Dass "Wetten, dass . . ?"-Moderator Thomas Gottschalk in die Jahre gekommen ist, war unschwer zu erkennen. Als er nach langen Jahren wieder die Bühne betrat, brandete sogleich lautstarker Applaus auf, doch Gottschalk hatte dafür anscheinend nicht viel übrig außer ein kurzes, aufgesetztes Lächeln. Und als das Publikum auch noch zu Standing Ovations überging, setzte er sich etwas missmutig wirkend genau in die Mitte des Wettsofas und ermahnte die Zuschauer, doch endlich mit diesem tosendem Applaus aufzuhören - er habe doch in der Sendung noch gar nichts geleistet.
Auch beim Plausch mit seinen prominenten Gästen schien manch trauriger Blick über seine blauen Augen zu huschen. Dieser traurige Kern war über die gesamte Sendung hinweg spürbar. Welch ein Gegensatz zu früheren Sendungen, in denen Gottschalk als strahlender Moderator agierte, der mit Hollywood-Größen mit einer Leichtigkeit umgehen konnte wie nur wenige in seinem Fach.
Die Traumquote der Jubiläumssendung von 13,8 Millionen Zuschauern lag wohl nicht allein am immer gleichen Rezept mit prominenten Gästen und Wettkandidaten, sondern auch an Gottschalk selbst, dem viele ein so hohes Level nicht mehr so recht zugetraut hatten. Natürlich schwang auch Nostalgie mit. Ob dann die Nachricht von den hohen Quoten Gottschalk glücklicher stimmte, als er zuvor gewirkt hatte, lässt sich nur erahnen. Sein trauriger Blick, eingefangen von den ZDF-Kameras in der ausverkauften Nürnberger Messehalle, hinterlässt jedenfalls einen bleibenden Eindruck.ernseh
Anmerkung von Horst:
trauriger T. Gottschalk??
Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.
