Flächenbrand

Sonett zum Thema Beziehung

von  FrankReich

Balance des Ziels, das die Zukunft verbindet,
die Endlichkeit wählt ihren Fall im Verbund
der Möglichkeit, welche im Nachhall verschwindet,
die Wälder sind dreckig, die Wiesen längst wund.

Dort, wo sich die Leere im Anflug befindet,
verfaulen die Werte wie Zähne im Mund,
die Haut an der Wurzel ist meistens entzündet,
das Wetter entfesselt und höchst ungesund.

Komplexe, wohin sich das Auge auch windet,
die Wahrheit an sich ist schon selbst ein Befund,
wie Eiter, der längst in den Ozean mündet,
wie Flöhe an einem gebissenen Hund.

Der Baum, den der nächste Tag weiter entrindet,
verliert seine Seele auf trächtigem Grund,
die Sorgen des Willens sind wirklich begründet.

Denn Monate, Jahre bereifen das Rund,
die Zeichen der Zeit sind im Fokus erblindet,
sie zeugen von Schwellenangst, Schwefel und Schwund.

Bevorzugt das Wort, das nur Ärger verkündet,
die Enge, die ewig das Gleiche preist und
den Zweifel, der immer mehr Unverstand schindet.  



Anmerkung von FrankReich:

1 1/2faches Sonett.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (14.02.22, 13:20)
Der berechtigte Zweifel ist irgendwie aus der Mode gekommen.
Das Suhlen in der eigenen Blödheit setzt sich indes mehr und mehr durch.

Herzliche Grüße
der8.

 FrankReich meinte dazu am 15.02.22 um 13:12:
Danke auch für den Hinweis, der Schluss erscheint mir demnach doch etwas arg missverständlich ausgedrückt zu sein, da ich genau auf Deinen Einwand hinaus wollte, den werde ich beizeiten noch einmal überarbeiten müssen.

Ciao, Frank

 EkkehartMittelberg (14.02.22, 20:25)
Hallo Frank, hervorragende Bilder, Alliterationen und rhythmisch gelungen.
Aber diese Anmerkungen gehen mir auf den Senkel. Inzwischen hat doch der Letzte begriffen, dass ein Sonett in unterschiedlichen Varianten erscheinen kann. Das ist dein Verdienst.

 FrankReich antwortete darauf am 15.02.22 um 14:10:
Danke Ekki, allerdings bemerke ich immer wieder, dass meine Theorie bzgl. des Sonetts  auf Widerstand und Zweifel stößt, Gil bspw. argumentiert unter "Solarium" mit der Verballhornung "5/14 Sonett", nadir ist der Auffassung, dass ich alles als Sonett auslege und Tasso versuchte neulich noch, mir das 1/4 Sonett unterzuschieben. All diese Sichtweisen erfordern eine schlüssige Gegenargumentation, die ich allerdings nur ausarbeiten kann, wenn ich weiß, dass sie im Umlauf sind, in diesen drei Fällen sieht sie folgendermaßen aus:

1. Die Verse eines Sonettes müssen als Divisionssumme stets die "7" ergeben.

2. Als Grundvoraussetzung erfordert ein modernes Sonett lediglich 7 Verse oder ein mehrfaches davon, bzw. eine als Vers festzumachende Rhythmik, bzw. Reimung in dieser Form, Virgel tun es natürlich auch, eine nicht ganz ernstzunehmende Spielart ist die Einteilung in Silben und Worte und natürlich kommt es deshalb auch zu Überschneidungen mit anderen Gedichten und Prosa, aber deshalb ist nicht jedes Gedicht oder jeder Prosatext automatisch ein Sonett.

3. Die Bezeichnung "3/4 Sonett" macht deshalb keinen Sinn, weil es keine Halbverse gibt, irrigerweise behauptet sich diese Begrifflichkeit in der Poetik zwar immer noch, ein Vers kennt jedoch, besonders wenn er frei ist und darauf läuft die Definition letztendlich hinaus, im Gegensatz zur Zeile keine Grenzen, lässt sich also nicht halbieren.

Aber wer weiß, welche Thesen da noch auf mich zukommen? Also nimm es mir nicht übel, dass ich in meinen Anmerkungen weiterhin hartnäckig bleibe, die bisherigen Resonanzen sprechen dafür. 👋😉

Ciao, Frank

 RainerMScholz schrieb daraufhin am 15.02.22 um 23:41:
Sonor kenne ich.
Oder Sony.
Sunny times in a sorrow world...
usw.
Aber trotzdem gerne gelesen; wie Personen, deren Namen wir nicht nennen, anzufügen belieben würden/beliebt sein würden.
Grüße,
R.

 FrankReich äußerte darauf am 15.02.22 um 23:55:
Sonnige Zeiten in einer Welt voller Sorgen ist ein super Kommentar, egal ob so nor oder so nie, H(a)ut ab! 😂 

Ciao, Frank
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