Raumgesichter

Gedicht zum Thema Beobachtungen

von  niemand




gestern zeigte mein Zimmer

sein friedliches Gesicht

geborgen im weich machenden Licht

eines Regentages

verdösten wir

ein paar unordentliche Stunden


heute morgen steckte die Sonne

ihre Nase in die dunkelsten Ecken

und grüßte mit „abgewohnt“


dem Teppich sträubte sich sogleich die Wolle

die Tapeten

machten einen Streifen mit

unter dem tastenden Sonnenfinger


die eckt an“

meinten die Wände

mit einem aggressiven Ausdruck

Fenster zu“ rief ich -

der Vorhang hatte nichts dagegen


Jetzt dösen wir wieder friedlich

mein Zimmer und ich





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Kommentare zu diesem Text


 Willibald (31.01.22, 17:50)
Wow! Unprätentiöse, brokatferne, pathosferne, unfeierliche, wahrnehmungsstimulierte, wahrnehmungsstimulierende, magisch-magnetische Lyrik, Zimmerlyrik vom Feinsten.

Kommentar geändert am 31.01.2022 um 17:50 Uhr

 AchterZwerg meinte dazu am 01.02.22 um 05:21:
Ja,
gern stimme ich Willibald zu: Irenische Hochform trotz eher schlaffördernder  Voraussetzungen ...

<3

 niemand antwortete darauf am 01.02.22 um 15:21:
H.mm .. und ich dachte, irgendwer macht mich zur Sau, weil es nicht so heroisch klingt, was ich da verzapfe ;) Aber gut, ich freue mich natürlich, wenn mein
Erzeugnis gefällt. Mit liebem Dank und lieben Grüßen, Irene
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