das schönste an der sonne ist ihr strahlen... - SONNIGE REIMEREIEN II u. a. mit sonnenkönig, sonnenschirm & sonnenblumen

Sonett zum Thema Sonne

von  harzgebirgler


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das schönste an der sonne ist ihr strahlen
wenn sie nicht strahlte freute uns das nicht
es wäre dann sogar echt im globalen
maßstab mit uns schnell gänzlich aus und schicht

wir würden ohne sonnenstrahl’n erfrieren
die pflanzen gingen voll wie primeln ein
wohin dergleichen minusgrade führen
sieht man ganz klar am mond - nein mann dort sein

möchte bestimmt der härteste kaum wollen
charles bronson und john wayne die winkten ab
frau luna fing deshalb schon an zu schmollen

doch leben auf dem mond ist wie ein grab
sich selbst zu schaufeln in der größten wüste -
da ändert auch nichts dran frau lunas büste!...


*


zieht die sonne ihren hut
was sie sinkend gerne tut
und entblößt bei ihren scheitel
herrscht erst morgens wieder eitel
sonnenschein zumindest oft
worauf auch der mensch meist hofft...


*


komplett ward ihm einst das gebiss gezogen
wobei zudem sein unterkiefer brach
der „arzt“ riss währenddes noch ungelogen
den gaumen großteils raus – ein ungemach

was fraglos schwer den
sonnenkönig plagte
hat aber drob verloren wohl kein wort
weil weinerlichkeit ihm seit je misshagte
doch steckten fest oft nahrungsreste dort

die schied er nach und nach aus durch die nase
dann faulend schon und stinkend wie die pest
auch abführmittel sorgten stets für gase

und majestät hat sich nicht eingenässt
beim häuf'gen gang zum stuhl nein eingeschissen,
bandwurmgeplagt gar, wie wir heute wissen... 

https://www.deutschlandfunk.de/medizingeschichte-ich-stinke-also-bin-ich.709.de.html?dram:article_id=273392


*


was lampenschirme sind weiss ja wohl jeder
und was ein schirmherr ist vermutlich auch
manch lampenschirme waren gar aus leder
das ist heut’ aber nicht mehr so der brauch

der herr ist schutz für schirme allerwegen
da wird vom fallschirm gleichfalls nichts gesagt
es gibt zudem noch schirme gegen regen
und die sind vielerorts im herbst gefragt

wenn’s heiß ist kann man
sonnenschirme sehen
die schützen vor der sonne ihrer glut
um rettungsschirme tut’s beim euro gehen

und trotzdem geht es griechenland nicht gut -
das ging’ es wenn der schirmherr zaubern könnte
und aller welt von herzen wohlstand gönnte...


*


es kreist um die sonne der blaue planet
auf dem es beständig recht tödlich zugeht
mit krieg und mit terror mit hungersnot mord
die erde ein schlachthaus ein blutroter ort
das bläuliche wasser der meere und seen
es tüncht nur von fern das monströse geschehn
 
der menschliche will’n scheint ein abgrund ohn maß
und nimmt seinesgleichen in massen zum fraß
verbrämt wird das fressen mit ethikgered
das seltsamerweis nur im widerspruch steht
zu all diesem grauen das täglich geschieht
und kalt kalkulierend meist machtziele sieht
 
wen kümmert denn all unser selbstisches tun
selbst gott in den weiten des raums scheint zu ruhn
er läßt uns hübsch machen wir pflügen das feld
und pflügen schön unter die unschuld der welt
wir bilden den humus den dung für den sproß
den all dieses treiben im schoß schon verdroß
 
es wird einer kommen einst lang ist die zeit
die wege dorthin sie sind elend und weit
sie führen durch wüsten der seele ja längst
und weitaus verletzender als du es denkst
am ende wenn’s glückt und ein weiser erscheint
mag sich die not wenden wird zwist’ges geeint...



...”Ich trete vor einem zurück, der noch nicht da ist, und beuge mich, ein Jahrtausend i(h)m voraus, vor seinem Geiste.” Heinrich von Kleist


*


weil wunderbar die sonne schien
an pfingsten zog es sie und ihn
samt ihrem ziehsohn namens klaus
unwiderstehlich aus dem haus

auf die terrasse wo man saß
und mit genuß nicht eis nur aß
nein kuchen auch und kaffee trank
lange bevor die sonne sank



*


die sonne scheint doch ständig unterbrochen
von wolken denen voll an schauern liegt -
herr winter hat sich noch nicht ganz verkrochen
obwohl jung lenz die kurve langsam kriegt

karfreitag naht und ostern - freie tage
worüber sich der arbeitnehmer freut
und meister lampe peilt die wetterlage
der seinen traditionsjob oft bereut

angesichts von so wetterkapriolen:
hat keinen bock an ostern schnee zu seh'n
“herrn winter” schimpft er “soll der teufel holen

im grunde müßt' welt längst in blüte steh'n
würd' auch weit mehr zur auferstehung passen
wenn wir den festsinn mal beim schopfe fassen!”...


*


die sonne sie sprach voller glut jüngst zum land:
“ich bin wie du merkst für dich tierisch entbrannt!”
und brannte herunter auf wald und auf feld
toll was das zeug hielt so als gäb's dafür geld

das land sprach zu ihr: “ja du brennst echt nicht schlecht
doch etwas zurückhaltung wär' mir schon recht
denn wüste zu werden ist nicht was ich will!”
“lass' mich mal nur machen” sprach die “und halt' still!”


*


die sonne scheint, der sommer ist vergangen
und kehrt erst wieder leider nächstes jahr
dem wir entgegenseh'n sowohl mit bangen
als auch mit hoffnung da wohl ziemlich klar

daß uns corona weiterhin begleitet
doch dann vielleicht ein impfstoff existiert
und sich das virus nicht mehr so verbreitet
obwohl's sicher noch manch wen infiziert -

der herbst beginnt das laub aufs land zu häufen
bald sind viel bäume leergefegt und kahl
der'n zweige oft nach regenschauern träufen

kälter wird’s außerdem von mal zu mal
denn schließlich kommt im jahreslauf stets hinter
dem herben herbst meist noch ein herb'rer winter...



*


sommer sonne hitze schwüle
liebe die sich machtvoll regt
ungeahnte lustgefühle
herz das bebend schneller schlägt

kuß der von den lippen gleitet
wie ein boot vom strand ins meer
und im kopf dann wellen reitet
ohne surfbrett – ist nicht schwer...



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*


die sonne scheint, doch es ist kalt wie hulle -
ihr fehlt aus abstandsgründen leider kraft
uns einzuheizen quasi volle pulle
wie sie’s mit leichtigkeit im sommer schafft

ach dreißig grad und mehr - welch eine wonne
gebräunt die haut und lustvoller der blick
ja alles das macht bloß die liebe sonne
es bringt der lenz sie hoff’ ich bald zurück --

jetzt ist erst mal der nikolaus am kommen
der winter kommt und heiligabend naht
bald hat das jahr dann seinen hut genommen

und bald kommt wieder auch die zeit der saat
wo bauer rößlein anspannt und die erde
gespannt ist daß voll blüt’ erneut sie werde...



*


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"herbst" heißt das naive bild
und der herbsttag glänzt recht mild
um des bauern kleine welt
aber was ins auge fällt

ist ja doch sein erntegut
das der bauer schultern tut
sonnenblumen echte riesen
stehst wie’n wichtel fast vor diesen

bauers frau ist sie am schneiden
und bestimmt sind die zwei beiden
dankbar für der erde gaben
wovon kinder auch was haben...


DAS FRÜHSTÜCKSBRETTCHEN IST ECHT SO
KANN MAN KLAR SAGEN FARBENFROH
UND DAS MOTIV
IST TOLL NAIV
MIT DURCHAUS HOHEM KUNSTNIVEAU


ps
von
JOSIP LOJAN stammt das bild
der kennern längst als könner gilt
malt seit jeher in dieser art
wobei er nicht mit farbe(n) spart





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Kommentare zu diesem Text

Agnete (66)
(17.05.22, 18:37)
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 harzgebirgler meinte dazu am 18.05.22 um 07:36:
das muss bisweilen sein -
sogar bei sonnenschein! :) 

herzliche dankesgrüße
harzgebirgler
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