Du gehst fort*

Bild zum Thema Fortschritt

von  GastIltis

Endlich nach so vielen Jahren

kommt das autonome Fahren.

Fahrrad fährt. Ich bin dabei

und spiel freihändig Schalmei.


Fährt es dann mit viel Couleur,

blas ich erst mal Petite fleur.

Fall ich plötzlich in den Dreck,

tönt Moustakis Le métèque.


Bei der Polizeistation

dröhnt vom Martinshorn der Ton.

Bin ich dann nicht mehr in Sicht,

ahnt man noch das Licht, blau, Licht.


Düst erst die Schalmei am Meer,

komm'n die Caprifischer her.

Rollt das Rad vom Ätna nieder,

schallt es: Junge, komm bald wieder.


Sieh, es fährt ins Millerntor,

und ich röhr vom Theodor.

Jüngst musst ich im Dunkeln stehn,

rauscht's allein: Lili Marleen.


Lobt man es, das flotte Rädchen,

tute ich das Polenstädtchen.

Wär ich nicht bis morgen da,

hört ich traurig: Tu t'en vas*.




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: AlmaMarieSchneider, Jo-W., AZU20, Tula, plotzn, diestelzie.
Tu t'en vas

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Kommentare zu diesem Text

Jo-W. (83)
(08.01.22, 09:14)
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 GastIltis meinte dazu am 08.01.22 um 12:15:
Lieber Jo, ich danke dir!
Einem Musikliebhaber und -kenner wie dir entgeht nichts. Mit ein wenig gutem Willen hätte ich bestimmt auch noch von Leonard Cohen das „Like a bird on a wire“ einbauen können, aber das ist mir leider etwas zu spät eingefallen. Vielleicht ergibt sich noch einmal eine Gelegenheit dazu. Da meine Frau mal (fälschlicherweise) den Satz geprägt hatte „Mein Mann kann jedes Instrument spielen!“ würde mir das Einüben auf der Schalmei bestimmt nicht schwerfallen. Und das Fahrradfahren verlernt man ja angeblich nicht!
Sei herzlich von deinem Freund Gil gegrüßt.

 AZU20 (08.01.22, 11:55)
Klingt sehr musikalisch. LG

 GastIltis antwortete darauf am 08.01.22 um 12:22:
Sollte es auch, lieber Armin.
Manchmal hört man ja Autos, sicher nicht die, die schon an das autonome Fahren heran geführt worden sind, eher durch das Wummern der Bässe als das Röhren der Motoren. In Zukunft wird vieles anders sein. Nur Radfahrer mit Schalmei werden wohl die Ausnahme bleiben. Da glaube ich eher an Fußgänger mit Trillerpfeifen und in Uniform.
Danke und viele Grüße von Gil.

 plotzn (08.01.22, 14:29)
Lieber Gil,

es ist dir gelungen, zwei meiner Hobbies (Radfahren und Musik) so kunstvoll zu verknüpfen, dass ich unsere Feindscahft mal für einen Moment ruhen lasse.

Bläst Herr Gil auf der Schalmei,
klingt es wie ne Schelmerei,
das Vergnügen ist sehr groß
et je vois la vie en rose.

Aber sei auf der Hut, solche Momente gehen schnell vorbei.

Den selbigen ziehend
Stefan

 GastIltis schrieb daraufhin am 08.01.22 um 15:34:
Lieber Stefan,
das kann ich verstehen. Und Dein Französisch ist sogar besser als dein Deutsch, wenn ich mal davon ausgehe, dass dir der Ernst bei einem ganz bestimmten Begriff nicht abhanden gekommen ist. Dass ich auf der Hut bin, da kannst du Passepartout von ausgehen! Aber mit Zahlen kennst du dich ja aus. Es kommt noch etwas zurück!
Danke und besser dich. Gil.
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