[über rijeka und andere inseln]

Gedicht

von  W-M

für Lika Kevlishvili

lass das meer schweben
über der stadt den kirchturm
sich spiegeln im himmel
vergiss die straßen die boote die vögel die fische
die menschen die menschen
in ihren schaukelnden träumen
von haus zu haus die stimmen
vom markt atmen wasser atmen salz
die muscheln verstecken sich auf den dächern

sag mir einen schönen satz von deinen kindern
sie sitzen wie spatzen auf der kaimauer am hafen
und schauen den autos nach
die fliegen die schwimmen
hin und her zwischen den sprachen
den stadtteilen über den menschen

erzähl mir von deiner reise
wie du kamst aus einer anderen stadt
wie du gingst zu den herbstzeitlosen


Anmerkung von W-M:

.

veröffentlicht in   Jahrbuch | Lyrik 2021, AG Literatur (Hg.), Edition Art Science, 10/2021, 184 Seiten, St. Wolfgang, ISBN 978-3-903335-14-1

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Kommentare zu diesem Text


 Létranger (23.10.21)
Bildertraum und traumhafter Text, die Idee ein durchgehender starker Strich, die Worte wie farbiger Tupfer .

Gruß Lé.

 W-M meinte dazu am 23.10.21:
Oh, danke Lé für Deinen Überschwang und das große Lob! Für dieses Gedicht, das relativ spontan und in einem Rutsch enstand, hatte ich eine echte Steilvorlage von Lika Kevlishvili, einer jungen Georgierin, die in Wien lebt und unter anderem als Interlinearübersetzerin für zeitgenössische georgische Lyrik arbeitet, unter anderem auch für Bela Chekurishvili, über deren ins deutsche übersetzte Gedichtbände ich Lika kennenlernte. Mit Bela und Lika stehe ich seit einiger Zeit im Internetz in Kontakt und Austausch, persönlich kenne ich beide leider noch nicht. Jedenfalls hatte Lika im Netz Fotos eines Rijeka-Urlaubs 2019 eingestellt, die mich sofort zu diesem Gedicht inspirierten. Ich selbst war noch nie in Rijeka und kenne die Stadt nicht, aus der ich aufgrund der sommerleichten und südlichen Fotos mit Lika und ihren zwei Kindern eine Insel gemacht habe. Ich habe selbst schnell gemerkt, dass mir damit ein gutes Gdicht gelungen ist. Danke sehr! LG, werner
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