idee.
Er wollte gerade Stofffetzten aus seinem Gewand trennen als eine große Dogge sich dem Wagen näherte. Es war unschwer zu erkennen, dass sie sich aus der gängelnden Knechtschaft einer Leine befreit hatte, denn diese schleppte sie mühelos mit sich herum. Die beiden Männer waren keine wirklichen Hundeflüsterer und eine Dogge dieser Größe flöste ihnen enormen Respekt ein. Sie schauten sich daher fragend an, als eine Stimme aus geringer Entfernung rief:
"Der tut rein gar nichts"
"Würden sie bitte unauffällig auf die Leine steigen, damit ich ihn zurükbringen kann."
Tchicis entschied, dass dies wohl die sinnvollste Art wäre die Situation zu klären und stellte seinen Fuß auf die Leine.
Als sich der Doggenhalter dem Wagen näherte, wollte diese zwar instinktiv wieder das Weite suchen, bemerkte aber, dass die Leine wieder Widerstand bot und entschied zu warten.
Der Mann eilte herbei, nahm die Leine auf und ersetzte sie durch einen Lederriemen, der sehr viel geeigneter aussah.
Danke sehr, brauchen sie zufällig ein wenig Schnur, sagte er eher scherzend, aber genau das war ja der Fall und die beiden Männer sagten wie aus einem Munde, "woher wussten Sie das?"
Der Mann lachte auf, ich wußte es nicht, aber bitte.
Er entfernte sich mit dem Hund und binnen kurzer Zeit hatte der Wagen ein Sonnendach.
Der Gott Abrahams möge deinen Tag segnen, sagte der Mönch zum Abschied, der Beschützer der Wiesen und Wälder den deinen, antwortete der Bauer, und beide drehten sich erschrocken um, als hinter ihnen ein sehr lauter Kläffer zu hören war.
Die Dogge war stehen geblieben und hatte sich ebenfalls in das Gespräch eingebracht.
Ob wissentlich oder nur Laune des Schicksals, darüber streiten die Schriftgelehrten noch heute.
Und das Problem ob Wald- und Wiesenbeschützer oder Gott Abrahams entstand nicht auf diesem Marktplatz, an diesem Tag, vor langer Zeit.
Soviel steht fest, allerdings nirgendwo geschrieben.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (28.09.21)
Man solte allen Wesen ihre eigenen Götter lassen.
Die Vorsehung schert sich eh nicht darum.

Selbst dem8. Winzling ist es schon häufig passiert, dass sich Dinge rein "zufällig" eingefunden hatten, die gerade dringend benötigt wurden. Manchmal leider zu spät bemerkt ...

Liebe Grüße
derObige
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