Von nächtlichen Besuchern und ihrer Botschaft

Text zum Thema Weihnachten

von  Bluebird


 

  Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
    Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: "Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids." (Lukas 1, 8-11)

So ein nächtlicher Besuch kann erschreckend und erbaulich zugleich sein, wie ich seinerzeit einmal am eigenen Leibe erfahren habe: Freund oder Feind

Aber warum war es denn überhaupt nötig, dass ein Erlöser in die Welt hineingeboren wurde? Paulus erklärte es einmal so:
 

  Denn die heilbringende Gnade Gottes ist allen Menschen erschienen und erzieht uns, dass wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste verleugnen und besonnen, gerecht und gottesfürchtig in dieser Welt leben, weil wir auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilandes Jesus Christus warten.
     Der hat sich selbst für uns hingegeben, damit er uns von aller Ungerechtigkeit erlöst und sich selbst ein Volk zum Eigentum reinigt, das eifrig ist zu guten Werken. ( Titus 2, 11-14)

Laut Engel und Paulus ist Jesus auf die Welt gekommen, um dich und mich von Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit zu erlösen, uns seinem auserwählten Volk hinzuzufügen ... wenn wir es wollen.
Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube?
Frohe Weihnachten!




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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (25.12.21, 12:54)
hach, das waren noch Zeiten ,wo man nachts auf den Feldern Engeln begegnete.
Frohe...


"zum auserwählten Volk hinzufügen", also ehrlich,
da würde mich die Originalaussage interessieren.

Kommentar geändert am 25.12.2021 um 12:59 Uhr

 Dieter Wal meinte dazu am 26.12.21 um 18:11:
"zum auserwählten Volk hinzufügen", also ehrlich,

da würde mich die Originalaussage interessieren.

Inexistent. Wie so oft bluebirdscher Bullshit.

 Graeculus (25.12.21, 14:44)
An dem Bericht über Jesu Geburtsumstände stimmt historisch einiges nicht, was ihn als aus Glaubensgründen zurechtgezimmerte Phantasie erscheinen läßt:

1. Über die Volkszählungen (zu Steuerzwecken) des Augustus sind wir durch seinen Tatenbericht (die "res gestae") informiert.
2. Zur Zeit des Herodes gab es keine; Herodes wird aber für den anschließenden, angeblichen Kindermord von Bethlehem benötigt.
3. Speziell gab es keine im Jahr 1 v.u.Z. bzw. im Jahr 1 u.Z., weshalb das Geburtadatum Jesu falsch berechnet worden sein muß, Jahrhunderte später. Auch regierte da Herodes schon nicht mehr.
4. Keinesfalls war es dabei vorgeschrieben, daß der Steuerpflichtige (der Mann also) sich an seinem Geburtsort registrieren ließ - das hätte eine hübsche Reisewelle im Römischen Reich ergeben, ansonsten aber keinerlei Sinn.
5. Die Forschung nimmt an, daß die Bethlehem-Fiktion 'nötig' war im Sinne des alttestamentarischen Heilsversprechens, der Messias werde aus Bethlehem stammen.
6. Die Vorstellung, daß Gott, der Schöpfer des Universums etc., mit einer menschlichen Frau ein Kind gezeugt habe, mutet uns eine Ungeheuerlichkeit zu, die von Moslems schlicht "Gotteslästerung", von vernünftig denkenden Menschen Unsinn genannt wird.

Kommentar geändert am 25.12.2021 um 14:44 Uhr

 Bluebird antwortete darauf am 25.12.21 um 16:08:
Ich greife da nur mal Punkt 6 raus. Das einzige was "gotteslästerlich" ist, ist der Vorstellung derjenigen, die da von einem primitiven Gechlechtsakt ausgehen.

Dass Gott da ganz andere Möglichkeiten hat jemanden schwanger werden zu lassen, sollte einem vernünftig denkenden Menschen eigentlich klar sein.

 Graeculus schrieb daraufhin am 25.12.21 um 16:46:
Aha, Punkt 1 bis 5 (die die ganze Geburtsgeschichte Jesu zu einem Mythos machen) läßt du aus.

Punkt 6: Du irrst, wenn du annimmst, dies sei wegen des Geschlechtsverkehrs für Moslems blasphemisch; es ist blasphemisch, weil es Gott zum Vater eines Sohnes macht. "Hoch erhaben ist Gott über das, was die Ungläubigen von ihm sagen", entgegnete ein Moslem der Kreuzfahrerzeit, dem ein Christ ein Bild von  "Gottes Sohn" zeigte. Eine Windel hätte noch gefehlt!

 Graeculus äußerte darauf am 25.12.21 um 19:23:
Ich meine: Gottes Sohn, der auch noch selber Gott sein soll, scheißt in die Windeln.
Wie findest du das? Vernünftig?
Da stehe ich weit eher auf der Seite der Moslems.

 Bluebird ergänzte dazu am 25.12.21 um 19:49:
Wahrer Mensch und wahrhaft göttlich ....  dass Jesus den Himmel verlassen hat, sich in einen menschlichen Körper hat inkarnieren lassen, um durch seinen freiwilligen Tod die Menschheit zu erlösen, ist doch erst einmal ein grandioser Gedanke.

Seltsam, dass du das so gar nicht nachempfinden kannst!

 Graeculus meinte dazu am 25.12.21 um 22:19:
Daß ich den Gedanken nicht verstehe, warum Gottes Sohn Mensch werden, in die Windeln machen und schließlich sterben mußte, um uns (von was noch gleich?) zu erlösen, und warum das nicht einfacher ging, das hatten wir ja schonmal. Du darfst dieses mein Unverständnis gerne weiterhin voraussetzen.

Daß ich ein Gottkind, das nach dem Essen ein Bäuerchen macht, nicht grandios, sondern - wenn man schon an Gott glaubt - blasphemisch finde und darin (!) mit dem Islam übereinstimme, erfährst du jetzt.

Irgendetwas sagt mir, daß die meisten Christen und vielleicht auch du sich noch nicht einmal bewußt gemacht haben, was das eigentlich alles impliziert, daß Gott Mensch geworden sei. Gott hat die Masern! Gott bohrt sich in der Nase! Und diese Vorstellung findest du vernünftig?


Antwort geändert am 26.12.2021 um 00:10 Uhr

 Bluebird meinte dazu am 26.12.21 um 00:28:
Also ich glaube, lieber Graeculus, dass du da aber jetzt etwas  missverstanden hast.
1. Jesus ist nicht Gott, er ist Gottes Sohn und somit göttlicher Natur. Ich hoffe nicht, dass ich dir diesen Unterschied, wie schon zahlreichen anderen Atheisten ( und auch Christen) zuvor,  jetzt noch näher erklären muss.
   Leider muss ich einräumen, dass christliche Theologie hier durchaus mit zu gewissen Unklarheiten beigetragen hat. Auch das vollständige Glaubensbekenntnis tut sich da ein wenig schwer, obwohl es dem wahren Sachverhalt schon nahekommen dürfte:

Ich glaube ... an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil
ist er vom Himmel herabgekommen,
hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist
von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

2. Innnerhalb des christlichen Erlösungskonzepts macht die wahre Menschwerdung  Jesu - mit all den damit verbundenen Befindlichkeiten -  durchaus Sinn, ein Akt unglaublicher Demut. So wie es auch Paulus trefflich darstellte:



 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein,  sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.  Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, (Philipper 2, 6-11)

Wie gesagt, er hätte es nicht tun müsse. Diese Erniedrigung geschah freiwillig. Um unserer Erlösung willen. So das biblische Heilskonzept.
Man kann dieses ganze Konzept natürlich für unwahr halten, aber sicherlich nicht eine immanente Logik absprechen.



Antwort geändert am 26.12.2021 um 00:32 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 26.12.21 um 00:42:
Deus de Deo - Gott von Gott, das sagt doch alles, oder?

Mensch = Nicht-Gott
Gott = Mensch (in Jesus)

Da hören bei mir die immanente und sonstige Logik auf.

Falls du das nikäische Glaubensbekenntnis ablehnst, ist das etwas anderes.
Daß Jesus nicht wahrer Gott sei, gilt im traditionellen Christentum als heterodox.

Wenn Jesus sehr demütig war und das alles freiwillig (dann hätte er freilich vor seiner Geburt schon existieren müssen, um dem zustimmen zu können! also schon deshalb mehr sein müssen als ein Mensch) auf sich genommen hat, ist das nett von ihm.

Was das mit unserer Erlösung zu tun haben soll, verstehe ich weiterhin nicht. Gott wollte halt ein Menschenopfer? Dazu der Islam: "Hoch erhaben ist Gott über das, was die Ungläubigen von ihm sagen!" Folgen wir Gottes Geboten, dann ist er barmherzig; tun wir es nicht, dann ist er unbarmherzig. So der Islam. Ich muß das nicht glauben und tue es auch nicht; aber immanent unlogisch ist das nicht.
Das Christentum hingegen hat schwere logische Mängel und verlangt nicht umsonst das "sacrificium intellectus", d.h. daß wir unseren Verstand opfern.

 Graeculus meinte dazu am 26.12.21 um 01:00:
Heißt es nicht sogar im Johannes-Evangelium (also lange vor dem Konzil von Nikäa): "Und der [zuvor mit Gott identifizierte] Logos ist Fleisch [d.h. Mensch] geworden."?

 Müßte ich nachschauen, aber ich bin mir ziemlich sicher.

Nein, "Jesus ist nicht wahrer Gott" - das ist häretisch.

 Bluebird meinte dazu am 26.12.21 um 10:15:
Ich habe nicht behauptet, dass der Islam immanent unlogisch sei. Der Buddhismus, Naturalismus oder der Atheismus auch nicht .... aber alle drei sind letztlich -aus meiner Sicht - am Ende des Tages faktisch nicht haltbar.  Das "Kreuz As" ist halt der höchste Trumpf im Spiel ... da müssen letztlich alle anderen passen.

Spitzfindige theologische Betrachtungen sind eigentlich nicht meine Sache. Ich finde jedenfalls, dass a) die christliche Heilslehre in sich recht schlüssig ist und b) auch dem Praxistest - mit Bestnote - standhält.

Das mag man durchaus auch anders sehen, aber ich bleibe da bei meinem Urteil.

 Graeculus meinte dazu am 26.12.21 um 11:38:
Sicher bleibst du bei deiner Meinung. Du wirst doch nicht mit 60 dein Leben auf eine neue Grundlage stellen.
Aber vielleicht verstehst du jetzt etwas besser, wieso Moslems und übrigens auch Juden, höflich ausgedrückt, die christliche Heilslehre nicht für schlüssig, weniger höflich ausgedrückt, für blasphemisch halten.
Von den Atheisten zu schweigen.
Und wer das beste Blatt auf der Hand hat, das merkt man im Spielverlauf.

Statistiker erwarten für das Jahr 2022 erstmals die Situation, daß weniger als 50 % der Bundesbürger sich zumindest formell zum Christentum bekennen.
Und nicht mehr als 24 % glauben noch an ein Leben nach dem Tod.
(Stand in der FAZ)

 Graeculus meinte dazu am 26.12.21 um 11:41:
Übrigens kann man bei den Kartenspielen, die ich kenne, auch mit dem Kreuz As ein Spiel ganz gut verlieren. Vielleicht überdenkst du deine Metapher nochmal.

 Dieter Wal meinte dazu am 26.12.21 um 18:18:
dass Jesus den Himmel verlassen hat, sich in einen menschlichen Körper hat inkarnieren lassen, um durch seinen freiwilligen Tod die Menschheit zu erlösen, ist doch erst einmal ein grandioser Gedanke.
@Bluebird: Verwechslung mit einem hinduistischen Superman-Comic.

Schach-Texte können nicht halb so daneben sein. Versuch macht kluch.

 Graeculus meinte dazu am 26.12.21 um 18:27:
Jesus ist nicht Gott, er ist Gottes Sohn und somit göttlicher Natur.
Kann es sein, daß unser Bluebird ein Arianer ist? Das ist mir in all den Jahren noch nicht aufgefallen, aber hier drängt sich dieser Verdacht auf.

Antwort geändert am 26.12.2021 um 18:28 Uhr

 Dieter Wal meinte dazu am 26.12.21 um 21:09:
Wäre der Text weniger oberflächlich, hätte ich nichts gegen Bluebird als Arianer.

 Dieter Wal (26.12.21, 18:08)
Holzschnittartiger Text voller Logikfehler.

 Bluebird meinte dazu am 26.12.21 um 21:29:
Ich bin kein Arianer, auch kein Lutheraner oder Indianer. Ich bin ein Christ. Nicht mehr aber auch nicht weniger!

 Dieter Wal meinte dazu am 26.12.21 um 22:16:
Schreib über Schach. Da geht weniger schief. Hoffentlich.

 Graeculus meinte dazu am 30.12.21 um 15:19:
Ich bin ein Christ.
Das sagt ja nun noch nichts aus, wer denn dieser Christus ist: Gott von Gott oder Geschöpf Gottes, ihm nicht gleichgestellt? Bei letzterem bis du Arianer - so ist dieser Begriff religionsgeschichtlich nun einmal definiert.

Antwort geändert am 30.12.2021 um 15:21 Uhr
Joseph von Vegesack (70)
(04.05.22, 16:12)
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