Späte Flucht

Gedicht zum Thema Tod

von  fritz

Die Haut, sie eitert, die Wunde ist rein

Der Quell versandet, am Grabe Du lachst

Der Teufel in Leinen, der Heiland gehörnt

 

Verzehrt den brennenden Fisch allein

Silberne Gabeln schaufeln die Asche

Über randlosen Lippen die Worte hinein

 

Staubige Aughöhlen verfolgen das Spiel der Synapsen

Derweil hockt der Hirnkörper stumm

Tisch und Stuhl auf dem Schoß und das Zimmer.

 

Verbliebne, entlockst dem Verlornen ein Wünschen

Der kramt in seiner Wunde geduldig

Findet ein Wasser und Augen darin.

 

Ekelgepudert setzt Du die Reste auf’s Spiel

Kratzt mit den Dornen die Kugeln ihm ein

Hältst zur Erinnerung die Blätter ihm hin mit den Noten.

 

Im Blut aber bindet sein Leben sich neu

Entsteigt er der Erde, zerbersten die Bretter

am Aufschlag der Augen allein, gar die Glocken.

 

Vernimm, Verbliebne, gehörnten Ton

Der ebnet die Hölzer zum Floße

Im Eiter verbunden, die Risse der Zeit.

 

Steig auf, eh der Wind in die Leinen bläst

Du halfst dem Erstandnen, zu fliehen

dies Weltenspiel, das die Wunden nicht zählt.



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