Ich hab noch einen Spind im Schrank

Kindergedicht zum Thema Erwachen

von  GastIltis

Ich hab noch einen Spind im Schrank.
Dort heult der Wind. Das macht mich krank.
Der Wind, das ist ein Kind vom Sturm.
Es nistet unterm Dach im Turm.

Der Turm war einstmals noch als Spund
ein Floh. Und saß im Fell vom Hund.
Dort träumte er in seltnem Wahn
und sah vom Hund das Ende nahn.

Schon sprang er Halsband schwingend auf.
So nahm das Schicksal seinen Lauf.
Er wuchs, man gab ihm Stein um Stein,
und setzte ihm ein Uhrwerk ein,

zwei Zeiger und ein Ziffernblatt,
wie man sie heute nicht mehr hat.
Kurzum: Es ward der Spund zum Turm.
Und abends blies das Kind vom Sturm

am End das Lied vom Spind im Schrank.
So ist es. Und das macht mich krank.
Sonst liegt nur Krimskrams rum im Spind.
Doch das gibt mir den Rest, mein Kind!




Empfohlen von: EkkehartMittelberg, AlmaMarieSchneider, Didi Costaire, AZU20, Jo-W., BeBa.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (19.11.21)
Hallo Gil,
dein anregendes Gedicht lässt die Fantasei großer und kleiner Kinder rotieren.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 19.11.21:
Hallo Ekki,
es sind nicht die wichtigen Dinge des Lebens, die sich in, unter oder hinter manchem verstecken. Es sind die Aussichten, die sie den Sehenden erlauben oder die Ansichten, die für die Verständigen erkennbar sind. Nicht mehr und nicht weniger.
Danke für deine wie immer von großer Güte geprägten Zeilen.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 A.Reditus (19.11.21)
Das klingt zwar rund, doch mächtig hohl,
wie sich im Werk der Bandwurm dreht.
Bei solchem Reim ist mir nicht wohl,
weil‘s gar zu lau als Lüftchen weht.

So wie es um die Ecken schleicht
und hier mal pocht und dort mal stupst
ganz sacht aus dem Ballon entweicht
und niemanden vom Nachttopf schubst.

Das Kauen auf dem schlichten Reim
ist alt und zahnlos zahm, verbraucht.
Da fällt nur nichts, und mir nichts ein.
Da bläst kein Wind, nicht mal ein Hauch.

Für Kinder soll das Gummi sein,
auf dem der Dichter mühsam kaut?
Wer möchte deren Schleimhaut sein,
die solches Kleisterwerk verdaut?

 GastIltis antwortete darauf am 19.11.21:
Hallo Reditus,

der schlichte Reim reimt sich auf ein
und ein verbraucht danach auf Hauch.
So muss ein sein-auf-sein-Reim sein,
gewiss, wahrscheinlich aus dem Bauch.

Wer bei KV echt kopfgesteuert
versucht, sein Standard-Repertoire
wie Kleister, Nachttopf, Schleim verfeuert,
den finde ich schon sonderbar.

Man darf gespannt sein. Gil.

 A.Reditus schrieb daraufhin am 22.11.21 um 07:00:
der schlichte Reim reimt sich auf ein
und ein verbraucht danach auf Hauch.
War Dir das zu subtil, Gil? Da fällt Dir kein Reim drauf eim?

 GastIltis äußerte darauf am 28.11.21 um 17:59:
Weißt du, Relotius, wer mit vier kommentierenden Strophen die fünf Strophen eines zugegeben unterdurchschnittlichen Gedichts reimtechnisch zu bewerten versucht, der sollte sich doch zumindest bemühen, seinen Part so zu gestalten, dass sein Einfallsreichtum den vom Autor des Originals mehr als in den Schatten stellt. Ich sehe von dir bisher einen einzigen Beitrag im Forum. Dem stehen von mir eine Auswahl von über vierhundert entgegen. Da solltest du, wenn du magst, dich nach Herzenslust vielleicht erst einmal im Trockentraining austoben. Subtil ist übrigens ein Wort, das ich nicht mag. Aber du kannst es gern weiter verwenden. Und was mir einfällt oder nicht, das musst du schon mir überlassen. Sei zum Abend gegrüßt von Gil.

 A.Reditus ergänzte dazu am 29.11.21 um 09:21:
Weißt Du, GastIltis, wenn Du Dein Gedicht selbst als "unterdurchschnittlich" bezeichnest, dann verstehe ich den Zorn nicht, der Dich neben diskriminierenden Namensverhunzungen zu solcher Emphase bei der Zurückweisung einer vermeintlich unbotmäßigen Sottise führt.

Aber egal, am schönsten finde ich immer, wenn Masse als Argument eingebracht wird. Mehr als vierhundert Gedichte? Toll! Alexander von Humboldt hat weit mehr als 1.000 Sonette geschrieben und daher ist ja auch jedes einzelne tief im kollektiven Gedächtnis der Deutschen verankert und wird er zurecht als der Dichterfürst Deutschlands bezeichnet.

 GastIltis meinte dazu am 29.11.21 um 13:47:
Apropos Verhunzung A.Reditus: Immerhin hast du bemerkt, dass ich dich angeredet habe. Das war ein Teil meiner Übung. Ich bin es hier im Forum so gewohnt. Jetzt kannst du dich mit deinem Wissen weiter in Position bringen. Viel Erfolg dabei.
LG von Gil.

 Didi.Costaire (19.11.21)
Hallo Gil,

ich versuche mal, die Dinge platzsparend einzuordnen:

Der eine spinnt ganz schrankenlos,
der andr'hat Spind im Schrank drin bloß.

Liebe Grüße,
Dirk

 GastIltis meinte dazu am 19.11.21:
Danke Dirk,

wer Platz spart, kann in Zelten leben.
Doch das sind andre Welten eben!

Du weißt, dass Vorlagengeber besser bezahlt werden als Gelegenheitsschützen (wie ich einer bin).
Viele Grüße von Gil.
Jo-W. (83)
(19.11.21)
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 GastIltis meinte dazu am 19.11.21:
Lieber Jo, es ist gut und tut gut, dass wir uns so lange kennen.
Natürlich fehlen im Turm meiner Kindheit auch die Glocken.
In der Stadt, in der ich jetzt lebe, sind im letzten Krieg alle Glocken abhanden gekommen. Auch die Kirche war eine Ruine. Die Kirche als Besitzer hat die Ruine der Stadt überlassen. Es wurde schon vor der Wende begonnen, sie wieder im alten Glanze, aber als Konzertkirche, aufzubauen. Es ist ein Traum. Und: sie hat aus Spendengeldern alle ihre Glocken zurück bekommen. Auf einer Stele wurden die Namen der Spender eingemeißelt.
Weißt du, was nun mein Anteil an dem Ganzen ist? Ich durfte den Standort der Stele an Hand der tiefbautechnischen Belange festlegen. Nicht viel, aber immerhin!
Danke und sei von Herzen gegrüßt von Gil.
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