FOMO (Fear of missing out)

Lyrischer Prosatext zum Thema Alles und Nichts...

von  theatralisch

Verpassen, könnte ich verpassen
Nur ne Stunde zu früh, zu spät
Und mein Leben verlief komplett anders
Bunter, (mehr) Liebe, Geld, vor allem Spaß
Will ich, will ich jetzt sofort, denk ich noch
Wie im Fernsehen: Drei Filme gleichzeitig, die...
Unfair, stell ich missmutig fest
Und frag dann doch: Ist das unfair?
Bin mir nicht sicher, nie sicher, bei nichts
Bin ungeduldig, will mehr, von allem, immer sofort
Wenn ich nicht bekomm, was ich will
Ja, was ist dann, was macht das mit mir
Wirke ungehalten, traurig, denkzerfahren
Bin alles und nichts
Will zurück, wo ich einst hergekommen
Mutterschoß - so Kinski stellvertretend für Villon
In meinen Ohren noch ganz klar
Mein Trommelfell vibriert
Und dann der Rest, magisch
Ich steh unter Strom
Und denk noch, die Dunkelheit ist nur ein Name
Ein Name für etwas, das nicht existiert
Die Abwesenheit von Licht nämlich
Da seh ich raus und grelles Licht
Die ganze Stadt hell erleuchtet
Ich hoch oben über ihr
Seh alles deutlich vor mir
Auch was tief in mir verborgen
Will es hervorholen, hinstellen, betrachten, erklären
Will es neu gestalten und liebevoll behandeln
Es, es, es und dadurch mich, mich, mich
Will die Chance wahrnehmen
Wahrscheinlich die einzige für...
Immer

Und dann doch reset
Wegen fear of missing out



Anmerkung von theatralisch:

Ich wünschte, du würdest mich sehen. 
Und ich wüsste das dann. 
Das würde mir alles bedeuten.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (30.05.22, 09:41)
Ich dachte, FOMO heisst "Fear of missing moments"...?
Naja, "Fear of missing out" passt in der Tat besser ins Akronym.
Du kennst Kinski?

 theatralisch meinte dazu am 30.05.22 um 14:52:
Vermutlich ein Witz, der Kommentar. Rofl.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 30.05.22 um 17:10:
Kinski ist ein Witz?

 Judas schrieb daraufhin am 30.05.22 um 17:12:
@DR FOMO heißt in der Tat "fear of missing out", eine schnelle Google Suche hätte dir das beantwortet.
Haste wieder was gelernt, ist doch schön.
"Für die Angst, etwas zu verpassen, gibt es einen Namen: „Fear of missing out“ (kurz: FOMO). Im Cambrigde Dictionary wird der Begriff beschrieben als: „das unbehagliche Gefühl, dass man spannende Events verpassen könnte, an denen andere Leute teilnehmen, oft hervorgerufen durch Beiträge auf Social-Media-Kanälen“".

 Augustus (30.05.22, 09:58)
existenzielle Fragen, die sich auftun, führen zu den unendlichen Weiten der Zerrissenheit. 
Die Zeit und die in ihr unendlich vielen Möglichkeiten stehen dem Ungeborenen im Mutterschoß offen. 
Doch, sobald er das Licht erblickt, nehmen die Möglichkeiten ab. Die Unendlichkeit der Möglichkeiten nimmt rasant ab, schränkt sie gar fast zu nur noch einer Möglichkeit ein, für die wir uns entscheiden können. 

Bewusst und behutsam scheint das Ich voranzugehen, unbewusst zweifelt das Ich an dieser Vorgehensweise. 

Letztlich will es Alles wissen, Alles sehen und viel interessanter, Alles sein; dies scheint im Mutterschoß zu liegen, zumindest jener Zustand an der Startrampe, von der aus noch die unendlichen Möglichkeiten wie Sterne am Nachthimmel flimmern, ehe der Morgen anfängt zu dämmern. 

Salve

 theatralisch äußerte darauf am 30.05.22 um 14:53:
Salvete, vorausschauend.
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