Baurat Timpe lernt Max & Moritz kennen

Gedicht zum Thema Gut und Böse

von  harzgebirgler

Max und Moritz, die bedachten,
was für´n neuen Streich sie machten,
nahmen - nur so zum Plaisir -
Baurat Timpe ins Visier,
der, das war den zwei´n bekannt,
Gartenzwerge super fand.
So ein Zwerg mit Zipfelmütze
ist ja zu recht wenig nütze,
doch vor allem mit Laterne
hatte er die Kerlchen gerne:
Bunt bemalt von eig´ner Hand,
selbst geformt und selbst gebrannt
in des Küchenherdes Feuer,
waren sie ihm lieb und teuer.

Wohlgelaunt, kreuzbrav und bieder
summte Timpe Wanderlieder
dort im Garten hinterm Haus
und sah recht beschäftigt aus:
In Pension und unbeweibt,
überdies auch recht beleibt,
werkt´ er zwischen Gurkenbeeten
keineswegs mit Baugeräten,
sondern stellte ringsherum
seine Gartenzwerge um.

Stücker acht - aus Ton, nicht Holz -
war´n des Baurats ganzer Stolz
und er fand stets neue Stellen
für die bunten Tongesellen;
denn der Platz, an dem was steht,
unterscheidet den Ästhet
von Banausen, die nicht wissen,
wie sie was plazieren müssen,
um ´ne Wirkung zu erreichen:
Timpe war da ohnegleichen!

Durch die Hecke, dicht am Zaun,
konnten Max und Moritz schau´n
hin zum Baurat, der hantierte
und die Zwerge umplazierte
mit Gefühl für den Effekt,
der in Standortwechseln steckt.
Timpe unterbrach sein Werken,
um sich drinnen kurz zu stärken:
Hunger spürte er und Durst
auf ein Bierchen, auf ´ne Wurst.

Kaum war er nun aus dem Garten,
sah man Max und Moritz starten
und zu solchen Taten schreiten,
die nur Strolchen Spaß bereiten
ganz auf Kosten and´rer Leute -
so war´s früher, so ist´s heute.
Beide gingen gleich furios
auf die Gartenzwerge los:

Flugs bewaffnet mit ´nem Stein,
schlugen sie sie kurz und klein
und war´n über alle Berge
nach dem Angriff auf die Zwerge,
eh´ den Baurat, der schwer hörte,
ein Geräusch beim Vespern störte
und sein Hörgerät notierte,
daß im Garten was passierte.

Timpe, der sein Mahl verkürzte
und sofort nach draußen stürzte,
war vor Schrecken nah am Sterben,
denn was sah er: Nichts als Scherben
blieben von der Zwergenschar,
die sein ein und alles war.
“Diese Strolche, diese Schurken!
Trampeln über meine Gurken

rücksichtslos und ohne Scheu,
kloppen jeden Zwerg entzwei
und zerstör´n mein Steckenpferd -
ach, die Welt ist doch verkehrt!“
Die Moral von der Geschichte:
Gib stets Acht auf Bösewichte!

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (19.11.21)
Hallo Henning,

da hört sich doch alles auf...

Wer Zwerge killt und selbst den achten,
den muss man wohl als Strolch betrachten!

Wieder mal ein gelungenes Buschwerk.

Schöne Grüße,
Dirk

 harzgebirgler meinte dazu am 20.11.21 um 13:31:
ja, dirk, selbst vorm achten machten
halt nicht zwei die drob nur lachten.

herzliche dankesgrüße
henning

 AchterZwerg antwortete darauf am 20.11.21 um 17:12:
Ich glaub, ich tret aus dem neuen KeinVerlag wieder aus: Gewalt gegen Zwerge und gegen metoo!

*empörtmalguck

 AchterZwerg (20.11.21, 17:18)
Na gut, Henning,
dein Text zeigt immerhin nicht nur rohe Gewalt, sondern auch Fürsorge uns tönernen Gesellen gegenüber:

"Timpe, der sein Mahl verkürzte
und sofort "ach draußen stürzte,
war vor Schrecken nah am Sterben,
denn was sah er: Nichts als Scherben
blieben von der Zwergenschar,
die sein ein und alles war."




Lachende Grüße
der8.

 harzgebirgler schrieb daraufhin am 23.11.21 um 07:23:
welche die stets zwerge bashen
sollte man eh selbst verdreschen.

winterliche morgen- & dankesgrüße aus goslar
harzgebirgler
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