spurlos

Kurzgedicht zum Thema Erinnerung

von  Tula

die zeit tilgt alle stunden
langes fluten der not
fallwege durchs gestrüpp
tief unter der haut

schon viermal alles drüber und
drunter nach-gewuchert
jedes blatt im gezweig

hin und wieder nur
eitert die kerbe
im mark


Anmerkung von Tula:

veröffentlicht in: silbende_kunst 22, ISSN 1869-9464, Juli 2020

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Kommentare zu diesem Text

Agnete (66)
(19.11.21)
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 Tula meinte dazu am 19.11.21:
Hallo Agnete
Wohl denen, die alles vergessen können. Wobei die ja dann auch die schönen Momente beim nicht-Erinnern verlieren. Denke ich mir so, dass das eine ohne das andere nicht wirklich möglich ist.

LG
Tula

 harzgebirgler (28.11.21, 08:21)
das dickicht wächst, die wüste auch -
bald steht der mensch voll auf dem schlauch.

lg
harzgebirgler

 Tula antwortete darauf am 28.11.21 um 11:30:
Moin Harzgebirgler
Das wäre die Wunde, die wir täglich der eigenen Mutter reißen. In der Tat überlegenswert.

LG
Tula

 diestelzie (28.11.21, 11:06)
Hallo Tula,
die Zeit kann nicht alle Wunden heilen. Das soll sie auch nicht.

Liebe Grüße
Kerstin

 Tula schrieb daraufhin am 28.11.21 um 11:26:
Liebe Kerstin
So ist es wohl. Und vielleicht ist im Spiegel der Nostalgie mancher Schmerz auch nicht mehr ganz so schlimm. Das ist auch Stoff von dem sich der Dichter gern nährt  :)

LG
Tula

 harzgebirgler (01.12.21, 18:15)
kunst ist bisweil'n auch mit blessur'n im bunde
denk' ich an beuys und "zeige deine wunde".

lg
harzgebirgler

 zeige deine Wunde – Wikipedia

 Tula äußerte darauf am 01.12.21 um 20:32:
Die Küche, oh, ist zum Verrecken:
hier glänzt das Fett in allen Ecken

LG
Tula
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