Himmelblau in Wellen

Gedicht zum Thema Hoffnung/Hoffnungslosigkeit

von  fritz

In der Zeltmuschel

deren Blau versucht

dem Meer zu schmeicheln

Windspurend Schatten, wellengeahmt

nur, ohne Nur

Plastik ist die Schöpfung auch

 

Sandkornmuster kitzeln das Chaos

das überall ist

doch nirgends zu bleiben

Schiffe in der Ferne

werfen die Netze

fangen nur Fische

 

Du, Nix oder Mensch

Fragst mich, ob der Friede

eher Ordnung oder spätes Chaos sei

 

Ich weiß, es wäre mehr von ihm

wenn kein Mensch gefangen

Kein Hagel der Hagel von Bomben wär

Kein Pfeil träfe tödlich ein Herz

Kein Finger mehr drückt eine Kehle zu

 

Leben erwachte auch dann

zu vergehen
Keines verginge mehr ohne Sinn

 

Geschossen allein der Geschichte Pfeil

ins Offne, ins Hoffne, frei fällt die Feder

Gespannet allein noch die Sehne dem Klang

eines Schönen, das tief ohne Falsch, ohne Bös.

 

Die Beine sollen zu klemmender Flosse

verwachsen mir, wenn dies noch zu kindlich

geträumt – ich reiße die engenden Netze

auf, mit pulsaderreißenden Zähnen, dann stumpf.

 

Fein aber, fein bleibt mein Singen.

 

Man hebe mich an einem Ohr herauf

Das nichts mehr verkünde, da alles verströmt

Ein Himmelblau in Wellen.

 



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (15.08.22, 07:48)
Ganz wunderbar in Rhythmus, Sprache und Form.
Und für mich eine echte Überraschung in der Dürre des Sommers ...

:) <3
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