Hinter den Sanddünen

Hinter den Sanddünen traf ich auf ein Land, dessen Gesellschaft davon überzeugt war, dass der Anschluss an eine Gruppe gleichen Glaubens das Wichtigste im Leben sei. Die Gruppe sorgte in Notzeiten für alles, was notwendig war. Sie lieferte Lebensmittel, Kleidung und Hausrat. Auch baute sie den Menschen innerlich auf, indem sie ihn an das Paradies glauben ließ, das in ferner Zukunft erscheinen würde. Diesen Himmel stellte man sich als einen Garten Eden vor, wo genügend Früchte und Produkte zur Verfügung stehen würden, ohne dass sich der Mensch im Schweiße seines Angesichts abrackern müsste. Liebeslieder oder Romane über das erhabene Glücksgefühl wurden für Unsinn erklärt. 

Diese Leute hatten zwar keine Einwände gegen die große Liebe, aber ob ihres Auftretens zu jauchzen, zu schmachten oder ihr gar elysische Eigenschaften zuzuschreiben, hielten sie für Zeitverschwendung. Vernunftehen dominierten den Heiratsmarkt. Man verband sich mit einer Freundin aus der Gemeinde oder einer netten Nachbarin, um mit ihr im karitativen Bereich zusammenzuarbeiten, wo es immer etwas zu helfen gab. Durch die gegenseitige Unterstützung blieb die Existenz von Nachbarn und Freunden auch in schweren Zeiten gesichert. Ansonsten verlief das Leben unspektakulär.

Nachdenklich rief ich Europa vor mein geistiges Auge, wo sektiererische Gruppen in der Geschichte immer wieder Diskriminierungen ausgesetzt gewesen waren und auch heute viele Bürger eher geneigt sind, auf Menschen herabzublicken, die nicht den Vorteil des Individuums in den Mittelpunkt ihres Strebens stellen.