Origami

Gedicht

von  Melodia

Den Spuren der Faltlinien

ohne Anleitung folgend

öffnest du erneut das Papier

 

Es braucht keine Worte

ein unbeschriebenes Blatt

zusammengelegte Bilder

im Versuch, etwas zu erschaffen

 

Der Falz reißt

zum wiederholten Male

den Gedankenfaden



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Jo-W. (83)
(15.01.22, 09:02)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Létranger meinte dazu am 15.01.22 um 09:33:
Ein interessantes Gesamtbild. Der in der Mittelstrophe entstehende Bezug zum Schreiben gefällt mir.

LG Lé.

Manchmal frage ich mich allerdings, ob wir (Schreiber)  uns nicht zu sehr um uns selbst drehen, wenn wir über das Schreiben schreiben... .

 Melodia antwortete darauf am 15.01.22 um 10:41:
@Jo-W.
Vielen Dank. Und genau so ist es. Und gelegentlich macht man sich es selbst zu kompliziert.

@Létranger
Auch dir ein Dank!
Ein literarischer Bezug, quasi als Vergleich, muss selbstverständlich rein. Autoren können doch gar nicht anders. ;) 
Das mit dem "um sich selbst drehen" kann durchaus sein. Aber eine autobiographische Nähe hilft oft, den Text realisitischer bzw. nachfühlbarer zu gestalten, wie ich finde. Wobei es hier ja nicht um das Schreiben per se geht.

LG euch beiden

 GastIltis (15.01.22, 15:21)
Hallo Melodia,
finde ich sehr gut. Die Schlusszeile mit dem Faden erinnert mich an eine Begegnung, die ich im Hessenpark vor Jahren hatte, als ich mit einem Weber ein Gespräch mit den Worten (nach Seume) anknüpfen wollte:
Wo man webt, da weiche nicht von hinnen.
Böse Menschen weben nicht. Sie spinnen.“
Hat aber leider nicht geklappt, der Angesprochene war wohl nicht gut drauf.
Beim Origami braucht man wohl mehr Geduld und Einfallsreichtum.
LG von Gil.

 Melodia schrieb daraufhin am 15.01.22 um 16:32:
Hallo Gil,

freut mich, dass es dir gefällt.
Ob man beim Origami mehr Geduld und Einfallreichtum bracucht ...wenn man versucht selbst etwas zu kreiieren vielleicht schon. Aber zum Glück gibt es ja Anleitungen. Ohne wäre ich auch auch aufgeschmissen. ;) 
Übung braucht man dennoch etwas.

LG
wa Bash (47)
(15.01.22, 19:00)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Melodia äußerte darauf am 16.01.22 um 10:32:
Übersprungshandlung ...das gefällt mir, ja. :)
wa Bash (47) ergänzte dazu am 16.01.22 um 11:49:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Melodia meinte dazu am 16.01.22 um 11:55:
Wobei man damit wohl letztendlich ein Cut-Up a la Burroughs schreiben muss, bei so vielen Faltvorgängen. ;)
Ich denke jeder hat da seine eigene "Methode" mit Gedankenstau beim Schreiben umzugehen: Zähneknirschen, Fingernägel kauen, Fußtrommeln ...da wäre Blattfalten vermutlich die angenehmste.
wa Bash (47) meinte dazu am 16.01.22 um 12:07:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Melodia meinte dazu am 16.01.22 um 13:02:
Ja, das "sich nicht verrückt machen lassen" ist meist einfacher gesagt als getan und gewisse Automatismen lassen sich nicht so ohne weiter abstellen. Aber du hast durchaus Recht und meditieren ist sicher eine gute Möglichkeit. Sofern man dies kann. Ich habe es so oft versucht, aber leider ist mein Hirn zu hypa hypa dafür, oder so ähnlich. :silly:
unefemme (63)
(22.01.22, 13:18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Melodia meinte dazu am 22.01.22 um 13:42:
Vielen lieben Dank!
Da hast du durchaus Recht, mit dem "erneut"

LG

 BeBa (30.04.23, 00:20)
Für mich ist die letzte Strophe der stärkste Teil. Origami nimmt einen gefangen.

LG
BeBa

 Melodia meinte dazu am 30.04.23 um 10:26:
Vielen Dank!

Ja, das tut es gelegentlich. ;) 

LG
Melodia
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram