Jürgen Roloff: Jesus
Spielfilm zum Thema Fiktion
von Terminator
Kommentare zu diesem Text
Kann man nach Vespasian/Titus bis Hadrian noch von einer jüdischen Staatlichkeit sprechen?
Nicht so wichtig.
Den Deschner sollte man häufiger in Erinnerung rufen. Mit 62 Jahren noch ein auf ca. 15 Bände angelegtes Werk zu beginnen ("Kriminalgeschichte des Christentums") und dann tatsächlich noch zehn Bände zu schaffen!
Nicht so wichtig.
Den Deschner sollte man häufiger in Erinnerung rufen. Mit 62 Jahren noch ein auf ca. 15 Bände angelegtes Werk zu beginnen ("Kriminalgeschichte des Christentums") und dann tatsächlich noch zehn Bände zu schaffen!
Du hast recht, aber ich sprach auch von der endgültigen Zerstörung. Bei der Bar-Kochba-Revolte ging es den Juden darum, ihre Staatlichkeit wiederherzustellen, und da machte Hadrian halt Palästina dem Erdboden gleich. Aber eigentlich setzte schon der Jüdische Krieg der Staatlichkeit ein Ende. Jedenfalls spielt das Christentum in allen drei Kriegen der Juden gegen die Römer von 66 bis 135 keine Rolle. Erst mit der jüdischen Diaspora Mitte des 2. Jahrhunderts gewinnt das Christentum an Einfluss, vor allem bei nichtjüdischen Konvertiten. Wäre der Staat erhalten geblieben, hätte das Christentum es nicht über den Status einer Sekte innerhalb des Judentums hinaus geschafft, und wäre wahrscheinlich nach ein paar erfolglosen Jahrhunderten erloschen.
Interessant. Ja, der Erfolg des Christentums hat in der jüdischen Diaspora begonnen. Ob das Alleinstellungsmerkmal der Christen, die Aufwertung von Frauen und Sklaven, nicht auch ohne das zu einem Erfolg geführt hätte? Immerhin sind es die Frauen, die einen Einfluß auf die Erziehung von Kindern haben. Ein bekanntes Beispiel wäre Helena und ihr Sohn Konstantin.
Bis zu Konstantins Kinderstube haben die meisten Kichenväter schon gelebt. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts hatte sich bereits eine erste christliche Orthodoxie herausgebildet, im 4. Jahrhundert wurde der theologische Kampf um das kanonische Christentum ausgetragen. Aber von ca. 150 bis 230 werden wohl Frauen und Sklaven viel zur Verbreitung der neuen universalistischen Religion beigetragen haben. Nur hätten sie das ohne die jüdische Diaspora womöglich nur regional getan. Das ganze römische Reich wurde aber vom Christentum wie von einem Virus infiziert. Wäre das nicht geschehen, wenn Hadrian beim Bar-Kochba-Aufstand nachgegeben hätte? Andere Frage: was wäre, wenn im Russischen Bürgerkrieg die Weißen und nicht die Roten gewonnen hätten? Hätten vielleicht Millionen Kommunisten in der Diaspora eine Weltrevoltuion ausgelöst?
Helena-Konstantin sind ein spätes Beispiel, das stimmt. Aber mir ist auf die Schnelle kein besseres mit Namensangabe eingefallen.