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Dokumentation zum Thema Abrechnung

von  alter79

Manche Handlungen gehen nach Pareto auf sechs verschiedene Klassen von Residuen zurück: and this is what we do. Glück zählt man nicht dazu. Nicht M. Denn M. ist Despot. Psychopath, dem die Uhr anders tickt. Der handelt, wenn ihm die Situation unheimlich erscheint. Und M. meint damit UNSERE Situation; - sollte auch nur einer von uns annähernd so was wie Glücklichsein empfinden. Rote Flecken auf den Wangen, zum Beispiel, kommen ihm da schon verdächtig vor. Dann reagiert er sofort. Wie bei Herbert. Denn Herbert hat welche. Feuerrot. Bis zum Hals. Dazu dunkelrote Ohren. - Mein lieber M.! Zudem war Herbert in den 70ern ein bekannter Politiker. Was die Sache nicht besser macht. Weil M. Politiker wütender als wütend werden lässt. Solche Angesichte wie jetzt Herbert. Dessen rote Omme M. zu Tabula rasa treibt. Als wäre er Kopf voran aus der anstaltseigenen Holzachterbahn gestürzt. Ein Teil, dass er ’seine Bekloppten’ vor 15 Jahren aus Zündholz bauen ließ, um damit im Buch der Rekorde zu stehen. Einen Todesfall soll es dabei auch gegeben haben. Einen Vergiftungsfall. M. meint er könne sich nicht erinnern dass jemand die Phosphorköpfe von den Streichhölzern beißen musste um die runterzuschlucken. M. hält das für eine schäbige Verleumdung mit dem Ziel, ihm den Rekord streitig zu machen. Und nun noch Herbert. Rot wie ein von der Sonne durchglühtes Buchenlaubblatt, das der Wind über den Friedhof der Klapse peitscht. Und so voller Glück. Und keiner weiß woher. Zudem die Reifen seines Rollstuhls laufend im modrigen Boden versinken. Seine Lippen vor Anstrengung das Teil vorwärts zu bewegen lila glänzen. Fleckig sind. Die Haut blass scheint. Die Augen unter der dunklen Sonnenbrille trüb. Sein Atem schnell, rasend. Japsend schon. Eine Herzschwäche anzeigend. Einen akuten Sauerstoffmangel. Eine Erstickung. Eventuell dem Schal geschuldet, der sich in einer Speiche des Rollstuhls verfangen hat. Herbert aber nichts davon merkt, - weiter rollt. Weiter. Rollt. Nur weg! Wie in Nizza einst Isadora Duncan. Die sich bei der Anfahrt ihres Sportwagens das Genick brach, weil ihr roter Seidenschal sich in den Speichen des Karren verfangen hatte. Nun. Bei Herbert ist der Schal nicht aus Seide, sondern Lumpen. Höchstens Mohair. Und bei der Duncan war es kein Bugatti, wie man bis heute sagt. Nein. Es handelte sich um einen Amilcar CGGS. Genau mit einem solchen Sportwagen verunglückte 1925 in Le Mans Maurice Mestevier tödlich. Wovon M. aber nichts weiß. Und wenn schon – der Ignorant. Denn der befiehlt mit sich überschlagender Stimme „Lassen Sie das!“ Als jemand Herbert zur Hilfe eilen will. „Hören Sie nicht: LASSEN SIE DAS! Sonst werden sie mich kennen lernen!“ Und M. Herbert somit an seinen mittlerweile knallroten Apfelbacken krepieren lässt. Weil er dessen Wangenrot für Glück hält. Glück! Und nicht für den vom Körper befreiten heiligen Geist; Herberts atemlose Ode an Leib und Seele. Ja. Das war es dann mit ihm. Dem Herbertchen. Ehemalig Politiker. 67 Jahre alt. Anonymer Autist mit Anspruch. Elend gestorben im Garten vor dem Haus der von Gottchen gesegneten.

 
„Denkt daran, Männer, was vergeht wächst nach!“ Ruft M. Läuft bei der Grabrede am Südtor zu Höchstform auf. Und ich sehe tatsächlich ein halbes Dutzend der Kretins zu solchem Schwachsinn nicken wie bescheuert. 

Ja. Es ist fast wie draußen. Bei der großen verarsche auf dem Marktplatz. Wenn besoffene vom #Glück-wollen Wahlreden halten.


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