Gold magst du schmieden

Ansprache zum Thema Krieg/Krieger

von  Regina

Gold magst du zu schönen Dingen schmieden, als Taler weckt es Begehrlichkeiten. Silber kannst du gießen und aus Kupfer Drähte biegen. Laut alter Tradition dienen diese Metalle der Sonne, dem Mond und der Venus. Sie klingen leise. Eisen und der ihm verwandte Stahl bringen Lautstärke mit sich. Das Marselement kann als praktisches Werkzeug oder zum Kampf Verwendung finden. 

Vom Uran aber lasse die Finger. Du beherrschst diesen Planeten nicht. Er beherrscht dich. Uranus wurde in der alten Welt als Zerstörer erkannt. Im Sterbeprozess trennt er das Lebewesen endgültig von seiner Form und löscht das Gedächtnis an das vergangene Leben. Das angereicherte Uran als Kampfmittel konfrontiert die Schöpfung mit dem Hitzetod. Menschen, Tiere und Pflanzen hauchen in wenigen Sekunden ihr Leben aus. Allenfalls schleppen sie sich noch kurze Zeit schwer krank dahin. Dann fallen sie ins Dunkel.

Du wirst dich als Amöbe wiederfinden und musst den mühsamen Weg durch die Verwandlungen abermals beschreiten, den schweren Pfad durch die Formen des irdischen Seins noch einmal gehen. Als Grashalm stehst du angewurzelt in der Steppe, bis der Magen einer Kuh dich findet, ohne dass du dich wehren kannst. Als Qualle schwebst du mit deinen Tentakeln durch Salz und Wasser, als Fisch wirst du den hungrigen Jägern ausgesetzt sein, bis du als Hirsch durch die Wälder streifst und den Nebenbuhler mit dem Geweih auf deiner Stirn bekämpfen musst, denn es gilt hier das Recht des Stärkeren. Doch einmal in einem fernen Jahrtausend kannst du wiederum von einer menschlichen Mutter geboren werden. Preise diese Chance und geh sorgsam damit um.

Lass das Uran in der Erde und seinen Planeten am Himmel. Uranus dient der Entwicklung deines Bewusstseins. Allein das Hervorbringen dieser Freiheit ist sein evolutionärer Zweck. Auf diese Weise erscheint seine Hitze vergeistigt. Als nukleares Kampfmittel gegen den Feind entfaltet er Feuer und Licht von ungeahnter Energie. Vergebens werden in so einem Fall die Lebensformen ihre mannigfaltigen Erfahrungen durchlitten haben. Sie versinken, kaum noch als Schatten auffindbar, in der Tiefe des Ungeoffenbarten und die Reise beginnt von vorne.


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Thal (29.04.22, 00:44)
Das ist echt schön geschrieben, find ich, angesichts der Weltlage.

 Regina meinte dazu am 29.04.22 um 00:45:
Freut mich, dass es dir angenehm ins Ohr geht.

 harzgebirgler (29.04.22, 14:42)
kerne zu spalten statt haare
hat folgen am ende, furchtbare.

 Regina antwortete darauf am 29.04.22 um 17:49:
Du sagst es.
Agnete (66)
(29.04.22, 21:36)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Regina schrieb daraufhin am 30.04.22 um 04:56:
Danke, liebe Agnete.
Agnete (66)
(28.10.22, 19:48)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Regina äußerte darauf am 28.10.22 um 20:08:
Ansätze gab und gibt es wohl, aber die Kulturveränderung erscheint mir sehr langsam voranzugehen.

 Naja (22.12.22, 09:48)
Es steht alles in Deinem Text, Regina, was es nötig hat - darum nur ein Statement: Ich war hier und habe immerzu genickt. Ob wir Menschen noch zu retten sind?

 Dieter_Rotmund (22.12.22, 11:57)
Sorry, aber das ist nur ein esoterischer Metaphernsalat, ohne Pepp.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram