Albert Camus: Der Mythos des Sisyphos

Aufruf zum Thema Selbsthass/verletzung/mord

von  Terminator

Anfang 2004 fand ich, auf der Suche nach Suizidermutigungsliteratur, dieses absurde Werk des revoltierenden Existentialisten. Im Grunde sei jeder Mensch ein Sisyphos, so der Franzose. Allein schon, weil wir alle vergeblich gegen den Tod kämpfen. Also? ...


Aber nein. Es geht vielmehr darum, dass wir die Absurdität des Lebens erkennen, um dagegen zu revoltieren. Klasse. Warum sich nicht gleich umbringen?


Aber nein. Das wäre dann nicht mehr Existentialismus, sondern Nihilismus. Wir müssen auch ohne die Peitsche des strafenden Wüstengottes, an den Camus offensichtlich nicht glaubt, den Stein auf den Berg rollen. Erst recht, weil er wieder runterrollt. Das ist doch absurd. Also warum nicht gleich...


Aber nein. Wir müssen uns einfach mit der Tatsache versöhnen, dass das Leben absurd ist. An Gott, d. h., an einen Sinn zu glauben, gerade weil es absurd ist, wäre ein "Sprung". Der Sprung Kierkegaards von der Verzweiflung in den Glauben sei unredlich. Wir müssen ehrlich sein. Und wir müssen gegen die Sinnlosigkeit dieses absurden Lebens rebellieren, und zwar... indem wir leben! Schade.


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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (23.12.21, 14:56)
Warum müssen wir eigentlich? Ist das eine Frage des Stils? Aber wir können unserem Leben einen Sinn geben, und zwar ohne sich selbst vorzumachen, es sei ein höherer Sinn.

(Ich mag Camus.)

 Terminator meinte dazu am 23.12.21 um 16:00:
Ich verstand ihn damals so, dass der Suizid das Aufgeben der Revolte bedeutet hätte. Suizid wäre damit uncool. Sogar feige, könnte man schließen. Das passte mir nicht ins Narrativ.
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