Lust auf Leben

Menschen werden meist sortiert nach Geschlecht, sexueller Orientierung, Beruf, vielleicht noch nach politischer Couleur  - wie oberflächlich ist das denn!
Viel relevanter für das Zusammenleben wäre meines Erachtens die Frage: Gibt es nicht jene Sorte Mitmenschen, die einen nur runterziehen?

Ich meine solche, die einfach der Stimmung abträglich sind. Solche, die schon vor der Feier wissen, dass sie nicht länger bleiben werden. Die keine Schwäche unkommentiert lassen können, zwanghaft kritisch. Die selber nie den ersten Schritt machen, weil sie lieber andere straucheln sehen. Solche, die verkniffen den Spaßvogel abschießen, aus sicherer Distanz, weil sie mit Nähe nicht umgehen können. Die den allzu Beliebten dann kleinmachen, weil ihnen Großartiges ja immer suspekt ist. Solche, die man meist verschlossen und freudlos erlebt - sie selber haben janoch nie jemanden zum Lachen gebracht. Geschweige inspiriert. Zu irgendetwas Lustvollem. Lust auf etwas ganz Verrücktes. Nein, haben sie nicht.

Aber ja, es gibt sie, diese negativ gepolten Mitmenschen, diese geborenen Pessimisten, verstockten Neinsager, pathologischen Spaßbremsen.
Und im Grunde müssen sie uns dankbar sein, uns, den unverdrossen Positiven, dass wir ihnen mit unserer Leichtigkeit so viel Anlass bieten, ihre traurige Disposition abzureagieren.
Ich schlage also vor, künftig in den Personalpapieren statt "Geschlecht" einfach den Punkt "Lust auf Leben"  einzutragen, mit einem Plus- oder Minuszeichen.