Ansprache: Schuld und Sühne

Ansprache

von  KopfEB

Der Bus hielt an auf dem grauen, leeren Parkplatz und viele der Kinder wollten aufstehen, um sich diesem Schulausflug ins Museum zu stellen, als ihr Lehrer über die Sprechanlage um Gehör bat.



Setzt euch! Setzt euch bitte noch einmal und seid kurz ruhig. Hört mir zu.

Bevor wir jetzt in di
e Gedenkstätte gehen, möchte ich euch noch etwas mit auf den Weg geben, das mir sehr wichtig ist.

Die Gräuel und das Leid, von dem ihr gleich nicht nur erfahren werdet, sondern das ihr hier sehen und spüren könnt, wurde von unseren Vorfahren begangen. Nicht von euch und ihr seid nicht eure Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern, euch trifft keine Schuld für irgendetwas, dessen ihr gleich Zeuge werden müsst.

Aber ebenso, wie wir ein Ergebnis, eine Konsequenz des Lebens unser Vorfahren sind, so ist es auch dieses Leid. Und das macht all diese Qual, all dieses Leid zu unseren Verwandten.

Und ebenso, wie wir zwar keine Schuld tragen, an den Fehlern unserer Eltern, unserer Brüder und Schwestern, so tragen wir doch eine Verantwortung dafür.
Sie zu reparieren, wenn wir können, und alles dafür zu tun, dass sie nie wieder geschehen.
Dieses Leid dort drinnen ist ein Teil unserer Familie und wir dürfen dies nicht übersehen oder vergessen. Niemals.

Stattdessen müssen wir unser Leben in diesem Schatten führen und Alles tun, was wir können, um ihm zu entwachsen und Nichts, um ihm zu entgehen.“



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Kommentare zu diesem Text


 Hobbes (21.07.22, 20:25)
Guten Tag KopfEB,

Sehr sehr Gut geschrieben!

Bester Gruß

Peter

 KopfEB meinte dazu am 21.07.22 um 20:28:
Vielen Dank!
Ich bastel  gerade noch ein bisschen an den Absätzen rum, aber es gefällt mir als Vorbereitung für meinen nächsten Ausflug in die KZ-Gedenkstätte auch schon recht gut.

 Hobbes antwortete darauf am 21.07.22 um 20:40:
Guten Tag KopfEB,

Talent ist da, Übung auch!

Stürme die Literatur Welt!

Bester Gruß

Peter

 KopfEB schrieb daraufhin am 21.07.22 um 21:30:
:D
Immer wenn ich dazu ansetze, längere und daher eher vermarktbare Texte zu verfassen komme ich nicht über zwei Wochen und 10-20 Seiten hinaus... Ich sitze gerade wieder an einem historischen Roman, der im Ostfriesland zu Zeiten von Graf Edzard spielen soll, aber der steckt jetzt schon seit Wochen im Wald vor dem entscheidenden nächsten Wendepunkt fest.

Und der Markt für Kurzgeschichten und Prosa ist doch eher überschaubar, Job und Familie füllen mein Leben mit genug Arbeit und Sinn, das wird wohl eher nichts mehr werden in diesem Dasein.

Also und Aber geniessen wir doch einfach die wundervollen Früchte, die das Internet uns Hobby-LeseundSchreib-Connoisseuren beschert. ;)

P.S.: Aber vielen Dank für deine Aufforderung, sie ist absolut positiv als Aufmunterung angekommen!

 Hobbes äußerte darauf am 21.07.22 um 21:36:
Guten Tag KopfEB,

Alles zu seiner Zeit, das kommt schon alles!

Und jeder nach seinem Glück!

Gruß

Peter

 KopfEB ergänzte dazu am 27.07.22 um 17:09:
Kurzes Update mit erneuter Danksagung: Dein Anstupsen hat geholfen, mittlerweile sind die Protagonisten meines Romans aus dem Wald heraus und bereits durch zwei Städte hindurch und wieder zu Hause angekommen. :) Es hat sich sogar ein unerwarteter neuer Handlungsstrang aufgetan und es macht gerade wieder sehr viel Freude, daran zu schreiben. Darum nochmals Vielen Dank für deine Aufmunterung!

 Hobbes meinte dazu am 27.07.22 um 17:42:
Guten Tag Kopf EB,

Sehr gut gemacht!

Aber lass dir nur Zeit in der Literatur!

Schnelligkeit wird da bestraft!

Bester Gruß

Peter

 KopfEB meinte dazu am 27.07.22 um 17:58:
Das hab ich vor, aber wenn es einmal fließt, soll kein Tropfen neben der Schüssel landen. ;)

Ich bin jetzt in Kapitel 5 und muss den unerwarteten aber sehr interessanten neuen Protagonisten und den aktuellen Hauptcharakter eine Schachpartie von Befragung führen lassen und es erfüllt mich, wie schön die Puzzleteile wie von alleine zusamenfallen. Es macht einfach Freude gerade. :D
Und vor allem dafür spreche ich dir auch meinen Dank aus. Was daraus wird und ob überhaupt, wird sich zeigen. Darauf kommt es mir eigentlich nie an, auch wenn es natürlich sehr schön wäre, tatsächlich mal ein umfassenderes Werk zu beenden.

Antwort geändert am 27.07.2022 um 18:43 Uhr
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