Psychiatrie-Tagebuch
Tagebuch zum Thema Psyche
von Koreapeitsche
Anmerkung von Koreapeitsche:
Das Tagebuch entstand 2009, nachdem ich in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Zuvor wurden mir Stellenausschreibungen vom LKA vorgelegt und Druck ausgeübt mich dort zu bewerben. Als ich mich weigerte, eine Karriere bei der Polizei einzuschlagen, wurde eine Zwangsuntersuchung anberaumt und ein psychiatrisches Gutachten erstellt, das stark diskriminierend war. Im weiteren Verlauf schaukelte sich alles weiter hoch, ausgelöst durch die Beschwerden über die Zwangsmaßnahmen, bis Psychiatriemitarbeiter kurzen Prozess machten.
Wegen der folgenden Vorkommnisse bezeichne ich die Behandlung als Folter:
Schlafentzug; Frischluftentzug; grundlose Fixierung; während der Fixierung das Handgelenk permanent umdrehen (über den Schmerzpunkt hinaus); Übergriffe (Stechen mit dem Zeigefinger von schräg hinten in den Hals); Anschreien; Zwangsmedikation; sich ständig wiederholende Gewaltandrohung; permanente Androhung von zunehmender Verschärfung der Maßnahmen (Spritzen statt Tabletten einzusetzen); erzwungene Ernährungsumstellung (erzwungener Verzicht auf Sportlerernährung); Muskelabbau aufgrund von Bewegungsmangel und Wegfall der sportl. Betätigung; Vorwurf der Weigerung Tabletten zu nehmen, um die Dosis laufend erhöhen zu können; Übersteigung der maximal zulässigen Höchstdosis; Überdosisbehandlung, Medikamentenversuche bis zum Erbrechen; Gürtelentnahme und zweimaliges Antreten zur Gerichtsverhandlung mit rutschender Hose ohne Gürtel (Festhalten der rutschenden Hose während der Gerichtsverhandlung); permanente Unterstellungen; wiederholtes verhörähnliches Ausfragen mit Terminvergabe auf Station zu speziellen Themen (Dissertation, Rockerszene, Zivildienst-Sonderkenntnisse, ... ) unter Anwendung von "Zungenlösern" mit anschließender Gehirnwäsche; Androhung, die Sexualität zu ändern; Manipulation und Abschalten der Sexualität; Gehirnwäsche; Ignorieren von Nebenwirkungen wie Tremor, Rigor, Gedächtnisstörungen und Herzattacken - stattdessen weitere Erhöhung der Dosis; medikamentöses Verursachen von schweren motorischen Störungen; wochenlange Isolation. Gezielte Desintegration trotz des Versprechens, einen Arbeitsplatz zu vermitteln.
(Das Gravierende beim Frischluftentzug war übrigens, dass es auf der Station intensiv nach Pisse und altem Essen gerochen hat, dazu nach kaltem Zigarettenrauch. Im Winter wird sowieso nicht mehr ausreichend gelüftet.)
Kommentare zu diesem Text
Das groteske Geschehen rund um deinen Ich-Erzähler ist unterhaltend, aber vermutlich nicht 120 Seiten lang.


Das Ganze hat eine deutliche Schreiben-als-Therapie-Attitüde, was der literarischen Qualität sehr schadet. Das ist z.B. dein Gegengeraden-Text weitaus besser.
(02.12.21, 09:36)