Abendtraum

Gedicht zum Thema Abendstimmung

von  BerndtB

An einem alten Eichenstamm

saß ich in einem Traume.

Gedanken flogen sanft heran

in einer Abendlaune.

 

Ich sah den dunklen Himmel an.

Die Sterne funkelnd hell.

Es zog der Mond die alte Bahn.

Der Tag verging so schnell.

 

Des Baumes Wipfel raunt mir zu:

Du lieber, dummer Narr!

Dein Leben, das vergeht im Nu –

Doch ich bleib länger da.

 

Nein, rief ich in des Baums Geäst –

Ich komm zu dir geschwind.

Wenn du mich auf dich klettern lässt,

der Tod mich dort nicht find‘t.

 

Und als die Kron‘ erreicht ich fast,

ein spöttisch Lied im Sinne,

da saß der Tod auf einem Ast

und sprach mit leiser Stimme:

 

Ich dachte schon, du kommst nicht mehr.

Nun ist es doch geschehen.

Mein lieber Freund, ach komm nur her,

lass uns gemeinsam gehen.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram