Wir haben keine Glühbirnen mehr.

Tagebuch zum Thema Meditation

von  Pearl

Also dusche ich im dämmerigen Kerzenlicht und setze mich dann an den Badewannenrand. Bei Kerzenschein ist alles friedlicher, schöner, auch das eigene Spiegelbild. Ich denke, wir brauchen eigentlich keine Glühbirnen für das Bad.

Dann denke ich an den Tod und weine. Ich kann ihn nicht begreifen und konnte das noch nie. Als Kind stand ich im Pausenhof, dachte ans Totsein und konnte nicht verstehen. Das Leben würde für immer weitergehen, unendlich

Deshalb sitze ich im Bad und spüre alles an mir: diese Beine, der Rücken, Gesicht, Mund, Augen, das Herz unter der Brust schlägt nur für ein winziges Teilchen Zeit. Danach ist mein Körper fort, wie all die anderen, die bei ihm, weit weg, schon vor ihm waren.


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Kommentare zu diesem Text


 RainerMScholz (11.01.22, 20:32)
Ein herbsüßer Text. Und schön.
Grüße,
R

Kommentar geändert am 11.01.2022 um 20:32 Uhr

 Pearl meinte dazu am 11.01.22 um 21:02:
Danke R!

Wäre er nur süß, müsste ich mir Gedanken machen. Ich mag nämlich das Herbe.

Liebe Grüße u Danke auch für die PN Korrektur.

Stefanie
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