Es hat geläutet

Sonett zum Thema Sehnsucht

von  GastIltis


Wenn du nicht magst: du kommst schon an die Reihe,

sollst klaglos suchend erst das Ende sehen

mit deinem Starrsinn, hörend leise Schreie,

du ahnst sie, und du willst dennoch nicht gehen.


Ein reich gedeckter Tisch kann dich nicht halten.

Der Ursprung alles Schönen wird dich holen.

Du kannst dich wehren, vieles noch gestalten,

und doch bist du dem Abschied anempfohlen.


Denn selbst, wenn bald die allerletzten Wonnen

kannst sichtbar schmachtend du mit Leben füllen,

es gibt nur eine und nicht viele Sonnen

und eine Sehnsucht, ohne sie zu stillen.


Nun denn: was je das Ende dir bedeutet,

es hat, auch wenn du es nicht hörst, geläutet.




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Tasso Tuwas, AlmaMarieSchneider, Taina, TrekanBelluvitsh, plotzn, Tula, tulpenrot, Didi.Costaire, AZU20.
Ruhe bitte!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(21.06.22, 06:27)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis meinte dazu am 21.06.22 um 19:26:
Hallo Taina,
astronomisch ist der Satz von mir natürlich nicht korrekt. Aber wenn man es auf Partnerschaften oder Lebenssituationen bezieht, kann man ihn schon hervorheben.
Danke und viele Grüße von Gil.
Taina (39) antwortete darauf am 21.06.22 um 19:30:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TrekanBelluvitsh (21.06.22, 14:28)
Am Anfang steht kein Läuten. Zumindest mich hat niemand geweckt und gefragt, ob ich geboren werden wollte. Ich wurde nur geweckt.

 GastIltis schrieb daraufhin am 21.06.22 um 19:40:
Hallo Trekan,
das mit dem Läuten ist so eine Sache. In Halle an der Saale hatte ich zeitweilig mal ein Quartier in den Franckeschen Stiftungen. Dort hatte eine Glocke stündlich geläutet, u.a. auch zu 7 Uhr, was einem das Aufstehen zum Schulbeginn erleichterte. Da wir nicht an jedem WE nach Hause fuhren, schreckte ich an einem Sonntag plötzlich beim Läuten im Glauben hoch, den Schulbeginn verpassen zu können. Teils zum Ärger und teils zur Erheiterung meiner Zimmerkollegen. Also: Aufpassen zum Beginn ist nur im eigenen Interesse von Nutzen.
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 TrekanBelluvitsh äußerte darauf am 22.06.22 um 03:04:
Hätte bei mir nix genutzt. In meiner Jugend hatten wir einen Austauschschüler aus England bei uns. Der schlief bei mir im Zimmer. In einer Nacht hat er auf den Boden gekotzt. Meine Eltern haben sich dann um ihn gekümmert. Ich habe seelig weitergeratzt.

 plotzn (21.06.22, 15:27)
Servus Gil,

ein höflicher Sensenmann, der vorher noch klingelt und sich nicht von hinten anschleicht und auf die Schulter tippt.

Genießen wir die eine Sonne, solange sie noch erträglich scheint und keine Koalition mit dem Gevatter eingeht...

Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis ergänzte dazu am 21.06.22 um 19:50:
Richtig, lieber Stefan, doch:

was nützt die Rundum-Wachsamkeit?
Er kommt doch nicht im eignen Kleid.
Vielleicht als Scharlatan, als Frau,
wer weiß es vorher so genau?

Als Letztere und in der Sonne?
Wenn ja, dann möglichst nicht als Nonne!

Danke und sei vielmals gegrüßt vom lebensfrohen Gil.
Taina (39) meinte dazu am 21.06.22 um 20:14:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire (21.06.22, 17:40)
Fein beschrieben, Gil, obwohl ich ja glaube, dass LyrDu Bescheid weiß und nur die anderen Leute das Läuten nicht hören und mehr oder weniger überrascht werden.

Liebe Grüße,
Dirk

 GastIltis meinte dazu am 21.06.22 um 20:04:
Danke Dirk,
Bescheid zu wissen ist eine Größenordnung, an die man sich halten kann. Dazu kommen noch viel mehr Dinge, z.B. die Mitmenschen, die nicht guten Willens sind. Und je höher sie in der Hierarchie angebunden sind, desto wichtiger nehmen sie sich und ihre Interessen im Glauben, es wären die Interessen aller. Da ist Freund Hein noch verhältnismäßig neutral einzuordnen; er trägt für das Elend der Welt keine Schuld.
Viele herzliche Grüße von Gil.

 TassoTuwas (24.06.22, 09:49)
Hallo Gil, da fällt mir doch sofort der großartige Eugen Roth ein:
"Es kommen immer ungelegen
der Gläubiger, der Tod, der Regen"

Aber zwischendurch gibt es auch was zu Lachen. LG TT

 GastIltis meinte dazu am 26.06.22 um 20:29:
Danke Tasso,
gut finde ich, dass es darüber hinaus noch den gibt, der etwas hinterher hinkt. Namen nenne ich selbstverständlich nicht. Je später die Gäste, desto schöner der Abend.
Danke und sei fröhlich gegrüßt von Gil.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram