Brief an einen Zuhälter

Text zum Thema Prostitution

von  Koreapeitsche


Wie ich erfahren habe, zwingst Du meine Ex immer noch zum Anschaffen irgendwo in Hamburg. Sie soll total auf Drogen sein, Du sollst sie absolut von Dir abhängig gemacht haben. Ich fordere Dich auf, lass sie endlich in Ruhe und lass sie gehen. Du raubst ihr ihre Freiheit, indem Du sie zur Prostitution zwingst. Du hast genug Frauen in Hamburg und in anderen Norddeutschen Städten stehen. Wie ich erfahren habe, nimmst Du jeden Tag über 1000 Euro ein. Du wirst es verkraften, wenn meine Ex nicht mehr für Dich auf den Strich geht. Du handelst mit Waffen, mit Drogen und sogar mit Frauen und lässt Dir aus Osteuropa und anderen Regionen über Menschenhändler Frauen zuführen. Für mich gehörst Du zum absoluten Abschaum dieser Welt. Du bist Präsident des brutalen Motorradclubs, der sich anmaßt, von anderen Clubs Schutzgelder zu erpressen. Du hast Dir auch außerhalb des Rotlichtmilieus ein kleines Wirtschaftsimperium aufgebaut, bestehend aus Sonnenstudios, Fitnesscentern, Kampfsportvereinen, Tätowier- und Piercing-Läden, Spielhallen, Läden für Cowboy- und Motorradbekleidung, Imbissen, Diskotheken, Kneipen und anderen Etablissements. Du bist meistens über irgendwelche krummen Dinger an die Läden herangekommen. Weil die Besitzer bei Dir Schulden hatten, oftmals verbunden mit Kokainverkauf, oder einfach, weil die Besitzer schnell Dein schmutziges Geld brauchten. Selbst die Polizei kuscht vor Dir, da sie sich nicht mit Dir und Deinen Schergen anlegen will. Auch die Politiker sehen weg. Du lässt Dich von der Crème de la Crème der Anwälte raushauen und hast die besten Ärzte. Du kontrollierst die Bordelle mehrerer Städte mit schärfsten Methoden und weist die Prostituierten genau an, wie sie die Freier auszunehmen haben. Wenn die Prostituierten nicht spuren, dann schlägst Du sieeinfach zusammen, bis sie Dir wieder gefügig sind. Auf unliebsame Personenübst Du Druck aus und biegst sie zurecht. Du brichst Deine Widersacher, übst unmenschliche Gewalt aus und erpresst Leute, wenn Du belastende Informationen über sie besitzt. Regelmäßig feierst Du Deine Orgien unter dem Deckmantel eines angesagten Motorradclubs. Das ist Deine Form von Public Relation, mit der Du in der Bevölkerung falsche Sympathien heuchelst. Du bist von Alkohol und Drogen geschädigt und verroht. Du verschwendest keinen Gedanken daran, auf vernünftige Art und Weise Geld zu verdienen. Du bist intolerant, rassistisch und dumm und meinst, die Ideale des Rock ‘n‘ Roll zu leben. Doch Du verachtest Schwarze und bist in Wirklichkeit ein psychischer Krüppel, der unfähig ist, Liebe zu empfinden und Gefühle zu formulieren. Du kannst nicht tanzen, bist fett und hast verfilzte Haare. Du bist so primitiv wie Deine schlechten Tätowierungen. Du bist nur in der Gruppe stark. Wenn Du alleine bist, bekommst Du den Mund nicht auf. Du versprichst anderen Beschäftigung in Deinen Etablissements und machst sie zu erpressbaren Mitwissern. Du hast Dein korruptes Netzwerk über das ganze Land gespannt. Doch bei Deinen Drogengeschäften fühlst Du Dich wie ein Held. Du denkst, Du bist ein toller Typ, weil Du Verbindung zu den Drogenlieferanten in anderen Ländern hast. Dir ist es egal, wenn die Leute an einer Überdosis sterben, Hauptsache, bei Dir klingelt es in der Kasse, und Du kannst Deinen Brilli im Ohr tragen und ein Goldkettchen um den Hals. Hauptsache, Du hast Deine Harley Davidson in der Garage, einen Sport wagen und irgendwo eine Knarre im Garten versteckt. Du hast ständig eine Deiner Frauen um Dich, die ganz stolz ist, Dir regelmäßig einen blasen zu können. Du fühlst Dich wie ein moderner Robin Hood, doch du merkst nicht, dass Du deinesgleichen nur ausbeutest. Doch am schlimmsten ist der Frauenhandel. Wohin sind die vielen Frauen verschwunden? Du reitest sie mit Gewalt zu, machst sie süchtig und zwingst sie zum Anschaffen. Ich fordere Dich jetzt zum letzten Mal auf, lass meine Ex frei. Du hast kein Recht, sie zur Prostitution zu zwingen. Du hast an ihr schon Hunderttausende verdient. Viele kaufen sich eine Frau bei Dir frei. Anders scheint es wohl nicht zu gehen, sonst fängst Du wieder an zu schlagen und zu erpressen. Doch dieses Spielchen spiele ich nicht mit. Also, lass sie gehen, sonst hast Du die Konsequenzen zu tragen.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (14.12.21, 13:32)
Ach herrje, welch Tor der Erzähler doch ist, ein Idealist reinster Schule! Was schreibt er als nächstes? Postkarten mit Katzen-Motiven an Putin? 

P.S.: "norddeutsch" ist ein Adjektiv. / "einen Sport wagen" ? Welchen denn? Welcher Sport ist denn so waghalsig?

Kommentar geändert am 14.12.2021 um 13:33 Uhr

Kommentar geändert am 14.12.2021 um 13:33 Uhr

 Koreapeitsche meinte dazu am 12.02.22 um 20:31:
Das wärst doch jetzt, Postkarten mit Katzenmotiven an Putin. Wie kommst Du denn darauf?

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 13.02.22 um 09:41:
Nun ja, du musst zugeben, dass es extrem naiv ist zu glauben, ein Brief (mit Füller geschrieben?!) an einem Zuhälter würde irgendetwas daran ändern, wie der Zuhälter sein Gewerbe betreibt. Zudem die Androhungen zum Schluss inhaltsleer sind, er wird das sicherlich nicht ernst nehmen. Aber das ist dir sicher klar, du hast den Erzähler/Schreiber ja konzipiert.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram