Molloy als Influenzer in der Komiker- Hochburg Urkraine II

Parodie zum Thema Alles und Nichts...

von  alter79

Nicht weit hinter der Drehtür mit Aufschrift EXIT steht Molloy. Er scheint satt im Erfolg. Grinst zufrieden zu mir hin, den Arm halbhoch, die Hand ausgestreckt und krümmt den Zeigefinger der rechten Faust, als würde er eine Pistole abfeuern wollen. Worauf grell tönend Alarm losgeht, bunte Raketen in die Luft steigen, einige Sicherheitsleute gerannt kommen und Molloy, der sich mit Fäusten und Füßen wehrt zu Boden ringen um ihm Handschellen anzulegen. Daraufhin einer der Zöllner zu einem nussbraunfarbenen Schränkchen neben dem Gepäckband geht, um mit einem dampfenden Glas Gin in der Hand zurückzukehren und zu mir Nehmen Sie bitte einen auf den Schrecken! sagt. Und ich denke es ist alles ein Fake, so wie die Drehtür in Elmer Gantry (Erscheinungsdatum 1960. In der Verfilmung mit Burt Lancaster, Jean Simmons, Arthur Kennedy; freigegeben ab 16 Jahren), wo Gott persönlich attraktiv, opportunistisch und ohne jegliche Moral auf dem Flugplatz des Himmels den Boss allen Übels gibt und fett im Geschäft (mit dem Leben der armen Teufel um ihn herum) steht. Aber hier nun (wohl des besseren Ansehens wegen, oder) um der Welt zu beweisen wie menschenfreundlich und christlich gesonnen den Teufeln seine Zöllner sind, offenbar Gnade vor Recht ergehen lassen will. Dabei werde ich schon an die sechs Wochen in unmenschlichster Art und Weise gefangen gehalten, wie ich auf meiner längst stehen gebliebenen Lebensuhr ablesen kann. Und niemand weiß, nicht mal diese dusselige Uhr, warum mein Manhattan Transfer Richtung Himmel nicht weiter geht; ja, sowas macht mich echt kribblig. Denn irgendwann möchte jeder, auch der Teufel Ich, schließlich wissen wie es ist, wenn man stirbt.


...keine Dialoge, keine Handlung, - endlose Monologe über Tagesscheiße... Doch auch da hält die Camera live drauf. Life. Sitzt mir schräg gegenüber eine Frau die sich spielt, wie die Presse seit Wochen über sie in den Schlagzeilen berichtet; als sei sie vom Himmel direkt in den Flughafen gefallen und wohne nun hier. Im Transit. Land. Wie das Leben manchmal... damit Medien Werbung schalten können. - Christina. Soll sie heißen. Christina! Schreiben. Sagen. Fragen diese und jene.


Und du? Fragt sie mich. Weiß nicht! Antworte ich. Und schon kommt an der laufende Bande ein neuer Werbespot ins Bild. Diesmal Kosmetik. Hochwertig aussehend. Davor war Handtasche. Kroko. Gold. Oder so. Und immer sie - wie in road to darkness. Auf you tube. Eine Manga. In Art. Als Christina. Eine Premiere. All eyes on! Und hunderte Reporter. Die springen - wie Rumpelstilzchen persönlich.


Können Sie sich mal küssen! Kommt wie erwartet deren Aufforderung.

Nein! Dann kurze Pause bis zur zweiten Entrance. Darauf folgt ein Energy- Drink. Im Hintergrund Rocky; Rock- Remix: eyes of the gladiators. Doch ab und an läuft es eben nicht so trotzdem geht es manchmal nicht anders. Das Leben. Von wegen. Und Christina. Blond. (Riesen- ) Busen. (Riesen- ) Hintern. (Riesen- ) Lange Beine. (Riesen- ) Super- Star. (Riesen- ) Klar und (Riesen- ) deutlich höre ich - es: Cut-Up! Auch ihren bereits feststehenden (Riesen- ) Textteil. Big Brother. Part one. Der nur als Symptom der Psychose zu deuten ist - wish you were here - und aus einem tiefen Urgefühl zu kommen scheint; auf das sich die Mikrophone stürzen, schieben, drängeln, stoßen - rot und erigiert sind wie Affenpenisse im Zoo. Doch alles Lüge, Leute. LÜGE! Um Christina. 28 Jahre alt. Über ihren Selbstmord 2 Tage später auf dem Klo von Otto Lilienthal. Der die logische Folge eines dunklen, beunruhigenden Oeuvres ist. Und krank wie die Welt. In der der Tod menschlicher (ist) als das Leben. Und besser ist als laufend Katastrophen. Grausamkeiten. Kriege. Irgendwelche blöden Typen. Die von einer Angst machenden Politik getrieben sich als Krebse in fremde Körper speichern. Pflanzen vernichten. Tiere. Ozeane. Luft und Land. Den Planeten als Gesamtbild. Der sich lediglich in psychiatrischen Kliniken noch ertragen lässt. Genau wie (Riesen- ) Christina, die Millionen Jahre alt. - Ja. Das war sie. Und ich dann ohne Schutzschild im Transfer ins erzwungene Dasein, - mich der Betäubungspfeil der Schergen trifft. Während die Presse längst wieder über Vergewaltigungen, Drogen, Magersüchte und gescheiterte Politik berichtet. Über Kranke. Wie ihr seid. Die einwandfrei in einer kranken Welt leben und arbeiten müssen. Wo selbst denken verboten scheint. Irre, oder?



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram