Kaltes klares Wasser

Lyrischer Prosatext zum Thema Abgrund

von  theatralisch

"Fall nicht!", sagen sie, die sie es wissen müssen, denn sie sind noch nie gefallen.

Wohin kann einer fallen? Um? Ins Bett? Hin? Runter? Aus allen Wolken?

Wegen was kann einer fallen? Äußere Einwirkung? Unachtsamkeit? Müdigkeit? Substanzen? Barrieren? Schwerkraft?

Manchmal bin ich vom (hohen) Ross gefallen. Aber als geübter Reiter bin ich trotzdem einigermaßen sicher gefallen.

Und selten bin ich aus allen Wolken gefallen, weil ich es beherrsche, dann gleich weiterzuträumen.

Öfter war also sowas wie die Schwerkraft schuld an diesen Stürzen. Nie waren die Stürze höher als ich selbst. Ein Glück!

Glück ist, wenn kein Unglück ist. Denn Unglück ist, wenn kein Glück ist. An solchen Tagen will ich einfach durch(-): Fahren (nach Italien), drehen (wegen Fußball), gehen mit den Pferden (wegen der hübschen Pferde), sein (weil das am einfachsten ist).

Was sind wir für welche?
Was macht das mit uns?
Wann / Warum gehen wir vorwärts? Und warum rückwärts?
Was machen die Stürze mit uns?
Mit wem können wir fallen? Nur mit den Wolken aus den selbigen?
Was ist los?

Es ist los. Etwas, viel oder nichts. Die Texte oft inhaltslos, drehen sich um sich selbst. Sind zu Meta. Und Meta ist eigentlich unnötig. Weil drüber nicht "dort" ist.

Dort. Mund. Dortdortmund. Ne, Quatsch. Dort eben. In den Bergseen. Kaltes klares Wasser. 1983. 2022. Genau jetzt. Oder später. Und irgendwann.




Anmerkung von theatralisch:

Sturzgeburt.

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