Herfried Münkler: Imperien

Schüttelreim zum Thema Chancen

von  Terminator

2015 muss bei Münkler ein Sinneswandel stattgefunden haben, vielleicht schon früher. Als ich bei Dussmann an der Friedrichstraße bei einer seiner öffentlichen Diskussionen zuhörte, wirkte er schon weichgespült. Dabei ist es doch nicht zu lange her, als er ein nüchternes Lehrbuch der Realpolitik vom Stapel ließ.


Es war eine angenehme Lektüre, mit beiden Beinen und dem Boden in der Realität. Parallelen werden gezogen auf systematische Art, kein Vergleich irgendzweier Imperien ist Tabu. Man lernt über den Hegemonialzyklus, Machtsorten (militärisch, politisch, ökonomisch und ideologisch, von Hard- nach Softpower sortiert) und die "augusteische Schwelle". Da riecht es fast schon angenehm singlemaltig nach Spengler.


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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (25.12.21, 15:08)
Interessanter Hinweis. Danke.

 Graeculus meinte dazu am 25.12.21 um 23:02:
Ich habe mir das Buch bestellt. Nochmals meinen Dank für den Hinweis. Römisches Reich ist immer interessant - das ist jedenfalls nicht an der Impfpflicht zugrunde gegangen.

Übrigens begrüße ich auch Deine Entscheidung, hier (auf eine persönliche Weise) Bücher vorzustellen. Sowas lese ich immer gerne.

 Terminator antwortete darauf am 25.12.21 um 23:16:
Als Ichlinge der Ich-Religion (Atheismus/Szientismus) haben wir drei Möglichkeiten: 1) reine Nabelschau (die meisten Texte hier), 2) Missbrauch fremder Gedanken und kontingenter Ereignisse für die eigene Nabelschau (die schlimmsten Texte hier), 3) Einbettung der Nabelschau in etwas allgemein Nützliches (ich will mich bemühen, nur noch solche Texte zu schreiben).

Der Reihe über Bücher, die es gibt, und die es geben sollte, gilt bis auf weiteres meine ganze Aufmerksamkeit; ich werde kontingente Neuerscheinungen und Klassiker vorstellen und neue Einsichten dazu. Das ist meine Booster-Impfung gegen die Krankheit "cerebral narcissism" (Sam Vaknin), ich gehöre wohl zu den gefährdeten Gruppen.

 Graeculus schrieb daraufhin am 25.12.21 um 23:40:
Nur zu. Du hast mich als Leser.
Es gibt kaum noch etwas Interessanteres in meinem Leben als das Gespräch über Bücher.
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