Ode auf die personifizierte Romantik

Ode zum Thema Betrachtung

von  EkkehartMittelberg

Du anmutiger weiblicher Kobold

verkörpertest die Ideale der Romantik in deiner Person.

Durch Geburt und Heirat dem Adel verhaftet liebtest du die Volkskunst

und halfst bei der Sammlung solcher Texte,

du schätztest Briefe als persönliche Ausdrucksform,

du übtest dich in mehreren Künsten,

du warst immer auf der Suche,

vor allem in Begegnungen mit berühmten Künstlern,

du dachtest demokratisch, aber wolltest einen volksverbundenen König.

In einem Punkte warst du jedoch in dieser Epoche einmalig:

Du legtest das Schicksal der Ärmsten dem König ans Herz.


Du warst nicht klassisch schön,

doch mit deinen großen ungewöhnlich braunen Augen

und deinen extravaganten Gesichtszügen

eine Erscheinung, die man nicht vergisst.

Manche vermuteten, dass du die berühmtesten Zeitgenossen aufsuchtest,

um dich in ihrem Glanze selbst zu sonnen.

Doch wärest du wirklich so eitel gewesen,

hättest du nach dem Bruch mit Goethe und mehrfachen Zurückweisungen 

dem Olympier gezürnt und nicht hingebungsvoll an seinem Denkmal gearbeitet.


Du schriebst einige schöne Gedichte,

sowie “Goethes Briefwechsel mit einem Kinde“ und „Die Günderode“,

aber ein großes literarisches Werk hast du nicht vollendet.

Dein Leben selbst war ein Kunstwerk der Romantik,

immer in Bewegung und nach neuen Wundern suchend.



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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (23.07.22, 12:18)
hallo ekki,
du brichst hier für BETTINE eine lanze
und sie erscheint so in gerechtem glanze
denn einstmals schieden sich an ihr die geister -
einem schien sie verrückt gar, goethe heißt der.
lg
henning
ps
hier von mir:
"sie lebte in berlin einst 'in den zelten'"...
(https://keinverlag.de/452598.text)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.07.22 um 14:36:
Vielen Dank, Henning.

erstaunlich, dass Bettina  Goethe die Treue hielt. obwohl er sie seiner Frau Christiane zuliebe gesellschaftlich schnitt.

LG
Ekki
Taina (39)
(24.07.22, 09:46)
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 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 24.07.22 um 10:05:
Vielen Dank, Taina, ich kenne den Grund auch nicht und spekuliere jetzt: Typisch für die Romantik war die Pflege von Ausdrucksformen, die mündlich weiter gegeben werden, zum Beispiel Märchen, Sagen, Volkslieder: Der Mund als das Werkzeug der Dichtung?
Taina (39) schrieb daraufhin am 24.07.22 um 12:20:
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 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 25.07.22 um 18:10:
Möglicherweise hat sich die Namensforschung damit beschäftigt. Oder naheliegend, dass jemand in der Brentano-Gesellschaft dieser Frage nachgegangen ist.
Es gibt bei Bettina noch eine andere Möglichkeit der Erklärung: Sie war verspielt. Vielleicht war es eine Laune, die sie für interessant hielt.
Agnete (66)
(24.07.22, 19:06)
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 TassoTuwas (29.07.22, 11:02)
Hallo Ekki,

das zu erraten wäre ohne den Wink mit dem Zaunpfahl nicht einfach gewesen. Tatsache ist, die Frauen dieser Zeit hatten es schwer (oder es wurden ihnen schwer gemacht) aus dem Hintergrund zu treten.
Bettina wird's dir danken!

Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 02.08.22 um 19:22:
Vielen Dank, Tasso, in der Einschätzung der  Möglichkeiten von Frauen damals stimmen wir überein.

Herzliche Grüße
Ekki
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