Nichts über Krieg!

Aufruf zum Thema Krieg/Krieger

von  Graeculus

Hier und heute werde ich nichts über Krieg schreiben. Dem Wunsch des russischen Präsidenten, die militärische Spezialoperation in der Ukraine auf keinen Fall Krieg zu nennen, schließe ich mich unbedingt an. Und da es sich nicht um einen Krieg handelt, ist es auch ausgeschlossen, daß Rußland Städte belagert und Zivilisten angreift, also etwas tut, was nach dem Kriegsrecht verboten ist. Ich bin sogar der festen Überzeugung, daß Rußland unter der Führung Putins überhaupt nie einen Krieg geführt hat – nicht in Tschetschenien und auch nicht in Syrien. Was böswillige Verleumder Krieg nennen, waren alles militärische Spezialoperationen.

 

An diesen Grundsatz, keinen Krieg zu führen, hält Rußland sich dermaßen konsequent, daß man am besten aus dem russischen Gegenstück zu unserem Duden (wie immer das dort heißen mag) das Wort Krieg tilgen sollte; und falls nicht völlig tilgen, dann mit dem Zusatz versehen: „typische Aktivität der westlich-dekadent-neoliberalen Staaten“. Dies halte ich für empfehlenswert, um von vornherein der Möglichkeit vorzubauen, daß irgendjemand auch nur auf die Idee kommen könnte, Rußland führe einen Krieg.

 

Und um jetzt nicht den völlig aus der Luft gegriffenen Eindruck entstehen zu lassen, ich schriebe hier eine Satire (nichts liegt mir ferner!), habe ich mich sogar nach Kräften bemüht, in meinem Text das Wort Krieg konsequent zu vermeiden. So ganz ist mir das, fürchte ich, nicht gelungen. Nobody is perfect. Ich übe halt noch.

 

Inzwischen habe ich es geschafft, trotz westlicher Medienzensur einen Zugang zu Russia Today (RT) zu bekommen. 20 Stunden am Tag geschaut, wird mir das sicherlich helfen, nicht einmal mehr an Krieg zu denken, sondern ganz und gar im Sprachgebrauch des russischen Präsidenten aufzugehen: militärische Spezialoperation, militärische Spezialoperation, militärische Spezialoperation. Nicht Krieg!

 

In meinem Duden habe ich das Wort Krieg bereits rot durchgestrichen. Blutrot.




Anmerkung von Graeculus:

Hier bei kV fehlt unter den Themen, die man auswählen kann, leider die Option "militärische Spezialoperation". Ich bitte den Webmaster, das so bald wie möglich zu ändern.

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Kommentare zu diesem Text


 Verlo (17.03.22, 22:12)
Greaculus, du wirst dich noch schlimmer fühlen, wenn die Sanktionen gegen Rußland in Deutschland ankommen.

Außerdem wird, um die Wirklichkeit besser abzubilden, in den deutschen Medien demnächst von allen derzeit stattfindenden Kriegen berichtet.

Zusätzlich wird wieder ausführlicher über die Corona-Pandemie berichtet. Die ist nämlich nicht vorbei, nur weil der Putin in die Ukraine einmarschiert ist.

Neu wird sein, daß auch über Impfschäden berichtet wird. 

Das Thema Inflation bekommt ebenfalls mehr Aufmerksamkeit.

Also, Graeculus, die nächsten Monate, vielleicht sogar Jahre wirst du sehr stark sein müssen, damit dich die negativen Nachrichten nicht erdrücken.


Graeculus:

Inzwischen habe ich es geschafft, trotz westlicher Medienzensur einen Zugang zu Russia Today (RT) zu bekommen. 20 Stunden am Tag geschaut, wird mir das sicherlich helfen ...

Falls nicht, hast du noch weitere vier Stunden am Tag Zeit ...

Bleib stark, Graculus, das Schlimmste kommt noch.

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 13:05:
Es gibt etwas, das ich wirklich an dir bewundere: deine Fähigkeit, um ein Thema herumzureden, statt auf den angesprochenen Punkt einzugehen.
Meine Glosse/Satire bezieht sich doch erkennbar auf die neue Newspeak-Version, die in Rußland gerade mit Strafandrohung durchgesetzt wird, nämlich daß ein Krieg nicht Krieg genannt wird.
Alles, was du ansprichst - und da darf Corona natürlich nicht fehlen -, sind andere Themen, über die ich hier nichts geschrieben habe und auch nicht schreiben wollte.

 Verlo antwortete darauf am 18.03.22 um 15:15:
Graeculus:

Es gibt etwas, das ich wirklich an dir bewundere ...

Danke.

Ich sehe eben nicht nur das eigentliche Problem, sondern auch die damit verbundenen.

Das kann so verkehrt nicht sein, wenn ich berücksichtige, wie entspannt ich bin.

 Graeculus schrieb daraufhin am 18.03.22 um 16:01:
Für deine Gesprächspartner ist es gleichwohl etwas nervend - zumal dann, wenn du eben nicht nur zusätzlich etwas schreibst, sondern zum eigentlichen Thema gar nichts.

 Verlo äußerte darauf am 18.03.22 um 16:06:
... aber du, weil wir das eigentliche Thema verschieden sehen.

 Graeculus ergänzte dazu am 18.03.22 um 16:28:
Ist es nicht das Privileg eines Autors, das Thema vorgeben zu dürfen? Das Privileg des Lesers ist es, dazu schweigen zu dürfen. Stattdessen über ein anderes Thema zu reden, ist ein Verstoß gegen althergebrachte (und sinnvolle) Gesprächsregeln. Ich meine, wie soll sonst ein Gespräch zustandekommen, das nicht aus Aneinandervorbeireden besteht?

 Verlo meinte dazu am 18.03.22 um 17:09:
Du schreibst über Angst. Ich schreibe über Angst.

Wir reden nicht aneinandervorbei.

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 18:43:
Ich schreibe nicht über Angst. Angst ist ein sehr schwaches Motiv bei mir.

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 18:43:
Und du schreibst weiterhin nichts über das, worum es mir bei meinem Text geht: die Manipulation von Sprache.

 Verlo meinte dazu am 18.03.22 um 22:57:
Manipulation durch Sprache – das ist doch nichts Neues. Ich du kennst entsprechende Beispiele aus der Geschichte.

Putin kann seinen völkerrechtswidrigen Einmarsch in die Ukraine doch nennen, wie er will: dich wird er nicht täuschen. 

Selbstverständlich hast du Angst, Graeculus, du wirst sie nur nicht als solche wahrnehmen. 

Das Problem ist, daß du durch Putin nicht bedroht bist. Oder bist du wirklich überzeugt, daß Putin in Deutschland einmarschiert?

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 23:09:
Warum glaubst du mir nicht? Nimmst du an, daß du mich besser kennst als ich mich selber?

Nein, Manipulation der Sprache ist nichts Neues - aber darum noch nichts Gutes, nicht einmal etwas Harmloses.
Wenn ich recht informiert bin, kann man in Rußland strafrechtlich verfolgt werden für das 'falsche', will sagen: richtige Wort.
Es ist ja nicht so wie bei uns, wenn Werbung "Information" genannt wird oder eine Lüge (Ex-Papst Benedikt) eine "Ungenauigkeit".

Es ist wohl kein kleiner Unterschied zwischen einer parlamentarischen Demokratie und einer Diktatur: daß man für ein "falsches" Wort nicht gleich in den Knast kommt.

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 23:28:
Übrigens: Nein, ich bin nicht davon überzeugt, daß Putin in Deutschland, auch nicht in Sachsen, einmarschiert. Der Angriff auf ein NATO-Land ist eine andere Hausnummer.
Allerdings bin ich mir inzwischen nicht mehr ganz sicher, wie rational er noch agiert.

Das Problem in der Ukraine besteht m.E. darin, daß die Ukraine vielleicht eine (garantierte) Neutralität akzeptieren kann, aber niemals die Abtretung der Krim und des Donbass. Genau darauf aber muß Putin bestehen, will er sich nicht vor seinem eigenen Volk diskreditieren.

 Verlo meinte dazu am 19.03.22 um 08:21:
Greaculus, du regst dich über das, was jetzt in der Ukraine geschieht – nicht vor einem Jahr oder vor zwei Jahren oder ..., nein jetzt – nach meinem Empfinden zu sehr auf.

Das kann nach meiner Erfahrung nicht mit dem aktuellen Geschehen zu tun haben.

Wo ist deine kritische Stimme zum Thema zB Jemen? Schweigst du, weil die Medien nichts darüber berichten? Schweigst du, weil es nicht die Russen sind?

Für mich sieht es so aus, daß du ein Problem mit den Russen hast. Dabei tun sie dir nichts. Und da du nach dem Zweiten Krieg geboren bist und nicht im Osten gelebt hast, haben sie dir auch nie etwas getan.

 Graeculus meinte dazu am 19.03.22 um 15:40:
Ja, ich spreche viele Themen nicht an (u.a. nicht den Jemen-Krieg als Konflikt zwischen Iran und Saudi-Arabien - Skylla und Charybdis, wenn du mich fragst), so wie du bestimmte Themen nicht ansprichst, die aber immerhin mit einem akutellen Spieler in Europa zu tun haben, also zu dessen Einschätzung beitragen: Tschetschenien und Syrien).

Ich beschränke mich hier und jetzt auf den Krieg (!) Rußlands gegen die Ukraine, also das, was bei uns aktuell ist. Als ziemlich erfahrener Diskussionsleiter weiß ich, worin die Gefahr ausufernder Diskussionen (Stichwort: vom Hölzchen aufs Stöcken) besteht.

Und dann bitte ich dich nochmals: Hör auf mit deiner Popular- bzw. Vulgärpsychologie, indem du Gesprächspartner auf unbewußte/verdrängte Motive hin abzuklopfen versuchst. Dies ist eine politische Diskussion, kein VHS-Kurs in Psychoanalyse.
Taina (39)
(17.03.22, 22:37)
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 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 16:04:
Die Lüge ist immer auch ein Kompliment an die Wahrheit, die zu vertuschen man für wichtig hält. Daß "die" Russen keinen Krieg wollen, glaube auch ich. Deswegen darf der Krieg nicht Krieg heißen.
Wir kennen solche Methoden ja aus unserer eigenen Geschichte. "Seit 4.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen."

 Terminator (17.03.22, 22:48)
Bei Koks & Nutten über Dekadenz zu schwadronieren, ist eine besonders spezielle Spezialoperation. Die herrschende Klasse in Russland, das sind "Diebe und Betrüger"; Nawalny nennt die Einheitspartei "Einiges Russland" seit 2010 konsequent die "Partei der Diebe und Betrüger". Und die Führungsspitze lebt offenbar in ihrer realitätsfernen Blase, deshalb die Fehleinschätzung zur Reaktion der Ukraine und Europas auf den Überfall. Blasenbewohner haben wir im Westen genug; jetzt sehen wir, wohin es führt, wenn sie an der Macht sind.

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 16:09:
"Partei der Diebe und Betrüger", ja. "Diebe im Gesetz" ist doch eine russische Bezeichnung für eine Art Mafia, oder?

Kannst Du mit Deinen Russischkenntnissen bestätigen, was ich von Interviewäußerungen und Reden Putins in der Übersetzung vermute: daß Putin eine sehr ordinäre, in Verbrecherkreisen übliche Sprache spricht?

Kürzlich habe ich in einem Interview gesehen:

Frage: "Können Sie verzeihen?"
Putin: "Ja. (Pause) Aber nicht alles."
Frage: "Was nicht?"
Putin: "Verrat."

Auch das erscheint mir als die Mentalität eines Paten. Denn zum Verrat gehört natürlich alles ab Kritik.
Taina (39) meinte dazu am 18.03.22 um 16:50:
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 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 18:42:
Von Verrat ist Putin besessen. Hat er auch schon von Säuberungen geredet? Ein KGB-Mann ...

In der FAZ stand, er habe in seiner KGB-Zeit den Spitznamen "Giftzwerg" gehabt.

Von Stalin wird er, so fürchte ich, auch wissen, wie man Attentate verhindert. Es hat ja nie eines auf Stalin gegeben, und er hat dafür mit ausgeklügelten Methoden gesorgt.
So wie er es selber macht bei "Verrätern", wird man bei ihm wohl nicht zum Ziel kommen.

Besser fände ich es weiterhin, er würde als Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt. Doch das ist sicher noch illusorischer.
Taina (39) meinte dazu am 18.03.22 um 22:53:
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 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 23:14:
Den Film kenne ich nicht, wohl aber Berichte über den Tod Stalins. Diese Art des Sterbens hat er sich selber zuzuschreiben.
Sagen wir es so: Es gibt keinen Bericht über ein Attentat auf Stalin - und darin unterscheidet er sich sehr von Hitler.
Und wenn Stalin ans Schwarze Meer in den Urlaub fuhr, dann fuhren immer zwei genau gleich aussehende Züge, damit kein potentieller Attentäter wußte, in welchem Stalin saß.

Das Problem bei Putin und bei allen Diktatoren ist die Verhaftung. Im Grunde nur bei einem Systemwechsel möglich. Ins feindliche Ausland wird er wohl auf absehbare Zeit nicht fahren ... obwohl er da, glaube ich, als Staatsoberhaupt Immunität genösse.
Der Gerichtsprozeß wird ein Traum bleiben. Möge er sein Alptraum sein. Vor einem Majdan in Rußland hat er sicherlich Angst.
Taina (39) meinte dazu am 19.03.22 um 00:03:
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 Graeculus meinte dazu am 19.03.22 um 15:45:
Sollte sich die Gelegenheit ergeben (im Fernsehen etwa), diesen Film anzuschauen, täte ich das mit Sicherheit. Es gibt übrigens auch einen Dokumentarfilm zu diesem Thema, den ich kenne.

Und die komplizierte Interessenlage, insbesondere die Gründe für Berija, keinen Arzt zu rufen, findet man natürlich auch in Büchern.

Wenn es eine 'gerechte Strafe' für Stalin gibt, dann bestand sie in diesem Sterben, in der wütenden Hilfslosigkeit, den Exkrementen, in denen er lag, usw.
Taina (39) meinte dazu am 19.03.22 um 18:56:
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 Graeculus meinte dazu am 19.03.22 um 22:09:
Das denke ich mir, daß dieser Film in Rußland verboten ist. Danke für den Hinweis auf diesen Film.

Hast übrigens auch Du bei der Putin-Veranstaltung die Übersetzung des bei dieser Gelegenheit vorgetragenen Schlagerlieds gehört? Selbst ich habe die Namen Lenin und Stalin verstanden.

 Graeculus meinte dazu am 19.03.22 um 22:11:
Lenin hat mich überrascht, weil Putin dem ja vorwirft, die Ukrainer als Nation anerkannt zu haben; Stalin hat mich nicht überrascht.
Taina (39) meinte dazu am 19.03.22 um 22:34:
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 Graeculus meinte dazu am 20.03.22 um 14:22:
Ja, deswegen behandelt er auch Memorial als Feind. Putin ist Stalin plus (orthodoxe) Religion - mal pointiert formuliert.
Adrian (47)
(17.03.22, 23:05)
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 loslosch meinte dazu am 17.03.22 um 23:39:
das russ. staatsfernsehen erklärte heute, russland habe nicht das theater in mariupol bombardiert.

wer wars? die ukrainischen masochisten!
Adrian (47) meinte dazu am 18.03.22 um 00:02:
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Taina (39) meinte dazu am 18.03.22 um 00:10:
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 Terminator meinte dazu am 18.03.22 um 00:13:
Mariupol wird ja tatsächlich von einer Nazitruppe verteidigt. Aber würde so ein Verbrechen am eigenen Volk nicht gegen ihr nationales Selbstverständnis verstoßen?
Taina (39) meinte dazu am 18.03.22 um 00:23:
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Adrian (47) meinte dazu am 18.03.22 um 01:27:
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 Terminator meinte dazu am 18.03.22 um 01:33:
Wenn Luxemburg morgen zu einer Incel-Diktatur wird und übermorgen Deutschland überfällt, um Frauen zu rauben, die die Regierung den luxemburgischen Incels für Zwangsehen zuteilen soll, dann würde ich, der ich normalerweise Nazis in die Fresse treten würde, Seite an Seite mit deutschen Nazis das Land verteidigen. Manchmal kämpfen auch die Bösen auf der richtigen Seite, so ist Krieg.
Taina (39) meinte dazu am 18.03.22 um 06:35:
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 loslosch meinte dazu am 18.03.22 um 10:38:
marine le pen soll verdeckt von russland knete (vor der letzten wahl) angenommen haben. bei der afd ist das nicht so klar. es könnten günstige kredite gewesen sein, die allerdings zurückgezahlt wurden.

wer demokratien zersetzen will, kann kein "lupenreiner" demokrat sein.
Taina (39) meinte dazu am 18.03.22 um 10:52:
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 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 12:57:
Statt militärische Spezialoperation hätte der Kreml es auch Genozidvereitelung nennen können ...

Die heutige FAZ zitiert die russische Zeitung "Kommersant" mit Zahlen zum "Genozid" im Donbass.
Daß es dort immer wieder zu Schießereien an der Grenze gekommen ist, ist ja bekannt - Schuldfrage umstritten.

Das Donezker Gebilde berichtete laut "Kommersant" über neun getötete Zivilisten 2019 und fünf 2020, das Luhansker Pendant über zwei getötete Zivilisten 2020 und einen 2021.

Welche Zahlen zum "Genozid" liegen dir denn vor, Adrian?

Oder ist "Genozid" ähnlich wie "militärische Spezialoperation" Newspeak im Sinne von George Orwell?
Taina (39) meinte dazu am 18.03.22 um 13:05:
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 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 16:14:
Die Vorstellung, daß ukrainische "Nazis" ihr eigenes Land zerstören, um die Schuld daran den Russen zu geben, ist atemberaubend. Abgesehen davon, daß Putin, wie schon loslosch bemerkte, gute Beziehungen zum Front National, der FPÖ und der AfD unterhält (aus durchsichtigen Gründen: der Feind meines Feindes ist mein Freund), ist es merkwürdig zu sehen, wie in Interviews frisch ausgebombte Menschen sich über die Russen beklagen ... und Millionen Ukrainer vor Ukrainern fliehen.

Und wie mögen die ukrainischen "Nazis" es geschafft haben, Grosnyj und Aleppo zu bombardieren?

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 16:15:
Ob ich von Adrian noch seine Zahlen zum Genozid bekomme?

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 18:37:
Wohl nicht. Er schwadroniert inzwischen schon beweisfrei auf einer anderen Baustelle.

 Dieter Wal meinte dazu am 18.03.22 um 21:33:
Wohl nicht. Er schwadroniert inzwischen schon beweisfrei auf einer anderen Baustelle.

Solche Trolle sind total uninteressant. Aron Manfeld und Sockenpuppen trollte mit Niveau. Immer intelligent, durchgehend liebenswürdig-humorvoll.

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 23:16:
Im Grunde uninteressant, darin stimme ich Dir zu. Aber lästig wie ein Schwarm Mücken.

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 23:17:
Charaktere wie ein Stück Seife. Bei jedem unangenehmen Argument: flutsch, flutsch, flutsch.

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 23:33:
Schade, ich wäre sooo gespannt auf Adrians Zahlen zum "Genozid" in der Ukraine. In den westlichen Medien (Lügenpresse, ich weiß) heißt es immer: durch nichts belegt.

Zu den vielgeschmähten Öffentlich-Rechtlichen möchte ich noch sagen: Mir fällt auf, daß bei Zahlenangaben (der Ukraine ebenso wie Rußlands) sehr häufig hinzugefügt wird, daß sie nicht unabhängig überprüft werden können.
Ob auch die Zuschauer im russischen Staatsfernsehen diese wichtige Einschränkung zu hören bekommen? Da habe ich meine Zweifel.

 Terminator meinte dazu am 19.03.22 um 00:35:
Der angebliche Genozid war der zentrale Punkt in Putins Argumentation bei der Erklärung der Spezialoperation. Das war der Anlass; ohne einen Anlass kann kein Militäreinsatz begründet werden. Ich bin seit Wochen erfolglos auf der Suche nach etwas anderem als bloßen propagandistischen Behauptungen.

Wer vorsätzlich einen Genozid herbeilügt, macht sich nicht nur einer Lüge schuldig. Diese Lüge wiegt so schwer, wie einem Unschuldigen eine Vergewaltigung zu unterstellen (wofür ich 50 Jahre Knast geben würde).
Taina (39) meinte dazu am 19.03.22 um 10:10:
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 Graeculus meinte dazu am 19.03.22 um 15:51:
Ich bin seit Wochen erfolglos auf der Suche nach etwas anderem als bloßen propagandistischen Behauptungen.

Das sagt mir jetzt sehr viel. Herzlichen Dank!

Und ja, auch Taina hat recht. Rußland hätte sogar drei Möglichkeiten gehabt: Sicherheitsrat, UN-Vollversammlung, Internationaler Gerichtshof.
Tatsächlich haben diese drei Instanzen ja auch gesprochen, und in deyr wichtigsten, dem von Taina angesprochenen Sicherheitsrat, hat Rußland mit seinem Veto einen Beschluß verhindert.

Sie haben in Sachen Genozid diese Instanzen nicht angerufen, weil sie nichts in der Hand haben.

 TassoTuwas (18.03.22, 11:43)
Das Wort "Krieg" zu tilgen ist eine epochale Idee!

Allerdings sehe ich darin ein Problem, schließlich nehmen wichtige Begriffe oft ihre Existenzberechtigung aus einer Partnerbeziehung. 
Für "Krieg" ist das "Friede".

Ich halte es somit für angebracht auch für "Friede" eine emotionslosere Formulierung zu kreieren!

 loslosch meinte dazu am 18.03.22 um 13:26:
hallöschen, es gibt also künftig nur noch ehe-spezialoperationen, genauer: rosen-spezialoperationen.

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 16:16:
Das Prinzip ist ausbaufähig. Orwell hat es ja schon für einen Roman benutzt.

 Augustus (18.03.22, 13:09)
Ist doch von den Europäern abgeguckt. 

Atomstrom ist grün und  umweltfreundlich, da aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt. 

Nur der Teufel weiß, unter welchem Salzberg der Atommüll gelagert werden soll.

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 16:19:
Nicht von Europäern abgeguckt. Man nennt das "Euphemismus", und es ist uralt. Vermutlich sogar universal.
Das spricht jedoch nicht dagegen, es in einem (jedem?) konkreten Fall zum Thema zu machen, d.h. hinter die Fassade zu schauen.

Das "Potemkinsche Dorf", die Errichtung einer kompletten Scheinrealität, das scheint mir hingegen eine russische Erfindung zu sein. Filmkulissen gab es ja zur Zeit Katharinas der Großen noch nicht.
Taina (39) meinte dazu am 18.03.22 um 16:59:
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 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 18:36:
Das ist wohl so - er bezieht sich auf bekannte Muster. Putin hat die Propaganda nicht neu erfunden, aber er setzt sie sehr systematisch ein. Anscheinend beschäftigt er auch reichlich Fachleute für die Streuung von Desinformation in den sozialen Medien, inkl. Bots, d.h. die Methoden (nicht so sehr die Inhalte) sind modernisiert.
Was er macht, ist schon sehr lehrreich. Auf solche Methoden der nicht-klassischen Kriegsführung wird man sich einzurichten haben.
Taina (39) meinte dazu am 18.03.22 um 22:36:
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 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 23:19:
Ich fand die Begeisterung des Publikums beeindruckend bzw. erschreckend. Die schien mir echt zu sein, und ein Kommentator vor Ort sagte, in Rußland seien über 70 % von Putins Politik überzeugt.

Die Rede soll übrigens gleich anschließend im Fernsehen wiederholt worden sein, diesmal ohne Panne. Ob da jetzt Köpfe rollen?
Taina (39) meinte dazu am 18.03.22 um 23:47:
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 Graeculus meinte dazu am 19.03.22 um 15:54:
Diese hohe Zustimmung kann ich mir nur erklären durch die Kombination von Propaganda/konsequent einseitiger Information mit Vaterlandsliebe und Angst vor Terror.

Eine stalinistische Kombination! Auch bei ihm hat sie ja damals weitgehend funktioniert.

Putin ist, jenseits seiner zur Schau gestellten Nähe zur russischen Orthodoxie, ein guter Schüler Stalins.

 Dieter_Rotmund (18.03.22, 17:12)
Du hast 20 Stunden Russia Today geschaut? Respekt!

Frage: Was für sonstige Themen werden dort behandelt?

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 18:32:
Du bist ja gut! Meinst Du etwa, ich hätte den Text wortwörtlich so gemeint?

RT habe ich mal kurz angeschaut, als das noch frei zugänglich war.

 Terminator meinte dazu am 19.03.22 um 00:29:
Manche verstehen Ironie selbst dann nicht, wenn sie glasklar und bitterböse ist.

 Graeculus meinte dazu am 20.03.22 um 14:20:
Es gibt eine Ironie-Blindheit. Ich vermute sie übrigens auch im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Es muß sehr schwierig sein für ein Programm, daß jemand etwas nicht so meint, wie er es sagt. Na, wenn das schon für Menschen eine Herausforderung ist ..

 Dieter Wal (18.03.22, 21:40)
Nichts über Krieg!


Hier und heute werde ich nichts über Krieg schreiben. Dem Wunsch des russischen Präsidenten, die militärische Spezialoperation in der Ukraine auf keinen Fall Krieg zu nennen, schließe ich mich unbedingt an. Und da es sich nicht um keinen handelt, ist es auch ausgeschlossen, daß Rußland Städte belagert und Zivilisten angreift, also etwas tut, was nach dem Kriegsrecht verboten ist. Ich bin sogar der festen Überzeugung, daß Rußland unter der Führung Putins überhaupt nie einen geführt hat – nicht in Tschetschenien und auch nicht in Syrien. Was böswillige Verleumder so nennen, waren alles militärische Spezialoperationen.
 
An diesen Grundsatz, keinen zu führen, hält Rußland sich dermaßen konsequent, daß man am besten aus dem russischen Gegenstück zu unserem Duden (wie immer das dort heißen mag) das Wort tilgen sollte; und falls nicht völlig tilgen, dann mit dem Zusatz versehen: „typische Aktivität der westlich-dekadent-neoliberalen Staaten“. Dies halte ich für empfehlenswert, um von vornherein der Möglichkeit vorzubauen, daß irgendjemand auch nur auf die Idee kommen könnte, Rußland führe einen.
 
Und um jetzt nicht den völlig aus der Luft gegriffenen Eindruck entstehen zu lassen, ich schriebe hier eine Satire (nichts liegt mir ferner!), habe ich mich sogar nach Kräften bemüht, in meinem Text das Wort konsequent zu meiden. So ganz ist mir das, fürchte ich, nicht gelungen. Nobody is perfect. Ich übe halt noch.
 
Inzwischen habe ich es geschafft, trotz westlicher Medienzensur einen Zugang zu Russia Today (RT) zu bekommen. 20 Stunden am Tag geschaut, wird mir das sicherlich helfen, nicht einmal mehr daran zu denken, sondern ganz und gar im Sprachgebrauch des russischen Präsidenten aufzugehen: militärische Spezialoperation, militärische Spezialoperation, militärische Spezialoperation.
 
In meinem Duden strich ich das Wort bereits rot durch. Blutrot.









Kommentar geändert am 18.03.2022 um 21:41 Uhr

 Verlo meinte dazu am 18.03.22 um 23:04:
Dieter, warum hast du Graeculus' Text wiederholt?

 Graeculus meinte dazu am 18.03.22 um 23:21:
Das habe auch ich nicht verstanden. Den letzten Satz hat er minimal verändert: Perfekt zu Präteritum. Aber auch darin kann ich keinen tieferen Sinn erkennen.
Ich hoffe, daß Dieter uns das noch erklärt.

 Dieter Wal meinte dazu am 19.03.22 um 00:15:
@Graeculus: Freut, dass du mehr nicht bemerktest. Reduzierte das Wort "Krieg" auf insgesamt drei. Mehr ist nicht nötig. Löschte "Nicht Krieg!", da redundant, weil so die Satzaussage davor verdeutlicht wird.

 Graeculus meinte dazu am 19.03.22 um 15:56:
Das stimmt, Dieter, das ist mir wahrhaftig entgangen. In dieser Hinsicht habe ich dick aufgetragen.

 Graeculus meinte dazu am 20.03.22 um 14:17:
Allerdings kann man, will man möglichen Mißverständnissen vorbeugen, nach meiner Erfahrung (Lehrer) gar nicht deutlich genug werden. Insofern weiß ich nicht, ob Deine Version funktioniert.

 TrekanBelluvitsh (02.04.22, 11:19)
War schon in der Stadtbücherei um alle Exemplar von Clausewitz' berühmten Buch umzulabeln: "Von der Spezialoperation".

Bei Caesar - und meinem Latain! - brauche ich aber deine Hilfe. "De insolitum expiditionem gallicum"?

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 02.04.22 um 12:26:
Make love, not Spezialoperation.

Leo Tolstoi: "Spezialoperation und Frieden"

1. Weltspezialoperation: 1914-1918

2. Weltspezialoperation: 1939-1945

Brüller:

Spezialoperationenhaus - dort spezialoperationt man alles

 Graeculus meinte dazu am 02.04.22 um 14:44:
Man kann hier noch eine Menge kosmetischer Maßnahmen am Sprachgebrauch anbringen. "Spezialoperation und Frieden" gefällt mir schon sehr gut.
Für Caesars Hauptwerk empfehle ich: "De extraordinaria expeditione Gallica". Hätte Caesar den Witz verstanden?

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 03.04.22 um 11:46:
Caesar war eine der bestimmenden Gestalten im römischen Machtspiel seiner Zeit. Ein guter Witz mit einem Schuss... äh... einem Schwerthieb Sarkamus war bestimmt seine Sache.

Eine Motto der Friedensbewegung bietet sich zur Bearbeitung an:

"Spezialoperation der Spezialoperation."

Oder die Umbenennung einer ehrwürdigen Institution mit Hauptsitz London:

"The Imperial Special Operation Museum"

 Graeculus meinte dazu am 03.04.22 um 18:15:
Da kommen einem immer mehr mögliche Anwendungen in den Sinn. Gut, daß ich das Wort ... (wie hieß es noch gleich?) schon aus meinem Duden gestrichen habe.

 Roger-Bôtan (07.04.22, 23:51)
Leute, habt ihr überhaupt jemals so etwas erlebt, dass aus Russland irgendetwas außer unverschämten Lügen käme, sei es in den Sowjetzeiten oder heute?
Deutschland und ganz Europa sind mit russischen Spionen vollgespickt. Putin macht hier Innenpolitik wie Erdogan. Seht ihr das nicht?
Und was die ukrainischen Nazis betrifft, na ja. Drôles de nazis! Warum? Sie sprechen Russisch, ob ihr es glaubt oder nicht. Sollte man jeden Soldaten, der seine Heimat verteidigt, als Nazi abstempeln?
Also, wir dürfen hoffen, dass der blutrünstige Russenführer bald verreckt. Es wird schon lange vermutet, dass er Prostatakrebs hat. Schirinowskij ist schon tot, und das vielleicht schon seit zwei Wochen, Gott sei Dank (obwohl ich Atheist bin). Achtmal geimpft und dann plötzlich an Corona verreckt... Hhhm. Na, die ganze Welt weiß Bescheid von seinen Saunaorgien.

 Graeculus meinte dazu am 08.04.22 um 23:26:
Was die Lügen der Sowjetzeit angeht, so hat mich immer die Chuzpe 'beeindruckt', mit der man über Jahzehnte hinweg die Ermordung Tausender polnischer Offiziere in Katyn den Nazis in die Schuhe geschoben hat, bis es dann in der Gorbatschow-Ära plötzlich hieß: Ja, stimmt, das waren wir.
Heute wird es schon wieder geleugnet.
Einem Land ohne freie Meinungsäußerung und Presse nehme ich ohnehin keine offizielle Verlautbarung ab.

Selbst die Tschetschenen-Attentate in Moskau, die Putin 1999 als Grund für seinen Tschetschenien-Krieg genommen hat, waren ja wohl Inszenierungen des FSB. Und wenn Rußland heute behauptet, die Ukrainer zerstörten selbst ihre Städte, um das den Russen in die Schuhe zu schieben, denke ich mir: Ja, ihr wißt, wie man sowas macht; und deshalb unterstellt ihr es anderen.

 Teichhüpfer (15.04.22, 15:46)
Ja Graeculus, man muss nicht immer Gift und Galle spucken. Man hat es schwer im Leben, aber leicht hat es einen.

 Graeculus meinte dazu am 15.04.22 um 16:19:
Nicht immer Gift und Galle zu spucken, das bekommen wir beide ja ganz gut hin.

 Teichhüpfer meinte dazu am 16.04.22 um 06:19:
Frohe Ostern, Graeculus.

 Graeculus meinte dazu am 16.04.22 um 16:30:
Auch Dir, lieber Teichhüpfer.

 Teichhüpfer meinte dazu am 16.04.22 um 21:06:
Ich drück ganz fest beide Daumen.

 Graeculus meinte dazu am 16.04.22 um 23:32:
Daß wir in einem Jahr noch gut beieinander sind!

 Teichhüpfer meinte dazu am 17.04.22 um 06:51:
Es kann auch Besser werden, denke Positiv. Auch wenn die Welt unter geht, ich pflanze einen Baum.

 Graeculus meinte dazu am 18.04.22 um 13:28:
Mangels Garten pflanze ich nur eine Blume ... und füttere die Vögel. Weiß der Himmel, wozu.

 EkkehartMittelberg (16.04.22, 17:56)
Hallo Graeculus, deine elegante Satire und die überwiegend aufklärerischen Kommentare dazu sind ermutigend. Man könnte versucht sein zu meinen, dass du offene Türen eingerannt hast. Aber die Verwirrspielchen der russischen Propaganda sind geschickt und bedürfen ständiger Analyse. Ich bin zuversichtlich, dass dies im Westen täglich geschieht.
Aber wie steht es eigentlich um die putinfreundliche Propaganda in China, Indien und Indochina? Ich weiß darüber nichts und wäre für erste Informationen dankbar.
FensterblickFreiberg (49) meinte dazu am 16.04.22 um 21:14:
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 Graeculus meinte dazu am 16.04.22 um 23:38:
Lieber Ekkehart, unter dem Eindruck der Diskussionen, die hier stattfinden, und der Bilder von den diesjährigen Ostermärschen, bin ich der Meinung, daß man nicht genug vor der Politik Rußlands unter Putin warnen kann.
Du und ich, wir sind es als ältere Leute gewohnt, längerfristig zu denken und auch einmal historische Erfahrungen einzubeziehen. Und wir haben unseren Orwell gelesen.

Zu Deiner Frage: Über Indien und Indochina weiß ich in dieser Hinsicht genauso wenig wie Du; in China allerdings, mit seiner Dir bekannten strengen Zensur, darf ebenfalls nicht von einem Krieg gesprochen werden, nur von einem Konflikt bzw. einer Verwicklung, was auf dem Verhandlungswege gelöst werden müsse. Wie man mit einem notorischen Lügner wie Putin verhandeln soll, wird m.W. nicht gesagt.

Man müsse (wenn schon, dann) Krieg führen auf eine Weise, daß nicht das Vertrauen für einen künftigen Frieden zerstört werde, meinte Kant in seiner Schrift "Zum ewigen Frieden". Wie wahr.

 Graeculus meinte dazu am 16.04.22 um 23:40:
An FensterblickFreiberg:

Ja. Aber sag das einmal in Rußland. Ich bin froh, daß man hier noch eine Satire darüber schreiben darf.
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