Auf der Straße

Kurzprosa

von  BeBa

Er kam lächelnd auf mich zu und fragte, ob ich der und der sei und dass ich seinen Brief erhalten haben müsste. Er ahne, weshalb keine Antwort gekommen wäre, da handele es sich vermutlich um ein Missverständnis, das er jetzt aus dem Weg zu räumen gedächte.
Dazu schlug er mir vor, zu einer Melange ins nächstgelegene Café einzukehren, was ich ablehnte. Sein Lächeln hatte sich zwischenzeitlich zu einem devoten Blick gewandelt, nun aber erkannte ich in seiner Mimik Spuren von Enttäuschung. Ja, da ließe sich eben nichts bewirken, meinte er und deutete mit einem Dreher auf dem Absatz seinen Abgang an.
Doch dann wandte er sich mir erneut zu und mich traf sein bitterböser Blick. Wenn es keine Einigung gäbe, hätte ich mit den Konsequenzen zu leben. Ihm blieben verschiedene Wege offen, die Angelegenheit zu seinen Gunsten zu klären. Nach meinem heutigen Verhalten ihm gegenüber würde er jetzt darauf dringen, die Sache möglichst schnell und ohne Rücksicht auf meine Befindlichkeiten oder gar Einwände zu erledigen. Mit einem Sie werden von mir hören wandte er sich endgültig ab und stampfte davon.
Ich kannte den Herrn nicht.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (19.11.21)
Den letzten Satz kannst Du weglassen, dass ist dem Leser schon zu Beginn klar.
Im vorletzten Satz musst du direkte Rede klar abtrennen, ansonsten ist es wirr, ich musste es drei Mal lesen...

 BeBa meinte dazu am 19.11.21:
Moin Dieter,

bei dem letzten Satz bin ich im Zweifel. Aber mit dem Tipp zum vorletzten Satz hast du völlig Recht. Ich hatte ihn im Original kursiv, das wurde aber logischerweise nicht mit kopiert.
Danke dir für den Hinweis, werde es sofort korrigieren.

Antwort geändert am 19.11.2021 um 23:15 Uhr

 BeBa antwortete darauf am 19.11.21:
Ich habe den letzten Satz gestrichen. Der Leser sieht ja oft mehr als der Autor.

 Quoth (22.11.21, 12:48)
Hallo BeBa, ich würde gern noch erfahren, ob der Ich-Erzähler den Mann, der behauptet, ihm einen Brief geschrieben zu haben, für einen Spinner hält und mit einem Achselzucken abtut, oder ob er seine Erinnerung oder sein Gewissen durchsucht, um was es sich handeln könnte: Hat er eine Frist versäumt? Etwas zu bezahlen vergessen? Sich in einer wichtigen Angelegenheit nicht erklärt? Ohne solche Reflexionen ist mir der Text zu offen! Gruß Quoth

 BeBa schrieb daraufhin am 22.11.21 um 12:55:
Hallo Quoth,

ursprünglich endete der Text mit dem Satz:

Ich kannte diesen Herrn nicht.

Weiter oben meinte Dieter ja, dass dieser letzte Satz sich schon aus dem Text ergäbe und daher überflüssig wäre. Darüber hatte ich mir bereits beim Schreiben Gedanken gemacht und mir hat der Hinweis eingeleuchtet.
Vielleicht habe ich mich hier auch getäuscht?

LG
BeBa

LG
BeBa

 GastIltis (11.12.21, 05:15)
Ja, das ist es. Du kennst einfach zu wenig Leute!
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