Johann Josef Schork und Rosina Link

Dokumentation

von  Fridolin


Damit sind wir dann bei meiner Urgroßmutter, die Johann Josef Schork die Türe nach Amorbach öffnete und wahrscheinlich froh war, in ihm einen Beistand gegen den strengen Stiefvater zu haben. Die beiden bewohnten zuerst ein Haus am Marktplatz und bezogen dann irgendwann, möglicherweise nach dem Tod des Breitenbach (1885), das Haus in der Löhrstraße. Im AFB heißt es: Hausnummer 145. Sie machten daraus eine Schuhmacherei und später auch ein Schuhgeschäft. Anna Gaul wird hier wohl auch weiter ihren Platz gehabt haben, sie lebte bis 1908.

Nach und nach kommen sieben Kinder. Den Anfang macht, vier Monate nach der Hochzeit, der kleine Karl, der einmal Kaufmann werden wird, mit einem Laden schräg gegenüber. Es folgt ein Jahr später mein Großvater Josef, der in die Fußstapfen seines Vaters tritt und das Geschäft übernimmt.

Knapp zwei Jahre danach kommt Margarete zur Welt, die sich mit dem Malermeister Eduard Haas verbindet. Es dauert nun knapp vier Jahre, bis die zweite Tochter namens Anna Theresia erscheint, der nur 2 Lebensjahre beschieden sind. Bevor sie an Lungenentzündung stirbt, wird aber schon Anna Rosina geboren. Wie schon ihre Schwester Margarete wird sie bei der Fürstin dienen, und wie ihre Tante Greta wird sie nach München heiraten. Ganz zuletzt, 1900,wird noch ein Mädchen, Maria, zur Welt kommen, das nach 6 Monaten einem Brechdurchfall zum Opfer fällt.



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die junge Familie Johann Josef Schork, stehend hinten v.l. Karl, sein Vater und Margarete, 2. Reihe Otto, Josef und die Mutter, vorne Anna

Den Schluss der Geschwisterreihe macht deshalb eigentlich schon am 28.5.1893 Sohn Otto, der erste in der Familie, der zu akademischen Ehren gelangt (juristisches Staatsexamen (summa cum laude) in Würzburg 1914). Auch beim Militär macht er Karriere: „Als Offizier zog er 1914 ins Feld an die Westfront. Infolge hervorragender Tapferkeit wurde er mit dem eisernen Kreuz II: Klasse und dem bayerischen Verdienstorden mit Krone und Schwertern ausgezeichnet. Bei Kominis erhielt er einen Bauchschuß und lag im Lazarett Köln. Zum Leutnant befördert reihte er sich in das Ersatzbatallion des 8. Reserveregiments ein und kam in die Karpathen. Während eines freiwilligen Vorstoßes fiel er „heldenhaft“ bei Jesu-lei an der Paßstr. von Kirli-baba am 16.9.1916. Dort ruhen seine Gebeine.“

AWxzp307sl8iAAAAAElFTkSuQmCC Einige Jahre später im 1. Weltkrieg


S
eine Brüder Karl und Josef hatten mehr Glück. Beide waren ebenfalls Kriegsteilnehmer: Karl musste 1914 an die Westfront, wurde am Fuß verwundet. Zum Feldwebel befördert, kämpfte er weiter bis 1918.

Am 11.3.1915 kam der zu dieser Zeit schon gestandene Familienvater Josef an die Ostfront und kämpfte bei der Eroberung Warschaus 5 Wochen. Infolge Krankheit musste er zurück. Nach Genesung kam er nach Riga, wo er die Verfolgung der Rotgardisten in Weißrussland mitmachte. Nach dem Waffenstillstand wurde er an die Westfront verschoben und blieb dort bis zum Ende des Weltkriegs.

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  Mein Großvater Josef Schork als Soldat

Er hatte zu diesem Zeitpunkt längst seine eigene Familie begründet, nämlich 1908, und hatte schon 5 Kinder, das letzte war gerade drei Wochen alt. Vier weitere sollten noch kommen, kurz vor dem Ende des Kriegs und danach. Auch die Schwester Margarete hatte noch vor dem Krieg geheiratet; am 2.8.1910, zwei Jahre nach Josef. Karl dagegen, das älteste der fünf Geschwister, führte erst 1919 die Witwe Etzel zum Altar, die als Maria Schoppelrey im weit entfernten Laub bei Volkach geboren war. Auch Anna, die jüngste lebende Tochter, schließt ihre Ehe erst nach dem Krieg 1920.

Johann Josef hat den Krieg knapp überlebt; er starb am 16. Okt. 1919. Als Todesursache galt Herzwassersucht. Nach ihres Mannes Tod leitete Rosina das Geschäft bis 1923, und noch mit 70 Jahren reiste sie allein nach München. 1933 feierte sie gesund ihren 75.Geburtstag. Gestorben ist sie am 9.August 1938 3:30 nachts. (Arteriosklerose)

Hier schließt sich nun der Kreis.
Wie Josef und Anna miteinander lebten, hat meine Mutter in der

Geschichte der Kernfamilie 

beschrieben, und wer mag, kann hierhin zurückgehen.

Das folgende Foto zeigt die beiden, wie ich sie zuletzt erlebte.


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