efrata

Prosagedicht zum Thema Weihnachten

von  W-M

die hirten mit ihren herden

in den winterquartieren

sesshaft für eine zeit

draußen wird es früh dunkel

ein milder tag

im sommer zogen sie als nomaden in die berge

dem frischen gras auf den weiden hinterher

heute aber

liegt eine ahnung in der luft

ein stern am himmel sieht anders aus als sonst

in efrata sind die gassen voller menschen

die hirten spielen karten und würfeln

gönnen sich einen becher wein

nebenan im stall kuh schaf und eselgebrüll

und auf einmal

säuglingsgeschrei

laut kräftig schon

die würfel sind gefallen die karten gelegt

der stern am himmel wird hell und heller

die händler in den gassen rufen

bieten feil ihre waren

das leben normalisiert sich schnell

zwei wochen nach chanukka

die hirten gehen in den stall

wie bei einem wunder

wird es plötzlich still

der raum erfüllt

nur vom atem der menschen und des viehs

die hirten knien nieder

beten beten und beten

für frisches gras im kommenden sommer

die eltern schauen sich an

dann den säugling

und es scheint

als ströme die ganze stadt in die gasse zum stall



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