Warum gilt unser Interesse was oder jemandem?

Text zum Thema Lebensbetrachtung

von  theatralisch

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Meistens ist die Motivation extrinsisch. Aber so schnell lässt sich das nicht mal abtun.
Extrinsisch - intrinsisch: Das ist alles ein wenig diffiziler. Ich habe dies schon in der ein oder anderen Forschungsarbeit verwurstet, die ich im Rahmen meines Pädagogik- / Bildungswissenschaftenstudiums geschrieben habe.

Und na klar: Die "vom Fach" sind mutmaßlich oft die mit der größten Affinität für alles Extrinsische - auf Andere Bezogene. Selbst meine Träume handeln davon.

Arbeiten, das konnte ich mir während meines Studiums nie vorstellen. Teil von etwas sein, echte und nachhaltige Leistung erbringen. Eben wegen der fehlenden intrinsischen Motivation. Motivation ist bei mir nur dann da, wenn ich die Geschichte dazu im Kontext meiner Drehbücher erlebe. In anderen Worten: Nur wenn mir ein Drehbuch gefällt, will ich raus ausm Bett, was tun. So wie damals schon, im Kindergarten, als mich meine Mutter mit folgenden Worten weckte: "Der Johannes ist auch schon da." Nur das, wirklich nur das machte was mit mir, mit meinem Gemüt.

Oh ja, das ist schädlich und führt zu einer signifikanten Lebensverkürzung. Und was lässt sich dagegen tun? Ich könnte jetzt Geschichten erzählen, die sich um Entwickler des Motivational Interviewing drehen, vom Change Moment / Talk usw. Und auf einige Menschen mag das durchaus zutreffen - die kapieren irgendwann: Was hab ich davon, Andere...
Doch die Wahrheit ist, dass es im Grunde keine Wahrheit gibt, keine echten Erfolge.

Wir wollen teilen: Erlebnisse. Ob virtuell oder real. Mit Menschen, die wir spiegeln wollen, gar müssen. Erst mal mit unseren Eltern. Wenn die aber kein Interesse zeigen, hinterlässt das schon irgendwas in uns: Warum? Diese Frage zieht sich schließlich durchs Leben und was wir auch anstellen, welche Erfolge wir erzielen: Warum?

Letztlich ist es bitter und erklärt vermutlich das ein oder andere Schriftstellerdasein. Doch was, wenn einer, der so drauf ist, nichts so wirklich zu können glaubt? Wenn er denn raus will, muss, es aber nicht funktioniert?

Das sind dann solche Menschen, die auf der Bedürfnispyramide alle Phasen überspringen und denen es nicht einmal mehr um Selbstverwirklichung geht. Also pathologisch? Ich sag ja: Nein. Pathologisch ist, wenn ich wirklich gemein bin und mich nicht nur in irgendjemandes Deckmantel hülle.

Doch mich liest kaum einer, mir hört kaum einer zu. Also ist es mit so einer Hypothese weit hergeholt. Schätze ich. Kann ich nur schätzen. Nichts für ungut also.



Anmerkung von theatralisch:

OK. Ich weiß das nun nicht zu beantworten. Entschuldigung. Für alles.

Oder doch:

Ich habe es gestern ganz drastisch gemerkt. Alles zog an mir vorbei, was mal war und blieb über mir hängen in einer dunklen schweren Gewitterwolke, Cumulonimbus. Nichts Ungewöhnliches, Pathologisches, wie gesagt. Aber eben eine Erkenntnis: Ich interessiere mich für das meiste nun wirklich nicht. Und ich hab keine Kraft mehr für Projektion.

Die Frage ist nur, was die Wolke irgendwann preisgibt. Das ist ja erst einmal uneindeutig.

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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (25.09.22, 14:30)
Du scheinst in einer neuen Phase im Thema Selbsterfahrung zu stecken. Interessant formulierte Auseinandersetzung.
Gern gelesen und LG Uwe

 theatralisch meinte dazu am 25.09.22 um 20:12:
Hi Uwe,
ich bin in keinerphase. Deshalb auf keinverlag. 
Danke, ich könnte allerdings nur Existentialist sein, bin aber keiner, weil ich keiner sein kann. Das ist weder kompliziert noch nicht kompliziert. Es ist halt. 
Ich bin hier angemeldet, seit ich 17 Jahre alt bin. Und schreibe noch länger. So richtig intensiv und andauernd.
Und heute, im Alter von 34 (ehm...schon allein das kapier ich nicht), bin ich seit Ewigkeiten an einem Punkt angelangt, an dem ich GAR NICHTS mehr verstehe. Und da hilft auch nichts, wirklich nichts. Das ist so krasse Nicht-Philosophie und Nicht-Meta, dass...es einfach immer mitten im Satz endet: Anschauung oder so. 
Ich würde wenigstens gern sagen können: Hab Müll geschrieben, Mist gebaut. Geht aber nicht. Ich wünsche mir, dass mit meinen Texten und Ideen was geschieht. Da sind etliche. Ich vererb sie jedem.
Nein, ich leb noch für immer. 

Ich versteh jedenfalls wirklich nichts.
Und grüße Hartmuth Malorny.

Antwort geändert am 25.09.2022 um 20:13 Uhr
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