Sophokles: Elektra

Komödie zum Thema Inspiration

von  Terminator

Um den 10. April 2020 habe ich einem Freund, der Deutschlehrer ist, versprochen, Goethes Iphigenie zu lesen. Ich las das Drämchen an einem Tag und war wenig begeistert. Auch das Autoritätsargument, dass Hegel das Machwerk toll fand, konnte mich nicht überzeugen. Und so verfasste ich eine kurze Satire auf die Figur.


Ich las dann aber auch die ursprüngliche Orestie, und war von der sophokleischen Elektra den ganzen Sommer begeistert. Das spannende und klug geschriebene Drama, das den aufmerksamen Leser die Charaktere, das Geschehen und die Kulissen bildlich vorstellen lässt, beeindruckte mich auch mit der Klarheit und Konsequenz. Das solare Prinzip siegt, Apollo tötet die Schlange.


Wie schaffte es Sophokles, Frauencharaktere zum Verlieben zu Papier zu bringen? Von ihrem Aussehen geben die Dramen nicht viel preis, nur dass sie halt eben jung und wohlgeraten sind. Trotz ihrer heldenhaften Entschlossenheit sind das keine Mannsweiber, das Leid lässt sie nicht hässlich werden. Heute will die Dramaindustrie auf Biegen und Brechen starke Frauen auf die Bühne bringen. Und sie lernt es leider in der Gosse anstatt beim Altmeister Sophokles.


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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (25.12.21, 11:41)
Lehrreicher Vergleich zwischen Sophokles - Goethe - Moderne.
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