Wie Olaf Scholz schließlich neuer Bundeskanzler wurde

Kommentar zum Thema Politik

von  Horst

Mit Olaf Scholz ist nach 16 Jahren Angela Merkel, wieder ein SPD-Politiker zum Kanzler durch die Abgeordneten, des deutschen Bundestages gewählt worden.
Der in der undankbaren Rolle als politischer Außenseiter agierende Kanzlerkandidat Scholz, dem kaum jemand eine reelle Chance einräumte, Kanzler zu werden, weil seine Umfragewerte, im Bundestagswahlkampf, gegenüber seinen politischen Konkurrenten, zumindest zu Anfang, doch noch tief im Keller waren.

Erst allmählich und wegen der Versäumnisse Annalena Baerbocks von den Grünen, bezüglich ihres neuen Buchs, indem sie darin unter anderem, falsche Angaben getätigt hat, Scholz diese Schludrigkeit von Frau Baerbock diesbezüglich, jedoch für sich nutzen konnte und er damit in den Umfragen, ein Stück nach oben kletterte, welches den meisten Wählern, aber bis dato jedenfalls, nicht so recht ins Auge stach.

Aber ein weiterer politischer Konkurrent von Scholz, nämlich Armin Laschet von der CDU, brach in den Umfragen ein, als er sich wegen der Hochwasserkatastrophe ins Ahrtal begab. Er positionierte sich dort, in der Nähe von Bundespräsident Steinmeier (SPD), der zur gleichen Zeit, eine Rede, für die Opfer des Hochwasserunglücks hielt. So fing Laschet, der in einiger Entfernung, sich hinter dem Bundespräsidenten aufgestellt hatte und womöglich aus einer Laune heraus, plötzlich und unerwartet, mit seinen Mitarbeitern,  spöttisch zu lachen an, welches aber die Kameras von diversen Fernsehsendern, dieses Geschehen jedoch, live übertrugen. So das viele Menschen, in der Bundesrepublik, über das Maß empört darüber waren, bezüglich Laschets Verhalten an diesem Tag, welches sich in dieser Krisenregion, dann zum Tagesgespräch hochschaukelte.
Des weiteren kursierte diese beschriebene Szene als Video, bald in den sozialen Medien, welches immer wieder von Usern angeklickt und unzählige Male kommentiert wurde, so das Laschet hierdurch, in ein noch schlechteres Licht gestellt wurde. Und weil er besonders in der Funktion als Politiker, bezüglich seines offiziellen Besuchs in dem Krisengebiet, mit seinem desaströsen Verhalten dort, sich zudem, bei den Wählern, sehr unbeliebt gemacht hatte. Welches sich seine ohnehin nicht besonders rosigen Umfragewerte, ab diesem Zeitpunkt, noch verschlechterten. So dass Laschet, stetig an Reputation verlor, wie es auch Annalena Baerbock, indes aus anderen Gründen, wie oben bereits erwähnt, schon widerfahren war.

Der lachende Dritte hingegen, der von der Misere durch die beiden Kanzlerkandidaten offenkundig profitieren konnte, war aber der oft unterschätzte Olaf Scholz, dem bis dahin,  während des Wahlkampfs, jedoch noch kein entscheidender Fehler unterlief und er nun deswegen, mit einem Mal, im Rennen um das Kanzleramt, hierbei im Vorteil war, weil seine beiden Konkurrenten zwischenzeitlich, etliche dieser Fehler, bereits begangen hatten.

Derweil entwickelte sich eine Eigendynamik, in dem laufenden Wahlkampf, die vor allem jedoch, dem Kanzlerkandidaten Scholz zu Gute kam, in dem seine, wenn auch nicht sprunghaft ansteigenden Umfragewerte, doch langsam aber stetig, in die Höhe kletterten und die der weiteren Kandidaten, doch stetig abnahmen. So dass Scholz sich, allen Unkenrufen zum Trotz, nun kontinuierlich in den Umfragewerten verbesserte, bis er Frau Baerbock und auch Herrn Laschet, diesbezüglich hinter sich lassen konnte. So dass sich der Außenseiter Scholz, bezüglich der Bundestagswahl 2021, nicht mehr als solcher bezeichnen lassen brauchte. Sondern, so wurde er nun, in den Medien, sogar als „Geheimfavorit“ gehandelt, den aber anscheinend zuvor, selbst von ausgewiesenen Experten nicht, auf deren Rechnung gestanden hat.

                                                                                                                       
Als Scholz dann einige Zeit später, am Mittwoch, dem 8. Dezember 2021, zum Bundeskanzler durch die Abgeordneten im deutschen Bundestag, mit 395 Stimmen gewählt worden ist, wurde er anschließend noch, von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), als Kanzler vereidigt.

So setzte Scholz indessen, dem gesamten Prozedere im deutschen Bundestag, ein „Pokerface“ auf, welches er sogar, bei seinem Amtseid, abermals durch seine Mimik bestätigte und dadurch eine durchgehend stoische Ruhe ausstrahlte. Die es aber unmöglich machte, erkennen zu können, wie es denn in Scholz, in seinem Innern, ja in seinem Herzen, dabei wohl ausgesehen haben mag. So wurde dies, dem Publikum an diesem Mittwochvormittag im deutschen Bundestag, als Folge dessen, dadurch vorenthalten.

FAZIT:
Deshalb könnte man zu der Meinung gelangen, dass Scholz, wenn man ihn so betrachtet, ihn als bescheidenen Politiker zu charakterisieren. Doch kann diese Einschätzung, auch  falsch sein, denn wer Bundeskanzler werden will, der wird von seinem Anspruch her, dem nicht entsprechen können, sondern muss deshalb sogar, einen exorbitant hohen Anspruch, anzustreben bereit sein. Denn Scholz hat sich dieses prätentiöse und mächtige Amt, doch selbstredend und zielgerichtet ausgesucht und von Bescheidenheit hierbei noch reden zu wollen, mag doch irgendwie abwegig klingen. 


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram