Think different!

Anekdote zum Thema Lebenseinstellung

von  Graeculus

Beim Einkaufen im Supermarkt traf ich vor mir an der Kasse auf einen älteren Mann, an dem mir ein T-Shirt auffiel: „Think different!“ stand am oberen Rand, darunter waren Reihen von kleinen Autos in grauer Farbe abgebildet, aus denen ein einzelnes leuchtend gelbes Fahrrad hervorstach.

 

Ich sprach ihn freundlich und lobend darauf an, und er freute sich ersichtlich über das Kompliment.

 

Dann trug er seine Einkäufe nach draußen und stieg in sein Auto.



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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (12.08.22, 15:04)
Wahrscheinlich bist du mit dem E-Roller hinterhergedüst, um ihm deine Enttäuschung mitzuteilen, ... oder wie?

 Graeculus meinte dazu am 12.08.22 um 15:36:
Das Enttäuschtsein habe ich mir weitgehend abgewöhnt, es verbittert nur. Und als er schließlich losgefahren ist, befand ich mich schon auf dem Fahrrad Richtung Zuhause.
Aber das T-Shirt hatte etwas.

 LotharAtzert antwortete darauf am 12.08.22 um 15:54:
ohjeh, mir fiel grad ein, ich hatte mit ca.15 Jahren ein Pullover, da stand auf einer bescheuert dreinblickenden männlichen Gestalt: "of all my Relations I like Sex best" Zum Glück wars nach der dritten Wäsche verblaßt. Also der Schriftzug.

Danach nie wieder einer.

Antwort geändert am 12.08.2022 um 15:54 Uhr

 Graeculus schrieb daraufhin am 12.08.22 um 17:22:
T-Shirts oder Pullover mit Spruch sind auch mein Fall nicht. Schon gar nicht mit Werbe-Logo.

Und schon wieder sind wir uns einig!

Vor drei oder vier Tagen wurde auf arte "Bhagwan - Die Deutschen und der Guru" gezeigt, hast Du möglicherweise gesehen. Da wurden viele Erinnerungen bei mir wach. Die Kette mit dem Bild des Meisters um den Hals ... mich schauderte. Auch dies eine Herde. Und dann diese Sheila!

 LotharAtzert äußerte darauf am 12.08.22 um 20:38:
Jaja. Bhagwan hab ich dieses mal nicht gesehen, aber das wird ja periodisch immer wieder ausgestrahlt. Furchtbar. Und es gab nicht wenige Überläufer. Einer kam vom "Aktionist" und Kinderschänder Otto Muehl aus Österreich zum Osho und danach war er in Köln als Buddhist. Es gibt nichts, was es nicht gibt.

 Graeculus ergänzte dazu am 12.08.22 um 21:39:
In Köln, aha. Köln spielte in dem Film eine große Rolle, insofern viele noch heute lebende Zeitzeugen aus der dortigen Gemeinschaft stammten.
Mit Buddhismus hat das ja reinweg gar nichts zu tun.

Ich habe versucht, mir Oshos "Charisma" bewußt zu machen (er muß dergleichen ja gehabt haben) - aber es hat sich mir nicht eröffnet.

In den 80er Jahren habe ich einige seiner Jünger in Wuppertal kennengelernt. Das muß ein Zentrum gewesen sein, wurde jedoch in dem Film nicht erwähnt.

 LotharAtzert meinte dazu am 12.08.22 um 21:55:
Du willst halt nichts von den Sternen wissen: Schütze war Bhagwan, wie Johannes Heesters, die sind so herrlich theatralisch.
Und diese Sheila ist meines Wissens nach heut Leiterin eines Altenheims in der Schweiz.

 Graeculus meinte dazu am 12.08.22 um 22:02:
Du meinst: er hat den Erleuchteten gespielt?
Meiner Frau ist bei dem Film aufgefallen, daß er nie mit den Augen blinzelte, sondern buchstäblich ununterbrochen sanft und freundlich dreinschaute. Das muß man erstmal schaffen. Oder kann man das lernen, nicht zu blinzeln?

 LotharAtzert meinte dazu am 13.08.22 um 09:13:
Gegen Blinzeln helfen auch Belladonna-Augentropfen. Sie verleihen dem Auge einen fast überirdischen Glanz. Den ich kannte, der das aus Kalkül machte, war lustigerweise auch Schütze.
Aber nichts gegen Schützen. Der über jeden Zweifel erhabene Dzogchenmeister Namkhai Norbu war auch ein solcher.

Inwieweit Osho nur den Erleuchteten spielte, vermag ich nicht zu sagen, bin ihm nie persönlich begegnet.

 Graeculus meinte dazu am 13.08.22 um 16:01:
Belladonna-Augentropfen - das kann die Lösung des Rätsels sein.

Begegnet bin auch ich dem Bhagwan natürlich nie, habe aber mal in seiner "Bibel" gelesen.
Damals dachte ich: Hier kann man die Entstehung einer neuen Religion beobachten, d.h. das Aufkommen einer neuen Antwort auf die alten Fragen bzw. Probleme, die zu Religionen führen, insbesondere die des Leidens und Sterbens.
Taina (39)
(12.08.22, 15:14)
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 Graeculus meinte dazu am 12.08.22 um 15:38:
(Abbildung nur als Privatkommentar einsehbar)

Ich erinnere mich an: "Dicke Kinder sind schwer zu kidnappen." Der Träger paßte dazu.
Taina (39) meinte dazu am 12.08.22 um 15:49:
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 Graeculus meinte dazu am 12.08.22 um 17:24:
An meiner letzten Schule hatten wir einen Physiklehrer, der fast immer T-Shirts mit physikalischen oder mathematischen Formeln trug - ohne jeden witzigen Kommentar, wie bei Deinem Beispiel.
In einem Gespräch über Emotionen sagte er: "Kann man das nicht auch wissenschaftlich ausdrücken?"

Gibt es schon eine Kulturgeschichte des T-Shirts?
Taina (39) meinte dazu am 12.08.22 um 17:41:
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 Graeculus meinte dazu am 12.08.22 um 21:40:
Jedenfalls steckt in der T-Shirt-Produktion einiges an witziger Phantasie. Nur fallen mir leider keine weiteren Beispiele ein - zu heiß wohl.

 eiskimo (12.08.22, 15:26)
Und? Wars ein SUV?

 Graeculus meinte dazu am 12.08.22 um 15:39:
Das hätte noch gefehlt. Nein, wenigstens ein Kleinwagen.
Als Fahrradfahrer kennst Du die Probleme beim Einkaufen; das muß man ihm immerhin zugute halten.

 eiskimo meinte dazu am 12.08.22 um 16:13:
Okay, aber das Argument mit den schweren Sprudelkisten entfällt. Da gibt es Sodamaschinen, und der Rest passt meist auch auf ein gut ausgestattetes Fahrrad.

 Graeculus meinte dazu am 12.08.22 um 17:27:
Da läufst Du bei mir offene Türen ein, inkl. Sodastream. Ich komme mit dem Fahrrad aus; da es hier merklich bergiger ist als in Köln und sogar noch bergiger als im Bergischen Land, benötige ich allerdings ein E-Motörchen.

(Hab nichtmal einen Führerschein.)

 eiskimo meinte dazu am 12.08.22 um 21:48:
Der Kandidat hat 10 Punkte!
Sehr sympathisch, und mit allem gesegnet, was fit hält.
Ich habe mir heute 2 x 25 km gegönnt, um auf einen schönen Wochenmarkt zu kommen. Noch schaffe ich es mit einem guten Trekkingrad. Es ist hier im Umland von Autun auch nicht ganz so bergig.

 Graeculus meinte dazu am 12.08.22 um 21:55:
Ah, Du bist ja meistens (oder zumindest sehr häufig) in la France.
Das erinnert mich an spektakuläre Fahrradtouren.
Einmal kamen wir in Marseille an und hatten an der Stadtgrenze noch eine Stunde Zeit, um in der uns völlig unbekannten Stadt rechtzeitig auf die Fähre nach Korsika zu kommen. Die zahlreichen Prostituierten am Straßenrand haben wir ignoriert und sind gefahren nach dem Prinzip: immer abwärts, dann müssen wir zumindest an die Küste kommen.
Die Fähre haben wir erreicht.

Frankreich hat phantastische Schönheiten zu bieten. Womit ich jetzt nicht die Prostituierten von Marseille meine. Camargue ...

 EkkehartMittelberg (12.08.22, 17:47)
Hallo Graeculus,

dies ist ein schönes Beispiel für die Unterscheidung von Pessimisten und Optimisten. Der Pessimist denkt: "Typisch inkonsequent" und ärgert sich darüber.
Der Optimist denkt. Er hat den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht.  An einem guten Tag wird er das Fahrrad nehmen.

 Graeculus meinte dazu am 12.08.22 um 21:42:
Das ist wahr! Hoffen wir, daß der Optimist zumindest in diesem Falle recht behält. Ganz ohne eigenes Fahrrad wäre ein solches T-Shirt dann doch schon arg.
(Oder hat es ihm seine Frau geschenkt, damit er mal mehr für seine Fitness tut?)

Antwort geändert am 12.08.2022 um 21:42 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 13.08.22 um 16:02:
Über Deine Unterscheidung einer optimistischen und einer pessimistischen Reaktion habe ich noch nachgedacht; sie ist gut!

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.08.22 um 12:12:
Danke, das freut mich.

 Graeculus meinte dazu am 14.08.22 um 16:46:
Da habe ich mich selbst bei einem voreingenommenen Pessimismus ertappt.
Agnete (66)
(12.08.22, 18:21)
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 Graeculus meinte dazu am 12.08.22 um 21:44:
Die kann man sich auch nach Wunsch herstellen lassen, stimmt.
Ich hoffe, daß Deines damals ein Erfolg war, d.h. Leute neugierig auf diese "some parts" gemacht hat.

 TassoTuwas (12.08.22, 19:03)
Unsere Altvorderen hatten so kluge Sprüche wie:
"Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben!"
:) !

 LotharAtzert meinte dazu am 12.08.22 um 20:41:
Steter Tropfen höhlt den Steiß ... oder so.

 Hobbes meinte dazu am 12.08.22 um 21:24:
Guten Tag Graeculus,

Sehr gut geschrieben!

Gruß

Peter

 Graeculus meinte dazu am 12.08.22 um 21:47:
Unseren Altvorderen fehlte es ganz offensichtlich an Witz ... wie: "Morgen fange ich mit Lernen an" oder "Gott schuf die Neugier und nannte sie MUTTER" oder "Holt Greenpeace, ich muß zurück ins Meer".

 Graeculus meinte dazu am 12.08.22 um 21:48:
Guten Tag, Peter. Danke für Deine Anerkennung.
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