Putins Realitätsverlust
Bericht zum Thema Aktuelles
von Terminator
Kommentare zu diesem Text
der bursche spielt im grunde schach vom feinsten
gehört sein brett auch zu den hundsgemeinsten.
gehört sein brett auch zu den hundsgemeinsten.
Clara (37)
(22.02.22, 11:58)
(22.02.22, 11:58)
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Für Putin kommt ein Rückzug nicht in Betracht. Dies würde bedeuten, er zeige Schwäche. Die Schwäche würde auch der innere Zirkel von Putin nicht dulden. Es würde ein im Innersten des Zirkels geführter Kampf der Ideologien entfachen, wenn Putin seinen Schwanz vor den USA und NATO einziehen würde.
Deshalb ist die Angelegenheit - leider für Putin - viel persönlicher als es wirklich die Ukraine wert ist.
Die Leute um Putin sind überzeugt, dass Russland klare Kante im Konflikt zeigen muss und nicht weichen darf.
Letztlich ist die Entscheidung Putins die in der Ukreine prorussischen Gebiete als unabhängig anzuerkennen, ein Schachzug.
Ein Schachspieler opfert eine wertvolle Figur, um dadurch einen Vorteil zu erlangen, den gegnerischen König SchachMatt zu setzen.
Hier opfert vllt Putin seine Königin, gegen zwei gegnerischen Läufer, während seine zwei Läufer jetzt den gegnerischen König bedrohen.
Die gegnerische Partei wird entweder den König verschieben oder selbst mit der eigenen Königin agieren.
Agiert der Gegner mit der Königin, ist dies einem Krieg gleich zu deuten.
Agiert er aber bloß damit den König aus der Position „Schach“ zu befreien, dann ist Putin trotzt seiner Aufopferung der Königin klar im Vorteil. Er hat weiterhin mit seinen Läufern den gegnerischen König im Visier, während der Gegner in eine Schutzstellung sich zurückziehen muss und auf russische Reaktion abwarten muss, ohne gleichwertige Reaktionen tätigen zu können.
Der Zug Putins ist riskant. Aber so hat Carl Magnuson auch sein aktuellstes erstes Schach-WM-Spiel gegen den Russen in Runde 6 gewonnen, in dem er seine Dame opferte, um dann aus einer perfekten Verteidigungsstellung, zu agieren.
Putin wird bald mit Argumenten kommen, die unabhängigen Staaten, die er ausgerufen hat, verteidigen zu müssen. Er sucht den feinen Zug, der ihn aus einem agressiven Autokraten einen russisch gesinnten und deren werte verteidigenden Patron verwandelt.
Im Schach bedeutet dies, er versucht seinen Bauern zum umwandeln zu bewegen, in dem er den Bauern komplett auf die gegnerische Hälfte ziehen lässt. Hat er dies geschafft, den Bauern in eine wertvollere Figur (Dame) umgewandelt, hat er grundsätzlich gewonnen.
Fazit: aktuell hat putin seine Dame geopfert. Seine zwei Läufer bedrohen den gegnerischen König; und er hat noch die Option, an der er arbeitet, einen Bauern auf die gegnerische Seite zu bringen und diesen dann umzuwandeln.
Deshalb ist die Angelegenheit - leider für Putin - viel persönlicher als es wirklich die Ukraine wert ist.
Die Leute um Putin sind überzeugt, dass Russland klare Kante im Konflikt zeigen muss und nicht weichen darf.
Letztlich ist die Entscheidung Putins die in der Ukreine prorussischen Gebiete als unabhängig anzuerkennen, ein Schachzug.
Ein Schachspieler opfert eine wertvolle Figur, um dadurch einen Vorteil zu erlangen, den gegnerischen König SchachMatt zu setzen.
Hier opfert vllt Putin seine Königin, gegen zwei gegnerischen Läufer, während seine zwei Läufer jetzt den gegnerischen König bedrohen.
Die gegnerische Partei wird entweder den König verschieben oder selbst mit der eigenen Königin agieren.
Agiert der Gegner mit der Königin, ist dies einem Krieg gleich zu deuten.
Agiert er aber bloß damit den König aus der Position „Schach“ zu befreien, dann ist Putin trotzt seiner Aufopferung der Königin klar im Vorteil. Er hat weiterhin mit seinen Läufern den gegnerischen König im Visier, während der Gegner in eine Schutzstellung sich zurückziehen muss und auf russische Reaktion abwarten muss, ohne gleichwertige Reaktionen tätigen zu können.
Der Zug Putins ist riskant. Aber so hat Carl Magnuson auch sein aktuellstes erstes Schach-WM-Spiel gegen den Russen in Runde 6 gewonnen, in dem er seine Dame opferte, um dann aus einer perfekten Verteidigungsstellung, zu agieren.
Putin wird bald mit Argumenten kommen, die unabhängigen Staaten, die er ausgerufen hat, verteidigen zu müssen. Er sucht den feinen Zug, der ihn aus einem agressiven Autokraten einen russisch gesinnten und deren werte verteidigenden Patron verwandelt.
Im Schach bedeutet dies, er versucht seinen Bauern zum umwandeln zu bewegen, in dem er den Bauern komplett auf die gegnerische Hälfte ziehen lässt. Hat er dies geschafft, den Bauern in eine wertvollere Figur (Dame) umgewandelt, hat er grundsätzlich gewonnen.
Fazit: aktuell hat putin seine Dame geopfert. Seine zwei Läufer bedrohen den gegnerischen König; und er hat noch die Option, an der er arbeitet, einen Bauern auf die gegnerische Seite zu bringen und diesen dann umzuwandeln.
Adrian (47) meinte dazu am 22.02.22 um 20:46:
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Eine sehr gute, kenntnisreiche Analyse.
Die (vermutlich nicht förmliche, aber doch sicher dem Sinne nach erfolgte) Zusicherung an Rußland, die NATO nicht nach Osten auszudehnen, war ebensoviel wert wie Rußlands Zusage bei Abtretung der Atomwaffen, die Souveränität der Ukraine zu garantieren.
Ich neige zu der schon aus der Antike bekannten Annahme, daß der Preis eines Tyrannen, der von niemandem mehr ein offenes Wort duldet, der Realitätsverlust ist.
Wie Putin den Leiter des Auslandsgeheimdienstes öffentlich abgekanzelt hat, zeigt, daß er auch von dieser Seite aus nichts weiter erwartet als Unterordnung und Anpassung.
Die (vermutlich nicht förmliche, aber doch sicher dem Sinne nach erfolgte) Zusicherung an Rußland, die NATO nicht nach Osten auszudehnen, war ebensoviel wert wie Rußlands Zusage bei Abtretung der Atomwaffen, die Souveränität der Ukraine zu garantieren.
Ich neige zu der schon aus der Antike bekannten Annahme, daß der Preis eines Tyrannen, der von niemandem mehr ein offenes Wort duldet, der Realitätsverlust ist.
Wie Putin den Leiter des Auslandsgeheimdienstes öffentlich abgekanzelt hat, zeigt, daß er auch von dieser Seite aus nichts weiter erwartet als Unterordnung und Anpassung.
Adrian (47)
(22.02.22, 20:55)
(22.02.22, 20:55)
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Realitätsverlust würde ich ihm nicht vorwerfen, er weiß genau was er macht und was er will. Der "Schachzug" sichert ihm zunächst den "Mindest-Erfolg", den er braucht, um sich innenpolitisch als Sieger darzustellen und gleichzeitig die Bedrohung aufrechtzuerhalten. Die Sanktionen stören ihn nicht so sehr persönlich, solange das Volk sich darüber nicht echauffiert. Wird es nicht.
Die einzige Angst, die Putin hat, ist der Erfolg pro-westlicher Demokratien im unmittelbaren Umfeld. Genau daran sollte der Westen arbeiten und nicht die Ukraine sinnlos aufrüsten. Und Deutschland vielleicht mal ernsthaft überlegen, wie man die Abhängigkeit vom russischen Gas nicht wenigstens verringert. Genau darauf verlässt sich Putin.
Mein Vorschlag an die UEFA: Russland bis auf weiteres von allen europäischen Wettbewerben ausschließen. DAS würde nicht wenige Russen maßlos verärgern, auch mit Krim-Sekt auf dem Tisch.
LG
Tula
Die einzige Angst, die Putin hat, ist der Erfolg pro-westlicher Demokratien im unmittelbaren Umfeld. Genau daran sollte der Westen arbeiten und nicht die Ukraine sinnlos aufrüsten. Und Deutschland vielleicht mal ernsthaft überlegen, wie man die Abhängigkeit vom russischen Gas nicht wenigstens verringert. Genau darauf verlässt sich Putin.
Mein Vorschlag an die UEFA: Russland bis auf weiteres von allen europäischen Wettbewerben ausschließen. DAS würde nicht wenige Russen maßlos verärgern, auch mit Krim-Sekt auf dem Tisch.
LG
Tula
Kommentar geändert am 22.02.2022 um 22:52 Uhr
Realitätsverlust ist auch, den Menschen nicht als Menschen zu sehen, sondern nur als Politiker. Putin ist kein Terminator, auf Machterhalt programmiert, er hat Gefühle. Da er als Autokrat regiert, hat das politische System in Russland nicht die Möglichkeit, seine Launen zu bändigen, bevor sie zu politischen Entscheidungen werden.
Ja, er hat Angst vor der Demokratisierung unmittelbarer Nachbarländer, aber nicht, weil er Demokratie hasst und Diktatur liebt. Im Gegenteil, er sieht sich als Demokrat, und ist immer verletzt, wenn er als Autokrat bloßgestellt wird. Und er lässt sich gerade von den USA dazu provozieren, einen sinnlosen Krieg anzufangen, der Russland und Europa destabilisieren und den bürgerkriegsnahen USA in die Hände spielen wird.
Die Realität, die Putin einsehen sollte, ist: sein Volk will ihn nicht mehr. Er rettet seit Jahren sein Ansehen im Inland durch immer aggressivere außenpolitische Entscheidungen, doch nun ist der Punkt erreicht, an dem auch das nicht mehr zieht. Er ist am Ende, Russland braucht einen neuen, besonnenen Präsidenten, und keine geopolitischen Schachspiele (die klug kalkuliert wirken, aber dumm sind, wenn sie aus bloßer Taktik bestehen und strategisch nicht durchdacht sind).
Ja, er hat Angst vor der Demokratisierung unmittelbarer Nachbarländer, aber nicht, weil er Demokratie hasst und Diktatur liebt. Im Gegenteil, er sieht sich als Demokrat, und ist immer verletzt, wenn er als Autokrat bloßgestellt wird. Und er lässt sich gerade von den USA dazu provozieren, einen sinnlosen Krieg anzufangen, der Russland und Europa destabilisieren und den bürgerkriegsnahen USA in die Hände spielen wird.
Die Realität, die Putin einsehen sollte, ist: sein Volk will ihn nicht mehr. Er rettet seit Jahren sein Ansehen im Inland durch immer aggressivere außenpolitische Entscheidungen, doch nun ist der Punkt erreicht, an dem auch das nicht mehr zieht. Er ist am Ende, Russland braucht einen neuen, besonnenen Präsidenten, und keine geopolitischen Schachspiele (die klug kalkuliert wirken, aber dumm sind, wenn sie aus bloßer Taktik bestehen und strategisch nicht durchdacht sind).
amalfi00 (70)
(25.12.23, 13:39)
(25.12.23, 13:39)
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amalfi00 (70) schrieb daraufhin am 25.12.23 um 13:43:
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der Autor lebt in einer Welt fern ab der Realität.
Er vertritt damit die veröffentlichte und offizielle Meinung in Deutschland.
Putins Kriegsziele in der Ukraine sind gerechtfertigt und er wird verdientermaßen Erfolg haben. Ich wünsche es ihm.
Ein sehr bedenkenswerter Analysetext. Ich frage mich aber, ist die Fixierung auf Putin richtig und genau ? Trifft es den Kern der gegenwärtigen russischen Politik ? Was ist Putin, was ist systemisch ?
Ein Exilrusse sagte mir vor kurzem: Der Sieg im 2. Weltkrieg hat uns die Aufarbeitung des Stalinismus gekostet. Das trifft auch auf den Holodomor an den Ukrainer in den 30igern zu. Millionen erlagen dem Hungerterrorismus Stalins. Das trifft auch auf den sowjetischen Überfall auf Finnland November 1939 zu.
Frieden schaffen ohne Waffen, so singen die Plakate unserer Friedenstauben. 1994 übergab die damalige drittgrößte Atommacht Ukraine ihre Atomwaffen an Russland.
Ich gestehe, meine Analysefähigkeit ist von der gegenwärtigen Situation manchmal überfordert.
Vielen Dank für die anregenden Darlegungen.
Ein Exilrusse sagte mir vor kurzem: Der Sieg im 2. Weltkrieg hat uns die Aufarbeitung des Stalinismus gekostet. Das trifft auch auf den Holodomor an den Ukrainer in den 30igern zu. Millionen erlagen dem Hungerterrorismus Stalins. Das trifft auch auf den sowjetischen Überfall auf Finnland November 1939 zu.
Frieden schaffen ohne Waffen, so singen die Plakate unserer Friedenstauben. 1994 übergab die damalige drittgrößte Atommacht Ukraine ihre Atomwaffen an Russland.
Ich gestehe, meine Analysefähigkeit ist von der gegenwärtigen Situation manchmal überfordert.
Vielen Dank für die anregenden Darlegungen.
Als ich das schrieb, ging es noch um die Anerkennung der "Volksrepubliken" im russischsprachigen Teil der Ukraine. Es sind fast zwei Jahre vergangen. Es ist in der Tat wohl weniger Putin und mehr Kontinuität der russischen Imperialpolitik als ich dachte.
Der Stalinismus in Russland hat sich 1953 in der DDR, 1956 in Ungarn, 1968 in der CSSR, 1979 in Afghanistan und und ausgetobt. Die Militärdoktrin des Warschauer Vertrages : Jeder Aggressor ist auf seinem eigenen Territorium vernichtend zu schlagen ! Die NVA sollte Niedersachsen und die Niederlande besetzen. Als Studente der HU mussten wir für 3 Wochen zur militärischen Ausbildung. Die Abschlussübung stand unter dem Motto : Besetzung Westberlins. Putin hat viel vom Warschauer Pakt übernommen.
Friedliches Jahr wünsche ich dem Terminator.
Friedliches Jahr wünsche ich dem Terminator.
Die ganze Führungsclique des heutigen Russlands (silowiki) wurde in diesem Paradigma sozialisiert. Da ist keiner unter 60 zu finden.
Die Reformer wurden zu Kettenhunden abgerichtet (Medwedew) oder von der Macht entfernt (Kassjanow, Kudrin); einige ermordert (Nemzow) oder verhaftet (Nawalny, Jaschin).
Die Reformer wurden zu Kettenhunden abgerichtet (Medwedew) oder von der Macht entfernt (Kassjanow, Kudrin); einige ermordert (Nemzow) oder verhaftet (Nawalny, Jaschin).
Ein sehr interessanter Text. Leider findet man zu diesem Thema nicht viele wie diesen, dann doch eher amalfiges.
Dank an amalfixxx, denn er liefert mit seinen fleischlosen, teils einfach sinnlosen Aussagen genau den Widerpart zu diesem durchdachten Text hier.
Dank an amalfixxx, denn er liefert mit seinen fleischlosen, teils einfach sinnlosen Aussagen genau den Widerpart zu diesem durchdachten Text hier.
Einen philosophischen Text von mir hatte er vor geraumer Zeit klug kommentiert. Ich hätte von ihm nicht gedacht, dass er kritiklos russofaschistische Propaganda wiedergibt. Ist das Bulimie-Konsum von zu vielen Fake News?
kant99 (70) meinte dazu am 26.01.24 um 09:26:
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